0444 - Welten in Angst
Nämlich zwischen Ihnen und Ovaron. Während er etwas wie ein großer Bruder zu sein scheint, sind Sie der alte Geheimnisvolle aus der Vorgeschichte: uralt, erfahren und dennoch charmant."
„Es ist unglaublich", sagte Rhodan. „Während wir hier in Sorge um unsere Sonne zittern, hat dieses Mädchen Probleme solcher Art."
Galbraith Deighton deklamierte mit spöttisch bewegter Stimme: „Ob Sonne oder nicht - Merceiles Zuneigung schwankt trotzdem zwischen Ihnen und Ovaron."
Rhodan meinte stöhnend: „Hätte sie sich nicht einen anderen heraussuchen können? Zum Beispiel diesen.,."
„... Cascal", half Deighton aus.
„Richtig. Er ist ein großer Bewunderer exotischer Schönheiten."
Deighton stand auf und schüttelte Rhodans Hand. Er sagte abschließend: „Sie wissen genau, Sir, daß neben Ihnen Cascal zu einem bedeutungslosen Schemen verblaßt. Schlafen Sie, wenn möglich, tief, gut und traumlos!"
Rhodan nickte und blieb allein zurück.
Und etwa acht Stunden später waren sämtliche Visiphongeräte des Sonnensystems eingeschaltet.
Die Kameras des Aufnahmeteams, deren Bildsendeteile mit der Senderstation verbunden waren, summten. Einige Scheinwerfer verbreiteten Helligkeit und Hitze, und in Rhodans Administration waren sämtliche Exhaustoren eingeschaltet.
Bis auf die relativ wenigen Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz standen, saß fast jeder Bewohner des Sonnensystems vor dem Sichtschirm.
Rund fünfundzwanzig Milliarden.
Auch in Firmen und Büros, in Betrieben, Labors und Schaltzentralen, in Raumschiffen und in den Hallen der Raumhäfen - überall waren zusätzliche Visiphone aufgebaut worden.
Die Versammelten sahen nervös auf die Uhr.
Ein Teil des Raumes war freigemacht worden.
Dort stand ein Tisch. Fünf Sessel waren linear dahinter aufgebaut. Ein farbiges, bewegliches Schaubild hinter dem Tisch zeigte eine graphische, etwa den wirklichen Verhältnissen entsprechende Wiedergabe der neun Planeten und des Asteroidengürtels des Sonnensystems. Daneben war ein graphischer Aufriß von Sol zu sehen. Der Chef Kameramann sagte: „Noch drei Minuten, meine Herren."
Neben ihm stand der Regisseur der Sendung, der die einzelnen Abläufe genau starten und einsetzen mußte. Die Techniker nahmen letzte Schaltungen vor. Einer von ihnen meldete aufgeregt: „Die Leitung steht, Chef."
„Gut. Kontrollieren Sie weiter - ich muß Ihnen nicht sagen, wie wichtig das alles ist. Für uns alle."
„Okay!"
Rhodan setzte sich in die Mitte, neben ihm nahmen Atlan und Reginald iBull Platz. Die beiden äußersten Plätze nahmen Ovaron und Deighton ein.
Die Sendung, die in einigen Minuten gestartet werden würde, war der Initiative Rhodans zuzuschreiben. Obwohl sich das Ergebnis vorausahnen ließ, wollte er auf alle Fälle eine demokratische Mehrheitsabstimmung durchführen.
Der Regisseur setzte die Kopfhörer auf, die ihn mit dem Studioton versorgten. Der Ton kam aus einem der Studios von Terra-Vision, die heute auf den Kanälen der Solar-TV sendete.
Die Sprecherin, die jetzt auf allen eingeschalteten Schirmen sichtbar wurde, sagte eben: „Meine Damen, meine Herren, liebe Terraner!
Wie mehrfach angekündigt, unterbrechen wir jetzt unsere morgendliche Werbesendung mit einer wichtigen Sendung. Sie alle wissen, wie kritisch die Lage ist. In den kommenden Minuten schalten wir um in die Administration Perry Rhodans nach Terrania City. Der Großadministrator wird zu Ihnen sprechen und die Abstimmung einleiten. Ich rufe Studio A, bitte melden." Der Regisseur hob die Hand. Neben den Linsen der schwebenden, durch Antischwerkraftprojektoren gehaltenen Studiokamera leuchtete das stechende Rotlicht auf. „Sendung!"
Die Kamera strich zuerst über das Modell des Sonnensystems, verfolgte dann den blauen Planeten Erde und holte ihn ein, zeigte eine Vergrößerung und blieb schließlich auf dem Gesicht Rhodans haften.
Der Regisseur gab das zweite Zeichen.
Rhodan stand auf, die Kamera erfaßte ihn und nahm die Totale auf. Die Hitze im Studio begann unerträglich zu werden. Rhodan sah genau in die Linse und begann zu sprechen.
„Terraner", sagte er. „Wir stehen wieder einmal, wie so oft, vor einer ernsten Krise. Niemand von uns hat sie wissentlich verursacht oder herbeigesehnt. Aber wir wissen, daß unser Sonnensystem seit einiger Zeit durch einen Satelliten in der Sonnenkorona gefährdet wird. Da wir glauben, die Waffe gegen den Satelliten zu besitzen, wollen wir sie auch einsetzen. Sie wissen alle aus den Sendungen der
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