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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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machen. Ich dachte mir, Black Sprangle hat ihn vielleicht beim letzten Zahltag vergessen. Schien mir alles sehr glaubwürdig.«
    »Auf die Idee, als guter Staatsbürger den Tip an uns weiterzugeben, kamen Sie nicht«, schnaubte Phil.
    »Ich bin vor allem ein guter Zeitungsmann«, grinste Sand.
    »Und Sie wollen den Gangster für seine Auskünfte bezahlen!«
    »Gewiß, das hatte ich vor. Natürlich überlegte ich mir, ob da eine Falle sein könnte. Aber ich verwarf den Gedanken. Ich sagte mir, Black Sprangle hätte es raffinierter angestellt…«
    »Wie erging es Ihnen, als Sie hier ankamen?«
    »Schlecht! Ich hatte kaum das Haus betreten, da bekam ich sehen eins über den Kopf. Seitdem weiß ich nichts mehr— bis mich vorhin der Arzt ins Bewußtsein zurückholte.«
    »Sofort nach Betreten des Hauses wurden Sie also niedergeschlagen?«
    »Ja, unten in der Halle! Ich sah den Burschen überhaupt nicht. Zum Glück hatte ich vorgesorgt und in der Redaktion mitgeteilt, wohin ich gefahren war. Das tat ich, weil ich eben nicht hundertprozentig sicher war…«
    »Überlegen Sie noch mal in Ruhe«, sagte ich geduldig. »An Ihrer Geschichte stimmt alles?«
    »Klar, stimmt alles!«
    »Nun, es wäre doch denkbar, daß der Hieb Ihr Erinnerungsvermögen geschädigt hat. Der Doc meint, Sie hätten einen Papierschädel!«
    »Das ist nicht wahr. Ich habe ganz schön eines abgekriegt, das kann ich Ihnen sagen. Möchte wissen, wie Sie reagieren, wenn Sie so einen Pferdehuf auf den Schädel bekommen!«
    »Sie bleiben also dabei: Sofort nach dem Betreten des Hauses wurden Sie niedergeschlagen?«
    »Ja, ich bleibe dabei, weil es die Wahrheit ist!« knurrte er wütend.
    »Na gut!« Ich erhob mich. »Erholen Sie sich erst mal! Es ist wohl unnötig, darauf hinzuweisen, daß Sie sich vorläufig zu unserer Verfügung halten müssen!«
    »Ich kenne die Spielregeln — bin ja selbst halb vom Bau!«
    Ich nickte ihm zu und ging hinaus. Eben waren die Träger dabei, Sam Houstons Leiche auf eine Bahre zu verladen.
    Ich wußte jetzt, wer mich vorhin gestört hatte. Das ungute Gefühl war wie weggeblasen — statt dessen war da ein ziemlich sicherer Verdacht! Ich war mir meiner Sache plötzlich sehr sicher, allerdings konnte ich vorläufig noch nichts unternehmen. Aber ich hatte Beweise in Aussicht. Und die wollte ich abwarten. »Einen Augenblick, Doc«‘
    »Was gibt es, Mr. Cotton?«
    »Wo schaffen Sie die Leiche hin? Zur Obduktion?«
    »Nein, ins Leichenschauhaus zur Identifizierung. An der Todesursache gibt es absolut keinen Zweifel. Warum sollen wir ihn da sezieren?«
    »Ich möchte vorschlagen, daß Sie das tun!«
    »Aber Mr. Cotton…«
    »Doch, doch, tun Sie es! Wir werden die richterliche Erlaubnis sofort beantragen. Wir stecken mitten in einem schweren Fall, und da wollen wir alles nur Menschenmögliche tun. Niemand soll hinterher sagen, wir hätten einen Fehler gemacht.«
    Er maß mich mit einem langen Blick.
    »Na schön — dann will ich es tun!«
    »Danke!« Ich wandte mich an den Leiter der Mordkommission. »Fred, habt ihr den 38er schon untersucht?«
    »Kommt noch!«
    »Gut. Sowie ihr fertig seid, erwarte ich euren Bericht. Heute nacht noch!«
    »Was ist denn los?« fragte Phil. »Ich denke, hier ist alles klar?«
    »Das denke ich auch«, nickte ich. »Aber in einem anderen Sinne!«
    ***
    Ich fuhr nach New York in mein Office zurück, und da ich vorläufig nichts tun konnte, begann ich, meinen Bericht aufs Tonband zu sprechen.
    Kurz vor Mitternacht rief ich in der Gerichtsmedizin an, aber sie waren noch nicht fertig.
    Auch die Experten von der Mordkommission hatten noch zu tun. Ich wußte, daß Drängen keinen Sinn hatte.
    So entschloß ich mich, nochmals zu Roy Sand zu fahren. Seine Aussage war das Kernstück meiner Untersuchungen, und da kam es auf jedes Wort an. Ich wollte einige Punkte nochmals mit ihm durchsprechen.
    Draußen blies ein kalter Wind, der dicke Regentropfen mit sich brachte. Ich schlug den Mantelkragen hoch und rannte zum Jaguar.
    Roy wohnte im oberen Manhattan, dicht an der Grenze Harlems. Ich fuhr über die Fifth Avenue und bog dann ab. Die Autos schleuderten Wasserfontänen empor. Der Regen war heftiger geworden. Nur vereinzelte Passanten waren bei diesem Wetter unterwegs. Als ich das Apartmenthaus sah, in dem Roy wohnte, stoppte ich. Der Regen hatte sich jetzt in einen Wolkenbruch verwandelt, der ganze Wassermassen herunterschüttete. Die zwei Scheibenwischer des Jaguar, auf höchster Geschwindigkeit gestellt,

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