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0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Füllfederhalter aus seiner dunklen Jacke. Er schraubte die Kappe ab und las die Papiere nicht einmal durch. Mit sicheren Bewegungen setzte er seine Unterschrift in die entsprechenden Felder.
    »War’s das?«
    Delormes nickte. »Das war es.«
    Van Akkeren ließ den Füllfederhalter verschwinden. »Sonst gibt es keine Probleme mehr?« erkundigte er sich lächelnd.
    Und dieses Lächeln gefiel dem Anwalt überhaupt nicht. Er hatte plötzlich das unbestimmte Gefühl, hereingelegt worden zu sein, und das haßte er wie die Pest. Irgend etwas stimmte da nicht. Er hatte aber keinen Beweis, deshalb konnte er nichts sagen und wich aus.
    »Es ist bei mir so üblich, daß meine Klienten und ich einen Vertrag mit einem Schluck Champagner feiern…«
    Van Akkeren wehrte ab. »Das möchte ich nicht, Monsieur. Das Geschäft ist perfekt.«
    Delormes hob einen Finger. Er ärgerte sich, daß er mit diesem Mann nicht richtig fertig wurde und sogar ins Schwitzen geraten war. »Da wäre noch eine Kleinigkeit.«
    »Welche?«
    »Ich bekomme einen Scheck von Ihnen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Wann gedenken Sie zu zahlen?«
    Van Akkeren lächelte. »Die Frist beträgt eine Woche, wenn ich mich nicht irre.« Er steckte das Original des Vertrags ein. Delormes beobachtete ihn dabei und sein Eindruck, daß van Akkeren irgendeine Schweinerei plante, verstärkte sich.
    Deshalb wollte er das Geld sofort haben. Eine Ausrede war ihm auch schon eingefallen. »Es tut mir leid, Monsieur, aber ich kann so lange nicht warten, weil ich übermorgen dienstlich weg muß und mich für längere Zeit im Ausland aufhalten werde. Im außereuropäischen.«
    »Das ist Ihr Problem.«
    Delormes beugte sich vor. »Sie können doch zahlen – oder?«
    »Zweifeln Sie daran?«
    »Eigentlich nicht.«
    Van Akkeren strich über sein Haar. »Meine Schulden habe ich stets bezahlt«, erklärte er mit einem gewissen Unterton in der Stimme. »Und auch Sie erhalten Ihren Lohn.« Er stand auf und ließ seine Hand in der rechten Außentasche seines Jacketts verschwinden.
    Für einen Moment hatte Delormes den Eindruck, als wollte van Akkeren eine Waffe hervorholen. Das allerdings war nicht der Fall, und der Anwalt atmete auf.
    Sein Kunde entnahm der Tasche einen gefütterten Briefumschlag, auf dessen vordere Seite er den Namen des Anwalts geschrieben hatte. »Das werde ich Ihnen geben.«
    »Ist es der Scheck?«
    »So etwas Ähnliches, Monsieur.« Van Akkeren drehte sich um.
    »Wir hören noch voneinander.« Grußlos verließ er das vornehm eingerichtete Büro, in dem ein völlig fassungsloser Anwalt zurückblieb, der so etwas noch nie erlebt hatte. Seit mehr als zwanzig Jahren führte er die Kanzlei, die er von seinem Vater übernommen hatte.
    Ihm waren die seltensten Vögel begegnet, aber dieser Vincent van Akkeren setzte allem die Krone auf. Und er hatte es tatsächlich erreicht, den anderen auf eine gewisse Art und Weise einzuwickeln.
    Leise wurde die Doppeltür geöffnet. Janine, die Sekretärin des Anwalts, blieb auf der Schwelle stehen und sprach ihren Chef an, der in Gedanken versunken war und zusammenzuckte.
    »Was ist denn?«
    »Haben Sie mit diesem Mann ein Geschäft gemacht, Monsieur Delormes?«
    »Ja.«
    »Er ist so seltsam. Er hat mich zwar nicht berührt, aber ich fühlte die Kälte, die er ausströmte.«
    Der Anwalt nickte. »Da könnten Sie recht haben, Janine. Aber die Sache ist gelaufen.«
    Janine zupfte an den Ärmeln ihrer Bluse. »Haben Sie alle Unterschriften?«
    »Ja.«
    »Der Preis ist auch akzeptiert worden?«
    »Natürlich.«
    Janine, die durch das streng nach hinten gekämmte Haar einen etwas unnahbaren Eindruck machte, erkundigte sich sofort nach dem Scheck.
    Delormes antwortete nicht sofort. »Er hat ihn mir wohl gegeben«, sagte er und dachte an den Briefumschlag. »Sie können übrigens die Verträge für die Versicherungen mitnehmen. Sie sind unterschrieben.« Janine trat an den Schreibtisch, nahm die Blätter an sich und blätterte sie kurz durch. Sie sah sich die Unterschriften an.
    »Alles klar«, sagte sie.
    »Dann brauche ich Sie für die nächste halbe Stunde nicht mehr. Und stellen Sie bitte keine Gespräche durch.«
    »Nur in dringenden Fällen. Ich weiß Bescheid, Monsieur.« Janine warf ihrem Chef noch einen nachdenklichen Blick zu, bevor sie sich zurückzog und die Tür leise schloß.
    Jacques Delormes aber ließ sich in seinen Sessel fallen und kippte ihn nach hinten. Er streckte die Beine aus, schaute über seinen großen Schreibtisch

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