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0445 - Das Kommandogehirn

Titel: 0445 - Das Kommandogehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rot geleuchtet, wäre Rhodan versucht gewesen, sie für deaktiviert zu halten.
    Auch so gönnte er ihnen nur einen kurzen Blick. Roboter stören nicht, wenn man weiß, wie ihre Denkvorgänge ablaufen.
    Perry setzte sich in einen bequemen Sessel und lehnte sich zurück. Er schloß die Augen.
    Erinnerungen tauchten auf, wanderten an seinem geistigen Auge vorbei und versanken wieder in der Finsternis. Perry sah sich zum erstenmal auf dem Mond stehen, das notgelandete Forschungsschiff der Arkoniden in Sichtweite.
    Damals war ihm das Kugelschiff wie ein Gigant vorgekommen. Heute hätte er es als ein primitives Schiff durchschnittlicher Größe angesehen. Das Große Imperium der Arkoniden war damals der stärkste Machtfaktor der Galaxis gewesen, obwohl es innerlich schon verrottet gewesen war.
    Heute durften die Arkoniden froh sein, wenn man sie in Ruhe ließ. Die Imperien der abtrünnigen, von Menschen besiedelten Welten und die Akonen aus dem Blauen System teilten sich in die Galaxis - und beide respektierten zähneknirschend und haßerfüllt die Macht, die Perry Rhodan und Kaiser Anson Argyris im Auftrag der solaren Menschheit repräsentierten und notfalls mit harter Faust verteidigten.
    Aber, Repräsentation und Machtdemonstration waren nur Teile der Oberfläche. Wäre es nur darum gegangen, wie leicht hätte das Leben sein können.
    Doch unter der Oberfläche wurden die wirklichen Konflikte ausgetragen, mußte sich die Menschheit täglich neu bewähren.
    Und sehr oft hatte sie um ihre bloße Existenz kämpfen müssen.
    Perrys Finger krampften sich um die Sessellehnen, als er an den Überfall der Uleb-Bestien auf das Solsystem zurückdachte.
    Zu einer Zeit, als das Gros der terranischen Raumflotte das Uleb-System belagerte, waren plötzlich starke Verbände dieser Bestien über den solaren Planeten erschienen. Sie hatten mit ihrer grauenhaftesten Waffe, dem Intervallstrahler, die terranischen Städte, Wälder und die Tierwelt zu Staub pulverisiert. Nur dem seit Jahrhunderten aufgebauten und immer wieder auf den neuesten Stand gebrachten Zivilschutz mit seinen Rettungstransmittern und Transportgeschwadern sowie den zahllosen Tiefbunkern verdankte die Menschheit, daß sie ohne große Verluste davongekommen war.
    Und etwa zur gleichen Zeit war bei einem Kommandounternehmen auf einem Mond des Uleb-Planeten Rhodans Sohn gefallen - Michael Reginald Rhodan, der sich das Pseudonym Roi Danton zugelegt und mit seiner Freifahrerorganisation dem Imperium des Vaters Konkurrenz gemacht hatte.
    Perry Rhodan lächelte, als er an die Auseinandersetzungen mit Roi und an die Abenteuer dachte, die sie gemeinsam durchgestanden hatten. Es war im großen ganzen eine schöne Zeit gewesen.
    Ein Schatten huschte über sein Gesicht.
    Dann tauchten neue Erinnerungen auf, neue Gesichter: Mory, seine zweite Frau, Allan D. Mercant, Iwan Iwanowitsch Goratschin und die anderen Mitglieder des Mutantenkorps. Tot.
    Von den Mutanten hatten nur Gucky, Tschubai und Lloyd die Secona-Genesis-Krise überlebt. Goratschin ebenfalls, aber der Doppelkopfmutant war später von Ribald Corello ermordet worden.
    Wie mochte es Corello jetzt gehen?
    Perry Rhodan runzelte die Stirn. Warum sollten sie nicht auf dem ersten Saturnmond zwischenlanden, wenn sie auf dem Weg zum sechsten Saturnmond waren?
    Er drückte den Schaltknopf auf der rechten Armlehne, der das uralte Symbol eines Steuerrads der vergangenen christlichen Seefahrt trug.
    Der Sessel glitt auf einem unsichtbaren Führungsmuster zum Interkom, der sich gleichzeitig einschaltete und ein Rufsignal zur Kommandozentrale durchgab.
    Das Gesicht des Beibootkommandanten erschien auf dem Bildschirm. „Sir...?"
    „Eine kleine Kursänderung!" befahl Rhodan. „Zuerst Zwischenlandung auf Mimas, Raumparkplatz Paraklinik.
    Drehen Sie im Zwischenraum etwas mehr auf, damit wir den Zeitverlust herausholen!"
    „Drehen ...?" murmelte der Kommandant verwirrt. Dann begriff er, nickte und sagte: „Jawohl, Sir. Wird erledigt."
    Perry Rhodan drückte den grünen Knopf der Sessellehne und glitt in die Ausgangsposition zurück.
    Er befahl den Robotern, alles für die „Bespielung" des Memobandes vorzubereiten. Sie schoben die Kontaktwände der drei Memoeinheiten zusammen und ließen die Metallhaube des Informationsabnahme-Transmitters über Rhodans Kopf gleiten. Gleichzeitig schwebte ein halbkugelförmiges kleines Mikrophon vor seinen Mund.
    Perry sprach, um die Intensität der parallelen Denkvorgänge zu verstärken. Die

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