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0449 - Chirons Höllenbraut

0449 - Chirons Höllenbraut

Titel: 0449 - Chirons Höllenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verlassen. Wenn der Getroffene nicht sofort tot zusammenbricht, ist er auch kein Dämon, sondern vielleicht ein Dämonisierter, oder ein Magier, oder ein Vampir oder Hexer oder sonstwas. Der Ju-Ju-Stab wirkt nur auf echte Dämonen. Aber dann gründlich.«
    Tendyke nickte. »Und diese Wunderwaffe willst du mir überlassen?«
    »Leihweise«, schränkte Zamorra ein. »Du hast ein bißchen mehr Zeit als ich. Vielleicht kannst du etwas über diesen Stab herausfinden. Wer ihn geschaffen hat - es gibt Gerüchte, daß seine Herkunft bis auf Moses zurückzuführen sei, aber nach einer so langen Zeit zerfällt auch das edelste Holz zu Staub. Andere munkeln von dem geheimnisvollen Prester John, der sich vor vielen Jahrhunderten in Asien herumgetrieben haben soll. Aber ich glaube weder an das eine noch an das andere. Nun, ich denke, du wirst eher etwas herausfinden als ich, weil du dich ja oft genug mit Geschichte und Ausgrabungen beschäftigt hast.« Er spielte auf eine Marotte des Abenteurers Tendyke an, sich des öfteren wissenschaftlichen Expeditionen in die Wildnis als Führer und Wächter anzuschließen. Dabei hatte er solche Eskapaden überhaupt nicht nötig; sie machten ihm einfach nur Spaß. Die Leitung seines internationalen Firmenkonsortiums hatte er immer anderen überlassen. Ihn selbst interessierte nur, daß sein Konto immer zur Genüge gefüllt war.
    Aber jetzt würde er sich doch darum kümmern müssen. Er hatte sich damals mit den Peters-Zwillingen und dem Telepathenkind Julian in die Wildnis zurückgezogen, hatte für tot gegolten. Tendyke Industries, Inc. mit all den unzähligen Unterfirmen gab es nach wie vor, aber nachdem der Eigentümer offiziell nicht mehr lebte, hatte der jetzige verantwortliche Oberboß einen Weg beschritten, der Rob Tendyke nicht gefiel.
    Der Moment nahte, an dem Tendyke sich wieder in der Öffentlichkeit zeigen konnte. Es schien gar so, als wüßte mittlerweile nicht nur die Zamorra-Crew, daß er noch existierte - und damit auch Julian. Deswegen logierten sie mittlerweile im Château Motagne, in das kein Dämon hereinkam. Hier war Julian sicher. Das ganze Versteckspiel war nur zu seiner Sicherheit abgezogen worden. Die Höllenmächte fürchteten diesen Jungen so sehr, daß sie alles daran setzten, ihn zu töten.
    Solange er für tot galt, fühlte sich die Hölle natürlich nicht mehr bedroht. Aber wenn jetzt die Nachricht kursierte, daß es damals eine Falschmeldung gewesen war, dann würde man die Jagd ziemlich bald wieder eröffnen.
    Julian war ein ungewöhnliches Kind. In weniger als einem Jahr war er zu einem etwa achtzehnjährigen jungen Burschen herangereift - körperlich. Geistig war er noch viel weiter entwickelt. Und er besaß ein paar sehr eigenartige Fähigkeiten. Was wirklich in ihm steckte, hatte er bislang noch nicht gezeigt, und Rob Tendyke, der etwas wußte oder wenigstens ahnte, schwieg sich darüber aus. Er machte ein ganz großes Geheimnis um seinen Sohn.
    Allerdings hatte er schon einige Male erklärt, daß es nicht mehr lange dauern würde, bis Julian sich selbst gegen alle dämonischen Angriffe wehren konnte. Wann exakt dieser Termin eintraf, konnte niemand sagen. Aber bis es soweit war, mußte Julian geschützt werden. Schon kurz nach seiner Ankunft und während des Wiedersehensfestes, das Zamorra für die Totgeglaubten gegeben hatte, war die Dämonin Stygia in der Nähe gesehen und von Sid Amos vertrieben worden, als sie Château Montagne beobachtete und belauerte…
    Wenn nun Tendyke vorzeitig schon in die USA zurückkehrte, um sich um seine Firma zu kümmern, war er natürlich bedroht. Die Dämonen würden versuchen, über ihn die Zamorra-Crew zu erpressen und die Herausgabe von Julian Peters zu erzwingen. Aber Tendyke wollte nicht mehr länger warten. Die Machenschaften seines Nachfolgers Rhet Riker gingen ihm wider den Strich. Er wollte lieber gestern als morgen in der Holdingzentrale aufräumen.
    Das war mit einer der Gründe, weshalb Zamorra ihm den Ju-Ju-Stab gab. Damit konnte er sich zumindest die Dämonen vom Leibe halten; mit anderen Kreaturen wurde er erfahrungsgemäß auch noch so fertig.
    »Vielleicht solltest du mit der… äh… ›Rückeroberung‹ deines Imperiums noch etwas warten«, schlug Zamorra vor. »Bis Julian sich wirklich selbst wehren kann und keine weitergehende Gefahr mehr besteht. Oder du solltest Gryf und Teri, die beiden Silbermond-Druiden, bitten, dich zu begleiten und ständig in deiner Nähe zu sein, um dich zu warnen und auf

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