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0443 - Einer hat den Mord gefilmt

0443 - Einer hat den Mord gefilmt

Titel: 0443 - Einer hat den Mord gefilmt Kostenlos Bücher Online Lesen
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wissen Sie, wie schwierig es unter Umständen ist.
    Auf den ersten Blick unterschied ich nur hellere und dunkle Streifen. Ich verzichtete darauf, mir den Kopf zu zerbrechen, übergab Umschlag und Fotografie Phil, der ihn am Morgen unseren Spezialisten weitergeben sollte.
    ***
    Phil beschäftigte sich mit dem Foto noch, als wir im Jaguar in den ersten Morgenstunden nach Hause fuhren. Er hatte die kleine Leselampe unter dem Armaturenbrett eingeschaltet. Plötzlich hob er den Kopf. »Ich weiß, was diese Fotografie darstellt«, sagte er. »Nichts anderes als die Rückwand einer Subway-Bank, und ich wette, daß es die Bank ist, auf der Kate Tharn starb.«
    Ich pfiff leise durch die Zähne. »Ich verstehe. Harry Writer ist Fotograf. Er wurde nicht nur Augenzeuge eines Mordes. Er fotografierte ihn.«
    »Und jetzt versucht er, dem Mörder das Foto zu verkaufen. Das ist der Grund, warum er sich nicht der Polizei stellt.«
    ***
    Harry Writer hatte den Jaguar vor dem Bootsverleih gesehen. An der Rotlichtlampe auf dem Dach erkannte er in dem Schlitten einen Polizeiwagen. Er zog sich tiefer in das Gebüsch zurück. Dann fiel der Schuß auf der anderen Seite des Seeufers. Der Schuß verriet dem Fotografen, daß Black nicht bereit war, zu zahlen. Im ersten Zorn dachte er daran aufzugeben, sich den Polizisten zu stellen. Er hatte es in der Hand, Richard Black zu vernichten. Der Gangster sollte sein falsches Spiel teuer bezahlen.
    Aber Writer gab diesem Impuls nicht nach. Was hatte er davon, wenn Black dank seiner Hilfe auf den Elektrischen Stuhl gesetzt wurde?
    Im besten Fall trug er eine kurzfristige Berühmtheit davon; im schlechtesten Falle setzten sich Blacks Freunde auf seine Fersen und ruhten nicht, bis sie ihn getötet hatten. Er wollte sich an diesem einmaligen Glücksfall die Finger vergolden. Mochte Black noch glauben, ihn mit brutaler Gewalt mattsetzen zu können, er würde es lernen, daß er sich nur durch Barzahlung retten konnte.
    Writer hörte die zweite Serie der Schüsse noch, aber er kümmerte sich nicht darum. Er machte sich Sorgen, daß auch die Polizei offensichtlich seine Fährte schon gefunden hatte. Er benötigte eine sichere Unterkunft. Wenn die Polizei seinen Namen kannte, würde sie eine Fahndung nach ihm starten. Er mußte von der Straße verschwinden.
    Unter einer Laterne blieb er stehen. Während des Winters hatte er in einer Bar in Douglaston gearbeitet. Damals hatte er mit einem der Bargirls angebandelt. Das Mädchen hieß Renee Duval oder nannte sich wenigstens so. Writer wußte, daß es ein Appartement in der 36. Straße besaß.
    Er fühlte, daß er sich ausschlafen mußte, bevor er einen neuen Start unternahm. Er besaß nur noch zehn Dollar. Das genügte für die Taxifahrt zur Space-Bar, in der Renee arbeitet. Er machte sich auf die Suche nach einem Taxi.
    Vielleicht lag es einfach an seiner Übermüdung, daß er den entscheidenden Fehler übersah, den er in der Sekunde beging, als er sich für Renée Duval entschied.
    ***
    Richard Black lief mit großen Schritten in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Zum erstenmal erfüllte ihn Furcht, die er nur mühsam beherrschen konnte. Die Panik riß ihn zu unüberlegten Handlungen hin. Es war sinnlos gewesen, den Alten zu töten, nachdem er sein spärliches Wissen ausgepackt hatte. Black fragte sich heute selbst, was ihn zu der Überzeugung gebracht hatte, Harry Writer in der Hütte des Alten zu finden.
    Okay, der Alte hatte gestottert, er sollte eine Aktentasche noch heute an Writer übergeben. Daraus allein auf die Anwesenheit des Fotografen in der Hütte des Bootsverleihers zu schließen, war höllisch leichtsinnig gewesen.
    Der Gangster wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. Er fühlte Schweißtropfen auf der Oberlippe, nahm ein Taschentuch und tupfte die Lippe ab. Er war mit den Nerven fertig. Statt auf den Fotografen waren sie am Bootsverleih auf mindestens einen Polizisten gestoßen. Sie konnten von Glück reden, daß sie überhaupt davongekommen waren. Am liebsten wäre Black kurzerhand und endgültig getürmt. Der Henker mochte wissen, wie Writer reagierte. Wenn er wutschnaubend den Film an die Polizei weitergab, dann blieb ihm, Richard Black, nur noch die Wahl zwischen dem Ende auf dem Elektrischen Stuhl oder durch eine Polizistenkugel bei der letzten Schießerei, wenn sie kamen, ihn zu holen.
    Als nach zwei Tagen noch immer nicht ein Cop-Kommando auf der Bildfläche erschien und Blacks Villa umstellte, ließ die Furcht ein wenig nach.

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