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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte!
    ***
    Es lag plötzlich da. Mitten auf dem Tisch. Unwillkürlich zuckte Professor Zamorra zusammen und streckte vorsichtig die Hand aus. Nichts warnte ihn, und dann hielt er das Bild in der Hand und betrachtete es.
    Es war etwa so groß wie ein Rasierspiegel. Und es zeigte eine erschreckende Szene.
    Nicole, die von Zentauren nackt zu einem Scheiterhaufen gezerrt wurde, auf dem sie wohl verbrannt werden sollte wie eine Hexe!
    Weit aufgerissen waren ihre Augen, von Todesangst verzerrt ihr Gesicht, und so wie sie von den Zentauren gehalten wurde, mußte sie sich mit verzweifelter Kraft gegen ihr Schicksal wehren.
    Zamorra ließ das Bild auf die Tischplatte zurückfallen, als sei es glühend heiß. Monica und Uschi Peters sahen es nur kurz an und wurden beide blaß.
    Woher kam das Bild? Wer hatte es auf den Tisch im Wohnraum von Julians Suite gelegt? Vorhin war es noch nicht hier gewesen, und seitdem hatte niemand die Suite betreten! Zamorra hatte die Tür die ganze Zeit über im Blickfeld gehabt!
    Dann waren sie zu dritt wieder eingetreten, und auf dem Wohnzimmertisch lag dieses Foto.
    »Das kann nicht echt sein… das ist eine Illusion…« flüsterte Uschi.
    Illusion war auch die Einrichtung, die sich plötzlich um sie herum in diesem Zimmer befand. Sie entsprach ungefähr der, die Nicole beschrieben hatte, nachdem sie auf dem Bibliothekskorridor die Begegnung mit dem Zentauren und anschließend mit der nackten Schwarzhaarigen in jenem nicht genutzten Zimmer gehabt hatte.
    Jetzt befand sich die Einrichtung plötzlich hier in Julians Wohnzimmer!
    Auch die Schwarzhaarige war da. Die Beine übereinandergeschlagen, saß sie auf dem Sofa und sah Zamorra an. Das Foto, das gerade noch auf Julians Tisch gelegen hatte, hielt die Schwarzhaarige jetzt in der Hand und wedelte damit. Während sie es in der Luft hin und her schwenkte, wurde es größer. Zamorra konnte die Details jetzt auch aus der Entfernung sehen.
    Das Foto veränderte sich, als sei es eine Filmleinwand, auf der ein Streifen gezeigt wurde. Nicole befand sich plötzlich auf dem Scheiterhaufen, der in Brand gesetzt wurde. Erste Flammen züngelten empor.
    »Hör auf damit!« fuhr Zamorra die Schwarzhaarige an. »Mir ist nicht nach Scherzen zumute, und das, was du da veranstaltest, ist ein verdammt makabrer Scherz! Was soll der Unsinn?«
    »Kein Unsinn, Zamorra«, lachte die Schwarzhaarige spöttisch. »Willst du sie retten? Du hast die Möglichkeit dazu - vielleicht.«
    Zamorra griff nach dem Amulett, konnte es aber nicht berühren. Irgend etwas hinderte ihn daran.
    »Was zum Teufel…«
    »Den alten Knaben laß ruhig aus dem Spiel, Zamorra«, sagte die Schwarzhaarige. »Willst du etwas für deine Gespielin tun oder nicht?«
    »Wenn er dir dafür den Hals umdrehen soll — das übernehmen wir beide gern«, warf Monica Peters drohend ein. »Was hast du mit Julian angestellt? Du oder die, die hinter dir stehen?«
    »Mit Julian? Hier geht es um eine gewisse Nicole Duval«, lachte die Schwarzhaarige spöttisch. »Nun, Zamorra, hast du es dir überlegt oder nicht? In fünf Sekunden bin ich verschwunden, und dann wirst du nichts mehr für deine Gespielin tun können, weil du dann keine Gelegenheit mehr findest, sie zu erreichen…«
    Die fünf Sekunden waren schon um.
    Aber Zamorra hatte sie nicht verstreichen lassen.
    Merlins Stern streikte wieder. Das Amulett ließ sich nicht benutzen, um die Schwarzhaarige mit Weißer Magie zu bannen. Also mußte Zamorra so handeln. Er warf sich auf die Schwarzhaarige, noch während die Sekunden verstrichen und sie sprach. In dem Moment, als die fünf Sekunden vorbei waren und sie ihre Rede beendet hatte, verschwand sie spurlos im Nichts, und mit ihr verschwand die Zimmereinrichtung, die wieder dem normalen Mobiliar Platz machte. Mit ihr verschwand aber auch Professor Zamorra!
    Uschi und Monica Peters sahen ihn sich in Nichts auflösen, wie es mit Nicole geschehen war.
    Sie sahen aber auch noch mehr.
    Den Dhyarra-Kristall.
    Er war noch hier. Zamorra hatte ihn nicht in die andere Welt mit hinübergenommen.
    Somit war er nur auf sich selbst gestellt. Denn das Amulett, das sich doch in diese Auseinandersetzung nicht hineinmischen wollte, konnte er als Hilfsmittel in diesem Fall völlig vergessen!
    Uschi und Monica sahen sich um. Sie waren beide blaß geworden.
    Sie gaben ihrem Freund Zamorra nicht die geringste Chance!
    Die Falle war zugeschnappt, und er befand sich darin, ohne sich befreien zu können.
    Beide Frauen dachten

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