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0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leibe. Er fuhr sich mit einem Finger zwischen Hals und Kragen. Ich muß stark bleiben, dachte er. Ich darf nicht weich werden, egal was kommt. Sie können mich quälen, schlagen und bedrohen, aber sie werden es nicht durchsetzen, meinen Willen zu brechen.
    »Als Sie heute zu uns kamen, hatten Sie ein häßliches Erlebnis«, sagte der Mann. »Man schlug Sie kurzerhand zusammen. Sie haben sich gewiß gefragt, was uns veranlaßte, diesen scheinbar sinnlosen Empfang durchzuexerzieren. Ich will es Ihnen verraten. Ich wollte, daß Ihnen von Anbeginn klar ist, mit wem Sie es zu tun haben. Ich hielt es für eine gute Idee, Ihnen zu demonstrieren, daß es keinen Sinn hat, sich gegen uns aufzulehnen. Wir scheuen vor keinem Mittel zurück, Cyrus.«
    Die Stimme war zunehmend schärfer und schneidender geworden. »Wünschen Sie, daß wir Ihnen einige weitere Kostproben dieser Art geben?«
    Cyrus Mund war knochentrocken. »Ich habe Durst«, würgte er hervor.
    »Gib ihm, was er braucht«, sagte der Mann. Cyrus hörte, wie Schritte näher kamen. Vor ihm tauchte ein Schatten auf. Durch das grelle Lampenlicht konnte Cyrus nur die Konturen des Mannes erkennen. Im nächsten Moment klatschte ihm der Inhalt eines Wasserkruges ins Gesicht. Der Mann lachte röhrend. »Das sollte für den Anfang reichen!« meinte er und ging davon.
    Cyrus schloß die Augen ganz fest. Das Wasser lief ihn in den Kragen und über den Anzug. Es störte ihn nicht. Er war sowieso am ganzen Körper naß. Schlimmer war das Gefühl der Demütigung, das Empfinden von Haß und Ohnmacht.
    In diesem Moment schnurrte ein Telefon. Cyrus hörte, wie der Mahn einen Stuhl zurückschob. »Ja?« fragte er. Das Gespräch währte nur wenige Sekunden. Der Mann setzte sich wieder. »Wir haben Besuch bekommen«, sagte er mit spöttisch klingender Stimme. »Ihre Schwester ist hier.«
    Die Worte trafen Cyrus wie ein Schock. »Sie lügen!« stieß er hervor.
    »Ich kann Ihnen die Kleine vorführen«, meinte der Mann. »Ich werde das sogar tun, wenn Sie nicht spuren. Schon jetzt kann ich Ihnen versichern, daß Sie die Vorführung nicht sehr genießen werden.«
    »Was haben Sie mit Jessica vor?« würgte Cyrus über die Lippen. Er merkte, daß seine Stimme bebte. Er begriff auch, daß er erst an der Schwelle des eigentlichen Terrors stand.
    »Das hängt von Ihnen ab.«
    »Hören Sie«, sagte Cyrus schweratmend, »wenn Sie Jessica auch nur ein Haar krümmen, bringe ich Sie eigenhändig um!«
    Der Mann hinter den Lampen lachte laut und hohnvoll. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Doc. Sie haben keine Chance. Sie wissen nicht, wer ich bin, und Sie kommen nicht lebend hier heraus, wenn Sie sich nicht verpflichten, für uns zu arbeiten.«
    »Ich möchte mit Jessica sprechen. Jetzt, sofort!«
    Der Mann' lachte leise. »Sie hängen sehr an ihr, was?«
    Cyrus schluckte. Ja, sie hatten ihn. Sie hatten seine schwache Seite erkannt. Er war ihnen hilflos ausgeliefert.
    Hinter den Lampen wurde gemurmelt. Jemand verließ das Zimmer. »Sie werden Jessica gleich sehen«, meinte der Mann. »Ich möchte, daß Sie sich über die möglichen Konsequenzen einer Weigerung im klaren sind.«
    Cyrus hob das Kinn. »Wenn Sie mir versprechen, Jessica laufenzulassen, finden wir sicherlich einen Weg, uns zu einigen«, sagte er heiser.
    »Das klingt schon vernünftiger«, lobte der Mann, »aber es ist mir noch zu vage. Das Versprechen muß konkretisiert werden. Wir werden einen Vertrag ausfertigen.«
    »Das ist mir egal, ich möchte nur, daß Jesisca nach Hause gehen kann!«
    »So einfach ist das nicht. Wir müssen vermeiden, daß sie zur Polizei geht und Krach schlägt. Wird sie dichthalten können?«
    »Das bringe ich ihr schon bei.«
    »Junge Mädchen sind unberechenbar«, meinte der Mann. »Ich gehe ungern Risiken ein.«
    »Ihr ganzes Geschäft ist ein einziges Risiko!«
    »Zugegeben. Entsprechend hoch ist der Gewinn. Sie werden daran beteiligt sein.«
    »Danke«, sagte Cyrus. »Ich bin nicht so aufs Geld versessen, wie Sie glauben. Ihr Geld würde ich nicht anrühren.«
    »Doch«, meinte der Mann. »Sie werden Ihre Prozente bekommen. Je mehr Sie an uns verdienen, um so leichter wird es Ihnen gemacht, den Vertrag einzuhalten. Die Süchtigen ketten wir mit dem Rauschgift an uns, und die Händler gewinnen wir mit Zuckerbrot und Peitsche. Das Geld ist das Zuckerbrot. Von der Peitsche haben Sie noch nicht viel zu spüren bekommen.«
    »Mir reicht's. Gibt es für Sie nicht andere Wege, das Gift zu

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