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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können.
    Diese Möglichkeit existierte jetzt nicht. Aber Zamorra nahm sich vor, Cascal zu befragen, wenn er das nächste Mal wieder mit ihm zusammentraf.
    Aber dann war es für diesen Fall mit Sicherheit zu spät. Hier mußte er mit seinem lückenhaften Teil-Wissen auf sich allein gestellt handeln. Nur was er unternehmen sollte, das wußte er nicht.
    Bis er das Bild sah!
    ***
    Als Nicole wieder erwachte, konnte sie sich nicht bewegen. Sie stellte fest, daß man sie kunstgerecht gefesselt hatte. Sie konnte nicht einmal den Versuch machen, sich zu befreien. Immerhin hatte man sie in einer der großen Hütten untergebracht. Auch hier stank es nach Pferd, aber das machte ihr mittlerweile nichts mehr aus. Wenigstens war sie hier einigermaßen vor der Witterung geschützt -ob es nun in Strömen regnete oder die Sonne grell vom superblauen Himmel herunter brannte.
    In einem anderen Punkt waren ihre Bezwinger weniger zurückhaltend gewesen: man hatte sie ausgezogen. Einen Grund dafür konnte sie nicht erkennen, denn ihre Kleidung lag nur ein paar Schritte von ihr entfernt. Allerdings sahen die Sachen aus, als habe man sie sehr eingehend untersucht.
    Nicole rief die letzten Minuten ihres Wachseins in die Erinnerung zurück. Sie bewußtlos zu schlagen, war natürlich auch eine Möglichkeit, sich vor einer Antwort zu drücken - oder war dies die Antwort? Ihre anfängliche Hoffnung, sie habe sich durch ihre heftige Gegenwehr Respekt unter den Zentauren verschafft, schien nicht zu stimmen, obgleich man sie diesmal hatte reiten lassen, statt sie zwischen sich zu schleppen und zu schleifen.
    Immerhin - man schien sie für nicht ganz ungefährlich zu halten. Die Art der Fesselung verriet es. Um sie an der Flucht zu hindern, hätte ein wesentlich geringerer Aufwand genügt.
    Aber sie wußte, daß sie nicht würde fliehen oder sich wehren können, selbst wenn sie sich befreien konnte oder wenn jemand anderer sie befreite. Man hatte sie so gefesselt, daß die Blutzufuhr zu den Hand- und Fußgelenken beeinträchtigt war. Sie würde schon beim ersten Schritt einknicken, gefühllos und ohne Kontrolle über Hände und Füße.
    Die Zentauren - oder die Schwarzhaarige, wer auch immer Nicole gefesselt hatte - mußten ausgezeichnete anatomische Kenntnisse und teuflisches Geschick besitzen.
    Und immer noch wußte Nicole nicht, warum dies alles geschah. Wo befand sie sich überhaupt? Was war dies für eine Welt? Hatte Julian seine Finger im Spiel? Oder wer sonst? Bei Merlin, es konnte doch kein Dämonischer ins Château eindringen! Das gab es einfach nicht! Aber die Zentauren waren zwangsläufig magische Wesen, nur konnten sie nicht weißmagisch sein. Denn dafür waren sie zu mörderisch veranlagt.
    Aber - was war es dann für ein Spiel, in dem Nicole zur einfachen Schachfigur degradiert worden war?
    Sie konnte durch die Türöffnung der Hütte nach draußen sehen. Ein paar Zentauren tummelten sich auf dem großen Platz. Zum ersten Mal sah Nicole in dieser Welt auch weibliche Zentauren. Im Gegensatz zu denen, die sie damals kennengelernt hatten, waren diese noch fremdartiger. Sie waren eindeutig weiblich, trotzdem fehlten ihren menschlichen Oberkörpern die Brüste. Sie waren annähernd so flach wie die der männlichen Zentauren.
    Das Weibliche an ihnen beschränkte sich auf den Pferdeleib und das Gesicht.
    »Verrückt«, murmelte Nicole.
    Von der Schwarzhaarigen war nichts zu sehen. Nicole hätte zu gern gewußt, welche Rolle diese hier spielte, war sie doch das einzige menschlich aussehende Wesen außer Nicole selbst. Und sie schien den Zentauren Befehle erteilen zu dürfen. Die Hybriden gehorchten ihr.
    Nicole fragte sich, ob es anderswo noch Menschen gab. Oder war die Schwarzhaarige die ganz große Ausnahme hier?
    Da sie ohnehin nicht so einfach Antwort auf ihre Fragen bekommen würde, schaltete sie ihr Denken um. Wieviel Zeit verstrichen war seit ihrer Entführung, konnte sie nicht sagen, da sie weder wußte, wie lange sie bewußtlos gewesen war, noch ob in dieser Welt die Zeit ebenso langsam oder schnell verstrich wie auf der Erde, oder ob sie hier anderen Einflüssen unterlag. Aber sie war sicher, daß Zamorra mittlerweile ins Château Montagne zurückgekehrt war.
    Was würde er tun?
    Was konnte er tun? Wie sollte er herausfinden, wohin Nicole entführt worden war?
    Große Hoffnungen, daß er es rechtzeitig herausfand, hatte sie in diesem Augenblick nicht. Aber sie fragte sich, weshalb die Schwarzhaarige von Tests gesprochen

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