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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich.
    »Er sagte, er würde zu einem Ferienhaus nach Manhasset fahren und sich dort mit einem gewissen Bob Springer treffen. Wir sollten das wissen für den Fall, daß ihm etwas geschähe.«
    »Das ist allerdings merkwürdig!«
    »Ich habe im Telefonbuch nachgesehen und diesen Bob Springer gefunden. Aber auf Anrufe hat niemand reagiert. Kommt mir alles höchst seltsam vor! Es ist nicht üblich, daß ein Reporter hier anruft und mitteilt, was er vorhat. Das tut er nur, wenn ihm die Sache nicht ganz geheuer ist. Roy Sand glaubte, einen Tip über Black Sprangle zu bekommen. In genau der gleichen Situation befand sich schon einmal einer meiner Reporter.«
    »Dirk Wayne!«
    »Ja, und er wurde ermordet. Mr. Cotton, ich habe das Gefühl, Roy ist in eine Falle gelaufen. Ich habe versucht, etwas über diesen Bob Springer herauszubekommen, aber das ist furchbar schwierig. Es handelt sich angeblich um einen Kaufmann, der viel im Ausland ist und nur ganz selten ein paar Tage in Manhasset verbringt. Vielleicht haben Sie mit Ihren Nachforschungen mehr Glück!«
    »Sie haben recht — die Sache stinkt. Mich wundert nur, daß Roy sich auf so etwas überhaupt einließ. Ich habe ihn mehr als einmal gewarnt, und er wußte, daß er womöglich auf Black Sprangles Abschußliste steht.«
    »Unterschätzen Sie meine Reporter nicht«, sägte er mit Besitzerstolz. »Roy ist ehrgeizig, und Risiko gehört zum Geschäft. Das ist meine Devise. Aber jedenfalls lasse ich ihn nicht im Stich. Ich bin auf dem Wege nach Manhasset und wollte Sie fragen, ob Sie nicht mitkommen wollen. Ich rufe Sie vom Auto aus an.«
    »Überlassen Sie den Fall mir!«
    »Kommt nicht in Frage. Für Roy bin ich verantwortlich. Wie steht es also? Kommen Sie mit!«
    »In Ordnung«, sagte ich, »wann sind Sie hier?«
    »In fünf Minuten!«
    Ich hängte ein und drückte auf die Sprechtaste.
    »Miß Gambier, schicken Sie eine Anfrage ins Archiv. Sie sollen alles über einen gewissen Bob Springer herausfinden. Er hat in Manhasset ein Ferienhaus. Und machen Sie es dringend!«
    Fünf Minuten später stoppte ein Rolls Royce Silver Cloud vor der Tür. Jack E. Whitcomb stieg aus und begrüßte mich. Mit seiner gedrungenen Figur und der mächtigen Zigarre zwischen den Zähnen wirkte er wie gebündeltes Dynamit.
    »Ich hoffe, wir kommen nicht zu spät«, blaffte er.
    »Sie hätten mich sofort verständigen sollen, als Roys Anruf kam.«
    »Ich war nicht da«, sagte er. »Und die Sekretärin hat natürlich nichts kapiert! Übernehmen Sie das Steuer, Mr. Cotton. Sie sind vermutlich der bessere Fahrer!« Ich startete den Motor und gab mich ganz dem Genuß des Fahrens hin. Schöne Autos sind eine Leidenschaft von mir, und der Rolls Royce war ein Elefant mit Samtpfoten.
    Manhasset liegt südlich von New York, an der Küste in Richtung Atlantic City. Wir schafften es durch den dichten Abendverkehr in einer knappen Stunde. Dann hatten wir das Städtchen erreicht. Ehemals war es ein unbedeutendes Fischernest. Jetzt hatte der Polyp New York seine Fänge danach ausgestreckt und den Ort in eine Wohnkolonie wohlhabender Leute verwandelt. Es gab hier einen schönen Sandstrand, ein halbes Dutzend Hotels und sechs Meilen Küste mit angrenzenden Privatgrundstücken. Wir fuhren durch den Ort, und ein ganzes Stück hinter dem letzten Haus sagte Whitcomb: »Da ist es!«
    Ich sah ihn an.
    »Waren Sie schon einmal hier?«
    »Nein, aber ich habe mich genau erkundigt! Sie wissen doch; wir Zeitungsleute leben davon, Dinge zu wissen, die wir eigentlich nicht wissen können. — Sieht ziemlich ruhig aus!«
    Ich hatte gestoppt und besah mir die Gegend. Vor uns erstreckte sich ein ziemlich verwahrlostes Grundstück bis hinunter zur Küste. In einiger Entfernung erhob sich ein altes Haus von monströser Häßlichkeit. Es war verhältnismäßig schmal und hoch und stammte mit seinen Rundbögen und Erkern offensichtlich aus der Zeit, als man in Amerika die Gotik entdeckt hatte. Ringsum standen Kiefern. Weiter unten erstreckte sich ein Bootssteg, an dem ein Motorboot schaukelte.
    Whitcomb stieß mich an.
    »Sehen Sie den Wagen dort?«
    »Den Ford?«
    »Der gehört Roy! Also ist er hier!«
    Ich tastete nach der Schulterhalfter, wo mein Smith & Wesson steckte.
    »Warten Sie hier! Ich sehe nach!«
    »Ich komme besser mit«, protestierte er.
    »Siebleiben hier«, sagte ich scharf. »Ich bezweifle nicht Ihren Mut, aber davon verstehen Sie ungefähr soviel wie ich vom Zeitungsmachen.«
    Ich stieg aus und ging los. Nach

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