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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mir gab als ein Werkzeug! Nichts anderes bist du. Werkzeuge, die nicht funktionieren, wirft man weg!«
    Wer hindert dich daran? gab Merlins Stern trocken zurück.
    »Verdammt, so kommen wir nicht weiter«, knurrte der Professor. Ihm kam ein Verdacht, weil das Amulett vorhin auf ein noch nicht lange zurückliegendes Geschehen angespielt hatte - als sie in jene Traumwelt vorgestoßen waren, die Julian geschaffen hatte und in die auch Yves ›Ombre‹ Cascal mit hineingezogen worden war. Auch da hatte das Amulett sich anfangs geweigert, und Zamorra hatte das Kunststück fertiggebracht, das künstlich entstandene Pseudobewußtsein im Amulett unter Hypnose zum Eingreifen zu zwingen…
    Er stellte jetzt seine konkrete Frage, ob das damalige und das heutige Geschehen einen Zusammenhang besäßen.
    Ja, erwiderte das Amulett, aber die Antwort kam erneut sehr zögernd und eher widerwillig.
    »Also doch«, murmelte Zamorra. »Dann steckt also doch Julian dahinter. Damals wie jetzt…«
    Aber ihm läßt die Schuld sich nicht anlasten.
    »Wem dann?«
    Daraufhin gefiel sich das Amulett wieder darin, zu schweigen. Dafür wurden die Zwillinge aktiv. »Wohinter soll Julian stecken? Was hast du mit dem Blechding palavert?« wollte Monica wissen. Zamorra mußte ihr den Wortlaut der seltsamen Unterhaltung erst einmal erzählen.
    »Dann ist also jene andere Macht mit im Spiel, mit der ihr es damals zu tun hattet«, sagte Uschi nachdenklich. »Aber warum weigert sich das Amulett, an diesem Fall zu arbeiten? Darf es sich überhaupt weigern? Hat Merlin es dir nicht als Hilfsmittel gegeben, als Werkzeug und Waffe? Wo kämen wir da hin, wenn sich jedes Werkzeug selbständig machen würde?«
    Zamorra wiederholte nicht noch einmal, daß er das seinem Amulett ebenfalls vorgehalten hatte. Er zuckte nur mit den Schultern.
    »Wenn ich wüßte, was das für eine Macht ist«, murmelte er.
    »Shirona«, sagte Uschi.
    Zamorra sah sie überrascht an. »Was willst du damit sagen?«
    »Nach allem, was wir damals von diesem Abenteuer gehört haben, tauchte doch eine Frau namens Shirona auf, die wie ich ausgesehen haben soll. Julian soll doch als eine Art absolutistischer Fürst aufgetreten sein, und diese Shirona pfuschte ihm ein wenig ins Handwerk, indem sie Ombre half…«
    Zamorra nickte. »Stimmt… aber wir wissen doch auch, daß Shirona eine Figur war, die von Julian selbst initiiert wurde. Deshalb hat er ihr schließlich dein Aussehen gegeben!«
    »Aber er hatte doch wohl keine Kontrolle über Shirona!« warf Monica ein. »Die entzog sich seinem Einfluß! Zamorra, wetten wir, daß diese Shirona wieder im Spiel ist und dein Amulett deshalb verrückt spielt?«
    »Dann müßte Julian erneut Shirona in seine Traumwelt gepflanzt haben! Er müßte verrückt sein, sich ein zweites Mal so ein Kuckucksei ins Nest zu legen!« widersprach der Parapsychologe. »Außerdem hatte ich damals den Eindruck, Merlins Stern habe Angst, diesmal aber will er lediglich nicht eingesetzt werden. Eine Art Streik…«
    »Trotzdem, Zamorra! Es muß da Zusammenhänge geben!«
    »Aber die finden wir nur heraus, wenn wir hier einen Anhaltspunkt bekommen. Gut, wir können warten, bis Julian aus seinem Traum wieder erwacht, hier im Zimmer materialisiert und damit diesen Traum löscht und alles frei gibt, das darin gefangen war… alles kehrt zu seinem Ausgangspunkt zurück… verflixt, das gefällt mir doch alles nicht! Es muß eine Möglichkeit geben, etwas zu tun. Wir sind damals in Julians Welt vorgestoßen, und wir werden es auch ein zweites Mal tun können!«
    »Aber das ging damals doch nur mit dem Amulett…«
    »Und ich weiß nicht einmal genau, weshalb«, knurrte Zamorra. Er ballte die Fäuste. Seine Gedanken kreisten. Er mußte sich zur Ruhe zwingen. Er mußte nachdenken, alle Fakten gegeneinander abwägen und auswerten. Aus dem, was er wußte, mußte er etwas machen. Zugegebenermaßen wußte er nicht viel.
    Aber er konnte und wollte auch nicht die Hände in den Schoß legen.
    Das war noch nie seine Art gewesen…
    ***
    Als Nicole schon befürchtete, der lange Ritt könnte vielleicht überhaupt kein Ende mehr finden, erreichten sie eine Art Siedlung. In der Mitte befand sich ein großer Platz, um den sich wie in einem Kral die Hütten gruppierten. Hütten mit großen Eingängen, durch die ein Pferdemensch bequem schreiten konnte, ohne den Kopf einziehen zu müssen.
    In dieser Siedlung hielt die Herde an.
    Hier gab es noch weitere Zentauren, aber keinen einzigen Menschen

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