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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Pathologie verließen. »Jetzt sofort! Unser Material gegen ihn reicht dreimal aus!«
    »Erledige du das!« sagte ich und sah auf die Uhr. »Schnapp dir ein paar Kollegen. Um genau £in Uhr fünfundvierzig seid ihr vor Sands Wohnung!«
    »Wozu den Aufwand? Den Burschen können wir uns auch so kaufen!«
    »Sicher — aber ich möchte das nicht. Wir wollen ihm eine Chance geben!«
    »Du meinst…«
    »Ja — wir lassen ihn entkommen. Nach allen Regeln der Kunst. Ich bin ziemlich sicher, daß er jetzt Blut und Wasser schwitzt. Er hat einen Mord begangen und wird sich wahrscheinlich dauernd fragen, ob er keinen Fehler gemacht hat. Wenn die Polizei erscheint, um ihn festzunehmen, wird das die Antwort sein. Ich rechne ziemlich sicher damit, daß er dann die Nerven verliert!«
    »Und sofort zu seinem Boß läuft!«
    »Ja — und dabei werde ich ihm folgen!«
    »Ist das nicht ziemlich riskant für dich? Vielleicht wird Roy weich, wenn wir ihn schnappen und verhören!«
    »Und wenn nicht? Was wird dann aus May Fair?«
    »Okay«, brummte Phil. »Also genau ein Uhr fünfundvierzig!«
    »Und macht ein bißchen Krach, ja? Aber kein Übereifer! Roy muß cim-Chance zur Flucht haben. Den Rest erledige ich dann!«
    »Okay, okay — wir werden Kanonenstiefel anziehen und mit den Ketten rasseln! Und sieh dich vor! Ich werde am Funkgerät auf Abruf sitzen!«
    Phil hatte verstanden, und ich konnte sicher sein, daß von seiner Seite aus alles glattging.
    Ich fuhr in meine Wohnung und wechselte die Kleidung. Pünktlich um ein Uhr dreißig war ich vor dem großen Apartmenthaus im oberen Manhattan, in dem Sand wohnte. Der Rolls Royce von Whitcomb, der vorhin vor der Tür gestanden hatte, war jetzt weg. Aber oben in Sands Wohnung brannte noch Licht. Was mochte er wohl jetzt treiben? Ob ihn die Schatten des Mannes verfolgten, den er in den Rücken geschossen hatte?
    Ich machte einen Rundgang um das Gebäude und sah mir die Eingangshalle an. Ich kam zu dem Ergebnis, daß Sand höchstwahrscheinlich über die Feuerleiter fliehen würde.
    Von da aus konnte er bequem den Hof erreichen. Die Durchfahrt zur Straße würde ihm versperrt sein, aber das Nachbarhaus hatte ebenfalls eine Tür zum Hof, und von dort kam er in die nächste Straße.
    Pünktlich um drei Uhr fünfundvierzig bogen drei große Polizeilimousinen um die Ecke. Es waren normale Streifenwagen der City Police. Die Alarmlampen warfen zuckende Blitze in die Nacht.
    Und dann klappten die Autotüren, die mit Schwung zugeworfen wurden. Uniformierte Cops schwärmten aus, Befehle wurden gerufen, Absätze klapperten auf dem Pflaster. Ich warf einen Blick nach oben und sah den Schatten hinter der Gardine.
    Ein so gewitzter Polizeireporter wie Sand mußte eigentlich erkennen, daß das ganze Theater um einiges zu laut und aufwendig war — aber ich vertraute auf seine überreizten Nerven.
    Rasch lief ich in den Hof und baute mich im Schatten der Einfahrt auf. Oben wurde jetzt ein Fenster aufgestoßen; der Reporter schwang sich hinaus. Es klappte wie am Schnürchen.
    In rasender Eile hangelte er die Feuerleiter hinunter, ließ sich die letzten Yards fallen und landete mit einem Sprung auf dem Pflaster. Mit ein paar Sätzen lief er auf die Einfahrt zu, stutzte jedoch, als dort die Stimmen von zwei Polizisten laut wurden. Sand wirbelte herum und zögerte einen Augenblick — dann entdeckte er die offene Tür.
    Zwei Minuten später saß er in einem Taxi und fuhr die Achte Avenue entlang.
    In zweihundert Yard Abstand folgte ich. Ich hatte meinen Jaguar so geparkt, daß ich mühelos die Verfolgung aufnehmen konnte. Jetzt mußte ich den Abstand nur groß genug halten, daß Sand nichts auf fiel, denn zweifellos kannte er meinen Wagen.
    Es ging immer geradeaus auf der Achten Avenue; dann bog das gelblackierte Taxi ab und fuhr hinüber zum Broadway. Dort war der Verkehr dichter, und ich konnte etwas aufschließen.
    Weiter ging es nach Süden, und als wir Worth Street passierten, waren wir mitten im Geschäftsviertel von Manhattan — um diese Zeit einem riesigen toten Steinmeer.
    Wir kamen am riesigen Woolworth Building und Transportation Building vorbei, passierten St. Paul Church, und als wir die East River Savings Bank erreicht hatten, bogen wir in die Maiden Lane ein.
    Ich spürte, daß mein Puls schneller schlug. Ich wußte jetzt, wohin die Fahrt ging.
    Das Taxi fuhr rechts ab, die Pearl Street hinunter, überquerte Wall Street, und dann waren wir am Hanover Square. Von da hatten wir noch hundert

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