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0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinweg, der Blick glitt zu den Regalen an den Wänden, streifte die dicken Teppiche und auch die gemütliche Sitzecke, in deren Nähe die Bar stand.
    Drei hohe Fenster, die viel Tageslicht einließen, lagen der Regalwand gegenüber. Wegen der Sonne hatte der Anwalt die Jalousien herabgelassen, so daß nur wenige Lichtstreifen auf den Teppich fielen.
    Jacques Delormes hätte eigentlich erleichtert sein können. Das war er im Prinzip auch, dennoch machte er sich Vorwürfe. Er hätte die Erfüllung des Vertrags noch weiter hinauszögern sollen. Um eine Woche mindestens. Möglicherweise hätte er in dieser Zeit mehr über den Mann erfahren können.
    So aber hatte er einmal in den sauren Apfel gebissen und mußte ihn auch essen.
    Der Druck im Magen wollte nicht verschwinden. Gegen so etwas kannte er ein gutes Mittel. Er stand auf und näherte sich der Bar, wo ein alter Cognac in einer bauchigen Flasche schimmerte. Delormes genoß den Schluck, denn das Getränk hatte genau die richtige Temperatur.
    Mit dem Schwenker in der Hand wanderte er in seinem Büro auf und ab, war in Gedanken versunken und dachte immer wieder an das Geschäft mit diesem van Akkeren.
    Janine war eine Frau, die selten heftig reagierte. Als sie das Zimmer betrat, stieß sie so hart die Tür auf, daß ihr Chef erschrak und beinahe das Cognacglas fallen ließ.
    »Weshalb so stürmisch, Janine?«
    »Deshalb!« Janine hielt die Verträge in der Hand und schlug mit der freien Linken auf die beiden Blätter. »Es ist eine Schweinerei. Damit können wir uns wer weiß was abputzen.« Sie hatte ihre Lesebrille aufgesetzt. Hinter den Gläsern blitzten die Augen voller Wut.
    »Sagen Sie endlich, was geschehen ist!«
    »Monsieur van Akkerens Unterschriften sind verschwunden.«
    »Wieso?«
    »Sie sind weg!«
    Der Anwalt stand da, wie vom Donner gerührt. Er stierte seine Sekretärin an, als wäre sie ein Wesen aus einer fremden Welt. »Das ist doch ein Scherz.«
    »Monsieur Delormes«, erwiderte Janine wie eine strenge Lehrerin, die vor ihrer Klasse steht. »In solchen Dingen scherze ich nicht. Schließlich möchte auch ich am Monatsende mein Gehalt bekommen. Die Unterschriften sind verschwunden.«
    »Geben Sie her.«
    Delormes riß ihr die Blätter fast aus der Hand und überzeugte sich selbst. Er schüttelte dabei den Kopf, ballte die Hände zu Fäusten und flüsterte immer wieder: »Das begreife ich nicht, die Unterschrift ist tatsächlich weg.« Er hob den Kopf und blickte Janine über die wertlosen Vertragsblätter hinweg an. »Dabei habe ich selbst gesehen, wie van Akkeren unterschrieben hat.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar.«
    »Und weiter?«
    Janine ließ sich auf den Besucherstuhl fallen und schlug die schlanken Beine übereinander. Sie trug einen blauen Rock, der an der rechten Seite einen Schlitz hatte. »Ich rechne es Ihnen an, daß Sie durcheinander sind, Chef, aber Sie sind doch sonst mit allen Wassern gewaschen. Dieser Mann hat Sie reingelegt. In seinem Füllfederhalter befand sich ein Zeug, das Kinder als Zaubertinte bezeichnen. Sie sieht aus wie normale Tinte, verschwindet aber nach einer Weile. Das ist der ganze Trick. Und Sie als Profi sind darauf hereingefallen.«
    Jetzt mußte sich der Anwalt setzen. Er schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich!« hauchte er. »Da hat man mich gelinkt wie einen kleinen Jungen. Verdammt auch.« Er streckte die Beine aus und mußte sich erst fassen.
    Janine wußte Bescheid. Sie holte ihm noch einen Cognac und schenkte für sich ebenfalls ein Glas ein. »Getraut habe ich diesem Kerl nie«, gab sie zu. »Aber wir können uns die Geschäftspartner auch nicht aussuchen. Trinken Sie, Chef.«
    Delormes griff nach dem Glas und schüttete sich den bernsteinfarbenen Inhalt in den Rachen. Dann beugte er sich vor und flüsterte: »Aber der wird mich kennenlernen! Ich lasse mich nicht reinlegen, ich nicht.«
    »Er hat Sie oder uns schon reingelegt, Chef.« Janine war lange genug in der Kanzlei, um sich eine solche Antwort erlauben zu können.
    »Ja, ich weiß.« Delormes verdrehte die Augen und schielte gegen die mit Holzplatten verzierte Decke. »Er hat uns reingelegt, aber wir holen uns die Kohlen zurück.«
    »Vielleicht hat er sie Ihnen schon gegeben«, sagte Janine. »Ich sehe da den Umschlag auf Ihrem Schreibtisch liegen. Wollen Sie den Brief nicht öffnen?«
    Delormes war ein wenig durcheinander. Schließlich nickte er, griff nach dem Umschlag und fetzte ihn auf, ohne einen Brieföffner zu verwenden. Daß sich kein

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