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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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überzeugt davon, daß wir bereits jetzt mehr Material in den Händen haben, als wir in den letzten Jahren in mühsamer Kleinarbeit erhielten. Ich habe eine eigene Kommission eingesetzt, die jede Anzeige überprüft«
    »Das ist doch großartig!«
    »Ja — aber nicht für Sie! Glauben Sie, Black Sprangle wird sich so ohne Widerstand absetzen lassen — zumal Sie ihm ja den Weg gewiesen haben, wie er wieder seine alte Machtstellung bekommen kann? Er braucht Sie nur umzubringen, sich dann zu stellen und den Rest seinen Anwälten zu überlassen. Er wird gefährlicher, tollwütiger und skrupelloser Vorgehen als je zuvor. Und Sie werden das Opfer sein!«
    »Sehen Sie einen anderen Weg, ihn daran zu hindern, May zu ermorden?«
    »Nein«, sagte Mr. High. Es klang bitter.
    ***
    Die Lawine war also ausgelöst und rollte. Ich hatte das vorhergesehen, aber niemals in diesem Umfang.
    Ich hatte einkalkuliert, wie die Presse reagieren würde, ich hatte mit Black Sprangles Flucht gerechnet — aber ich hatte niemals erwartet, daß die Unterwelt die Chance benutzen würde, um den Gangster zu erledigen. Zu Lange hatte er die Macht gehabt, zu groß war sie gewesen — jetzt wollten sie ihn abschütteln. Ein Einzelgänger wie er, der nur sein eigenes Gesetz kannte, konnte mit keiner Hilfe rechnen, wenn es einmal schiefging.
    Mr. High hatte das sofort erkannt, und ich wußte, daß er er diese unverhoffte Chance restlos wahrnehmen würde. Insgesamt war das Ergebnis für uns mehr als erfreulich. Die Kollegen, die sich mit den anonymen Anzeigen befaßten, würden schlaflose Nächte haben. Sie würden Zeugen und Beweise für den großen Schlußakt heranholen.
    Nur für mich sah die Sache anders aus, und Mr. High hatte das klar ausgesprochen. Auf mich würde -Black Sprangle sich konzentrieren.
    Der Zustand war mir nicht neu. Aber das machte ihn nicht angenehmer.
    Ich sah nur eine Chance. Ich mußte am Ball bleiben. Die dringendste Aufgabe war jetzt: Großfahndung nach Black Sprangle.
    Aber die Ereignisse waren doch schneller.
    Als ich mein Büro betrat, läutete das Telefon. Ich eilte zum Schreibtisch und langte mir den Hörer.
    »Hallo?«
    »Mr. Witcomb ist am Apparat«, meldete sich die Vermittlung.
    »Stellen Sie ihn durch!« Ich hatte den Zeitungsverleger schon fast vergessen. Aber dann meldete sich eine tiefe Stimme.
    »Mr. Cotton?«
    »Ja, was gibt es?«
    »Ich versuche schon seit einer halben Stunde, Sie zu erreichen. Es handelt sich um Roy Sand!«
    »Was ist mit ihm?« fragte ich beunruhigt.
    »Das, zum Teufel, möchte ich gerade herausfinden. Er ist verschwunden!«
    »Erklären Sie das genauer!«
    »Sie wissen vielleicht, daß ich ihm die gesamte Berichterstattung im Black-Sprangle-Komplex übertragen habe!«
    »Ja, ist mir bekannt!«
    »Nun, er soll für jede Ausgabe von ›Day and Night‹ einen ausführlichen Bericht schreiben. Die Öffentlichkeit ist aufgescheucht. Das Thema ist brandaktuell!«
    »Weiß ich!«
    »Heute nachmittag sagte er mir, er habe einen Tip erhalten, den er sofort überprüfen wollte. Näheres teilte er mir nicht mit. Er fuhr los und ist seitdem nicht wiedergekommen.«
    Ich sah auf die Uhr.
    »Jetzt ist es halb Sieben. Das ist noch nicht spät!«
    »In fünf Minuten ist Redaktionsschluß für die morgige Ausgabe. Sein Bericht kommt auf keinen Fall mehr rechtzeitig. Ich habe einen anderen Reporter angewiesen, einen allgemein gehaltenen Bericht zu schreiben, aber das wird die Leute kaum befriedigen. Sie wollen kein allgemeines Blabla lesen, sondern Tatsachen. Bisher waren wir in der Berichterstattung über diese Angelegenheit führend, aber die anderen Blätter schlafen nicht, und nirgendwo verliert man die Führung schneller als in der Presse!«
    »Ich sehe nicht ein, was ich damit zu tun habe«, sagte ich.
    »Ich erzähle Ihnen das nur so ausführlich, weil ich Ihnen erklären will, daß bei Roy etwas schiefgelaufen sein muß. Er wußte, daß er seinen Bericht bis Redaktionsschluß abliefern mußte — davon hängt seine Stellung ab. Zumindest hätte er anrufen und seinen Bericht über Telefon durchgeben können!«
    »Ihm wird etwas dazwischengekommen sein!«
    »Yeah — die Frage ist nur, was? Er hat Autotelefon. Er hätte unter allen Umständen anrufen müssen. Er weiß, wie dringend wir auf seinen Bericht warten.«
    »Und er hat nicht angerufen?«
    »Doch — das ist ja gerade der Haken. Sein Anruf kam vor einer Stunde, als ich nicht da war. Meine Sekretärin hat es mir ausgerichtet.«
    »Und?« fragte

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