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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stunden. Es schien eine Ewigkeit zu sein. Unvergeßlich hatte sich mir dieses Gesicht eingeprägt. Nach meinen Angaben hatte man eine Zeichnung angefertigt.
    Ich richtete mich auf und stieg die Treppe empor. Oben lag die Pistole, mit der auf mich geschossen worden war. Ein 38er Smith & Wesson. Dasselbe Modell, das ich hatte.
    Aber wo war Roy Sand? Ich sah mich um und entdeckte eine halboffene Tür. Ich stieß sie vollends auf und stutzte.
    Da war Roy Sand. Verkrümmt lag er auf dem Boden. Mit einem Satz war ich bei ihm, beugte mich über ihn.
    Er lebte. Seinen Hinterkopf zierte eine große Beule; das Haar war mit Blut verschmiert, aber er lebte. Ich rüttelte ihn, aber es gelang mir nicht, ihn wieder zu sich zu bringen. Nachdenklich sah ich mich um, betrachtete die Szene.
    Etwas störte mich. Das Gefühl von Unruhe war nicht gewichen. Irgend etwas hatte ich übersehen — aber was? Ich wußte es nicht.
    Achselzuckend sah ich mich nach einem Telefon um. Ich fand eins, aber die Leitung war tot. Ich mußte durch eines der Fenster im oberen Stock hinausklettern und die Mordkommission über Jack E. Whitcombs Autotelefon verständigen.
    Natürlich war der Verleger furchtbar aufgeregt und stellte eine Frage nach der anderen.
    Ich antwortete nur einsilbig.
    ***
    Phil kam mit den Kollegen von der Mordkommission.
    »Du hattest eine Anfrage wegen Bob Springer lanciert«, sagte er. »Ich kann dir das Ergebnis schon sagen. Bob Springer ist ein alter Gangster von über siebzig Jahren, der heute in Sing Sing sitzt, wo er noch eine zwölfjährige Zuchthausstrafe abzusitzen hat.«
    »Weswegen?« fragte ich.
    »Versuchter Mord«, sagte Phil lakonisch. »Er wurde vor drei oder vier Jahren verurteilt. Wir hatten mit dem Fall nichts zu tun. Die City Police hat das damals erledigt. Bob Springer war Boß einer Bande, die die untere Bowery beherrschte. So jedenfalls dachte man damals. Heute haben wir einen anderen Verdacht, und damit wird die Sache erst interessant für uns.«
    »Mach es nicht so spannend!«
    »Seit geraumer Zeit ist es ein offenes Geheimnis, daß Bob Springer eine Art Unterboß in Black Sprangles Organisation war. Sozusagen der Filialleiter in der unteren Bowery.«
    »Ist das sicher?«
    »Was heißt sicher? So sicher wie ein offenes Geheimnis eben ist. Jedenfalls steht fest, daß Black Sprangle eine Umorganisation vornahm, nachdem Bob Springer ausgefallen war. In der Bowery erschien ein neuer Mann, der hundertprozentig zu Black Sprangles Verein gehört. Das spricht dafür, daß der Bezirk schon vorher Black Sprangle gehörte. Wäre sonst nicht so reibungslos gegangen. Dafür, daß Bob Springer zu dem Verein gehörte, sprechen auch noch verschiedene andere Indizien. Um es kurz zu machen — ich zweifle nicht daran, daß es so war.«
    »Und das Haus hier?«
    »War Bob Springers Hauptquartier. Seit seiner Verurteilung steht es leer. Gelegentlich wird es von Black Sprangle benutzt!«
    »Wer sagt das?«
    »Gerüchte!«
    »Du willst doch auf etwas Bestimmtes hinaus!«
    »Ja«, sagte Phil gedehnt, »will ich. All das ist in einschlägigen Kreisen bekannt. Und zu den einschlägigen Kreisen rechne ich auch Roy Sand. Der Bursche ist Polizeireporter, und das schon seit vielen Jahren. Wenn so einer den Namen Bob Springer hört, muß es einfach klingeln. Sand mußte Bescheid wissen. Falle, mußte er sich sagen. Roy Sand war gewarnt. Er mußte sich sagen, daß Black Sprangle ihm ans Leder will. Da tappt man nicht einfach in so eine primitive Falle!«
    »Ich habe seine Erklärung noch nicht gehört. Der Arzt bemüht sich gerade um ihn!«
    »Bin gespannt, was er zu sagen hat«, erklärte Phil grimmig. »Ich habe nämlich noch eine Nachricht für dich. Sie betrifft den Burschen, der dich umbringen wollte.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Nach deinem Suchbild scheint er identifiziert worden zu sein. Er ist ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, jedenfalls für New York. Aber die Zentrale in Washington hatte ihn.«
    »Und?«
    »Er heißt Sam Houston, wie der berühmte General, und er stammt aus Texas. Dort wurde er unter Anklage gestellt.«
    »Weswegen?«
    »Mord! Konnte sich aber jedesmal durchschwindeln. Freispruch aus Mangel an Beweisen. Vor einiger Zeit tauchte er in New York auf.«
    »Irgendwelche Beziehungen zu Black Sprangle?«
    »Konnten nicht unmittelbar nachgewiesen werden.«
    »Was heißt das?«
    »Mittelbar schon«, sagte Phil. »In Texas soll er für einen gewissen Francis Eaton gearbeitet haben. Das ist einer von den großen Gangstern aus

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