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0446 - Die Zeitbrüder

Titel: 0446 - Die Zeitbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Angehörigen seines Volkes. Zeitweilig erinnerte ihn der Großadfninistrator des Solaren Imperiums an Wuthana, den ersten Ganjo des Ganjasischen Reiches, der schon so etwas wie eine Sagengestalt aus der Vorzeit aller Cappin-Völker geworden war. Es hieß, Wuthana hätte das Urvolk der Cappins zu seinem heutigen Siedlungsgebiet zwischen den fernen Sternen geführt. Leider waren die meisten Mikrofilm-Unterlagen aus jener Zeit in den Kriegswirren nach Wuthanas Tod vernichtet worden, so daß alle Informationen nur bruchstückhaften Charakter besaßen.
    Die meisten Terraner ahnten wahrscheinlich gar nicht, welch ungeheures Glück sie hatten, daß Perry Rhodan einen Zellaktivator trug und dadurch unsterblich geworden war.
    Andernfalls wäre es nach seinem Tod und dem Tod der anderen Unsterblichen längst zu einem zerstörerischen Bruderkrieg gekommen, und die Menschheit hätte wieder einmal ganz von vorn beginnen müssen.
    Oder sie hätte noch gar nicht richtig angefangen, eine Zivilisation aufzubauen...!
    Angenommen, Perry Rhodan und er wären sich nicht in Rhodans ferner Vergangenheit begegnet, dann hätte er, Ovaron, nach seinem Einsatz auf Lotron weitere genetische Experimente der Takerer verhindert und die bisherigen Ergebnisse vernichtet.
    In diesem Fall hätte es zumindest die Lemurer nicht gegeben, da den Vorfahren dieser ersten Menschheit der wichtigste Anreiz zu schnellem technischem Fortschritt gefehlt hätte: nämlich der Existenzkampf gegen die sogenannten Präbios.
    Vielleicht gäbe es in diesem Fall auf der Erde gerade die ersten Anfänge einer Zivilisation, primitive Städte, Ackerbau, Viehzucht und Bronzegeräte.
    Der Ganjo löste sich von diesem Gedanken. Zuweit war das Feld für Spekulationen und Hypothesen. Zu-wenig wußte man noch über die im Zeitstrom verborgenen Kräfte und Möglichkeiten. Über die Möglichkeiten, die in der Zukunft schlummerten, wußte man überhaupt so gut wie nichts.
    Die Menschen nahmen zwar an, daß sie sich an der höchsten Spitze des unsichtbaren Zeitstroms befanden, daß es darüber nichts mehr geben könnte, aber das gleiche hatte er bis vor kurzem auch von sich selbst und den Cappin-Völkern angenommen.
    Und doch war - rund zweihundert-tausend Erdjahre „weiter" - eine reale Zukunft existent, für ihn Zukunft und für die galaktische Menschheit Gegenwart.
    Konnte nicht ebensogut für die galaktische Menschheit eine weiter entfernte Zukunft existent sein ...? Eine Zukunft, die für ihre Bewohner Gegenwart war ...?
    Möglicherweise gab es weder in Richtung Vergangenheit noch in Richtung Zukunft ein Ende, war die Zeit ebenso unendlich wie die anderen Dimensionen des Kosmos.
    Perry Rhodan wandte den Kopf und blickte Ovaron prüfend an.
    „Probleme, Freund?" fragte er.
    Der Ganjo lächelte schmerzlich.
    „Keine akuten Probleme, Perry. Ich habe nur über die Möglichkeiten der Zeit nachgedacht."
    „Die Zeit, mein Freund, hält noch zähllose Probleme für uns bereit, fürchte ich. Wir alle sind nur winzige Stäubchen in ihrem milliardenfach verästelten Strom."
    Er versuchte ein Lächeln.
    „Aber darüber soll sich Nathan ,den Kopf' zerbrechen. Uns bleibt vorerst nichts weiter übrig, als uns mit den unmittelbaren Problemen zu beschäftigen."
    „Allerdings", bestätigte Ovaron. Er mußte unwillkürlich lachen, als er daran dachte, wie eine gigantische Inpotronik sich „den Kopf" zerbrach. Diese Terraner besaßen eine ganz besondere Art von Humor.
    Sekunden später hielt Toronar Kasom den Shift an. Er wandte den Kopf und sagte: „Wir sind am Ziel - wieder einmal.
    Ich hoffe, diesmal macht uns Ihr Kommandogehirn keine Schwierigkeiten, Ganjo."
    ..Diesmal kann es uns keine Schwierigkeiten machen, Oberst", erklärte der Ganjase überzeugt. Er wollte seinen Druckhelm schließen und aussteigen.
    Der Großadministrator hielt ihn zurück.
    ..Strahlen Sie Ihren Kommandoimpuls von hier ab, Ovaron. - Und, Kasom, Sie aktivieren sofort danach unseren Paratronschirm!"
    Der Cappin sah ihn verblüfft an.
    „Sie trauen offenbar niemandem, Perry."
    Rhodan lächelte vage.
    „Vor allem traue ich keiner Maschine, Ovaron. Mit Positroniken und anderen künstlichen Gehirnen haben wir Menschen schon allerlei Erfahrungen gesammelt - und es waren nicht nur gute Erfahrungen."
    Schweigend hob Ovaron den linken Arm. Seine Rechte tastete nach dem Kommandoarmband.
    „Fertig, Oberst Kasom!" sagte er kurz darauf.
    Der Ertruser schaltete den Paratronschirm ein. Ein leichtes Beben durchlief den Boden,

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