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0444 - Sparks jagt Zombies

0444 - Sparks jagt Zombies

Titel: 0444 - Sparks jagt Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unmittelbare magische Gefahr bestand. Es war kein Dämon in der Nähe, auch kein anderes schwarzmagisches Wesen. Denn das hätte ihm sein Amulett unverzüglich signalisiert, durch Vibration, Erwärmung oder beides zusammen. In dieser Hinsicht war Merlins Stern ein ausgezeichnetes »Meßinstrument«.
    Als Wu aus dem Hintergrund erschien, lächelte Zamorra unwillkürlich. Der Chinese in seiner bunten Gewandung entsprach in Aussehen und Verhalten genau dem, was Zamorra erwartet hatte - er hatte den Interessenten erst einmal zwei Minuten Zeit gelassen, sich im Laden umzusehen und sich dabei unbeobachtet zu fühlen. Dabei war Zamorra sicher, daß Wu ihn aus irgend einem Winkel heraus genau beobachtet hatte, damit er nicht »versehentlich« etwas mitnahm und verschwand, ohne zu bezahlen…
    Jetzt, wo er sah, aus welcher Ecke Wu auftauchte, sah er auch den unscheinbaren Spiegel, der genau hinter jedem Vorhang reflektierte. Einem unbedarften Kunden würde er kaum auffallen, und wenn, hielt er ihn wahrscheinlich für einen Teil der zum Verkauf stehenden Dinge.
    Wu verneigte sich. Er verhielt sich ziemlich unbefangen und neutral. Das bedeutete, daß er Zamorra nicht als Amuletträger erkannte oder sich sehr gut unter Kontrolle hatte.
    Zamorra sah Nicole fragend an. Sie schüttelte leicht den Kopf.
    Das war beruhigend. Denn es bestätigte Zamorras Annahme. Wenn Wu ihn als den erkannt hätte, der er war, hätte Nicole anders reagiert und Zamorra gewarnt. Immerhin besaß sie schwache telepathische Fähigkeiten. Die einzige Vorbedingung, war, daß er, dessen Bewußtseinsinhalt sie erfassen wollte, in ihrem Sichtfeld war. Je näher, desto besser klappte der Kontakt. Aber schon eine Milchglasscheibe konnte diesen Kontakt unterbrechen. Nicole legte allerdings keinen besonderen Wert darauf, die Gedanken anderer Menschen zu lesen. Wenn es nicht gerade um ein Abwenden höchster Gefahr ging, verzichtete sie liebend gern darauf, sich mit den seelischen Abgründen anderer Menschen zu belasten. In diesem Fall hatte ihr auch ein kurzes Streifen der oberflächlichen Gedanken Wu’s gereicht.
    Auch Zamorra war schwach telepathisch begabt. Aber bei ihm mußten schon mehrere günstige Umstände Zusammentreffen, daß er einen Hauch der fremden Gedankenwelt aufnehmen konnte. Aber ihm reichte es festzustellen, ob sein Gesprächspartner die Wahrheit sagte oder log.
    In diesem Fall merkte er sofort, daß er selbst keinen Kontakt zu Wu aufbauen konnte. Der Mann dachte zu anders . Zu asiatisch. Es gab nichts, was die beiden Menschen miteinander verbinden konnte.
    Zamorra beschloß, sofort zur Sache zu kommen. Noch ehe der Chinese nach seinen Wünschen fragen oder von sich aus irgend welchen Krimskrams als unverzichtbar anpreisen konnte, eröffnete Zamorra das Gespräch. »Ich will das Amulett kaufen«, sagte er. »Silbern, handtellergroß, reich verziert. Freunde berichteten mir davon. Ich zahle den Preis, den es wert ist.«
    »Wovon reden Sie, Sir?« Die Augen des Chinesen wurden groß und rund. »Was für ein Amulett?«
    Nicole hob die Hand und lenkte damit Wu’s Aufmerksamkeit auf sich. Sie rief Zamorras Amulett. Blitzschnell erschien es in ihrer Hand. Auf Wu mußte es als das wirken, was es war - Zauberei. »So sieht es aus«, sagte Nicole.
    Wu schluckte. Sein Gesicht verfärbte sich zu ungesunder Blässe, und er schnappte nach Luft. »Was - wie kommen Sie - woher haben sie es?«
    Hinter seinem Rücken ließ Zamorra es in seine Hand kommen. Wu sah nur, daß es aus Nicoles Hand spurlos verschwand, wie eine Halluzination, die aufhört zu bestehen. Zamorra ließ es unauffällig in die Tasche seiner Anzugjacke gleiten.
    Wu verstand die Welt nicht mehr. Fassungslos tappte er auf Nicole zu, eine Hand leicht vorgestreckt. »Was -was war das?«
    Sekundenlang hatte Zamorra telepathischen Kontakt mit Nicole. Sie sandte ihm wirre Gedankenbilder Wu’s zu. Er hatte das Amulett erkannt, fragte sich, wieso diese beiden Fremden so genau darüber informiert waren und suchte krampfhaft nach den Zusammenhängen. Auch der Gedanke an einen ›Dragon‹ tauchte ganz kurz auf, ohne daß Nicole sehen konnte, was sich hinter diesem Begriff verbarg.
    Zamorra berührte Wu an der Schulter. Der Chinese, einen Kopf kleiner als der Parapsychologe, zuckte erschrocken zusammen und fuhr herum.
    »Genau das Amulett meine ich. Ich will es kaufen. Was verlangen Sie?«
    Nicole sah eine Erinnerung. Sparks und Othmarsen. Ein Hauch von Gefahr. Angst, einen Fehler zu begehen. Angst vor

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