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045 - Das Kind des mordenden Götzen

045 - Das Kind des mordenden Götzen

Titel: 045 - Das Kind des mordenden Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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fließenden Sanden. Sie werden euch liebkosen und sich innig mit euch vermählen. Geht! Geht...«
    Morgan riß die Augen auf.
    Er stand kurz vor dem Sumpf. Genau vor der Stelle, an der das Monster verschwunden war. Sein Fuß war schon gehoben, den tödlichen Schritt zu tun.
    Da glitt er auf einem kleinen Stück Metall aus. Er fiel zurück auf den rettenden, festen Boden. Bevor die Medaille versank, sah er noch das Wappen. Ein gleichschenkeliges Dreieck aus drei Degen zwischen zwei geneigten Lilien.
    Noch im Liegen wandte er sich um.
    Morgan hatte dem Sumpf am nächsten gestanden. Jetzt kamen die anderen auf ihn zu. Ihre Augen waren geschlossen.
    Patricks linker Arm schmerzte. Die Wunde war wieder aufgebrochen. Der Verband färbte sich rot.
    Ramon Iranjes stand ihm am nächsten. Patrick fegte ihm mit einem Fußtritt die Beine unter dem Körper weg. Dann Felisa. Er schlug ihr klatschend ins Gesicht. Die Augen öffneten sich. Sie wurden klar. Morgan hetzte weiter zu Barry, der, wie er, schon einen Fuß über die tödliche Klippe schob. Die Kamera schleifte hinter ihm an den Kabeln, die sie mit dem Recorder verbanden. Patrick faßte danach. Er zog daran. Die Kabel rissen aus ihren Steckern. Queens wurde nur einen kurzen Augenblick gestoppt. Wie Patrick wurde auch er genau in jenem Sekundenbruchteil wach, in dem er genau erkennen konnte, daß sein nächster unvermeidlicher Schritt in den Tod sein würde.
    Uxantara hatte gewollt, daß sie ihren Tod bewußt erlebten, daß sie hilflos im Sand versinken, die Schmerzen und die Qual des Todeskampfes voll zu spüren bekamen.
    Doch der Zug an der Kamera hatte genügt, Barry nach hinten fallen zu lassen. Er zog sich mit den Händen ganz aus der Gefahrenzone.
    Der Geisterpriester hatte gemerkt, daß sein Plan mißlungen war. Wieder griffen seine Gedanken wie schleimige Finger in die Gehirne der Menschen. Doch jetzt waren sie vorbereitet.
    »Paßt auf!« brüllte Patrick. »Er versucht es noch mal!« Er griff nach der Hand Felisas. »Faßt euch alle an! Faßt euch an den Händen. Wir müssen uns wehren! Wir müssen alle dieselben Gedanken denken.«
    Sie faßten sich an den Händen.
    »Tod dem Uxantara«, brüllte Patrick Morgan mit voller Kraft.
    »Tod dem Uxantara!« fiel Barry ein. Und dann schrien sie alle.
    Sie gaben ihrem Schrei jede Faser ihres Willens mit. Sie schrien in höchster Anstrengung und mit voller Kraft. Immer und immer wieder brüllten sie es hinaus: »Tod dem Uxantara!«
    Die schleimigen Finger zogen sich aus ihren Gehirnen zurück. Doch ihr Einfluß wurde wieder stärker, je mehr sie sich der Grotte, aus der der Gnom gekommen war, näherten.
    Da stieß Patrick Morgan mit einem Fuß gegen eine dunkelbraune Kugel. Eine Handgranate, die er vorher übersehen hatte.
    Er hob sie auf, zog am Zünder.
    »Nein!« schrie es in seinem Gehirn. Uxantara hatte in seinen Gedanken gelesen, was er vorhatte.
    Doch flog die Handgranate bereits durch die Öffnung der zweiten Höhle von rechts.
    Uxantara schwebte blauschimmernd über dem brodelnden Schlamm. Sein Greisengesicht zerfloß, als die Granate durch den Höhleneingang kullerte und bei seinen verwehenden Beinen liegenblieb.
    Uxantara fühlte den Sog, der ihn zurück in die Erde holte, zurück in das Reich der Tiefe. Er fiel und fiel immer tiefer. Der Geist Uxantara floß zurück ins Nichts.
    Die Handgranate explodierte genau über dem Krater. Die Druckwelle zerrte an den Wänden des Gewölbes. Es knisterte und knackte im Fels. Sprünge verbreiteten sich mit irrsinniger Geschwindigkeit. Dann fiel die Felsdecke donnernd herab auf das Loch, in dem noch der Schlamm kochte. Aus ihm würde Uxantara nie mehr aufsteigen können.
    ***
    Tage später lief die Geschichte durch die internationale Presse. Patrick Morgan hatte sie so hingedreht, daß vom Geistpriester Uxantara nicht die Rede war. Kein Blatt der Welt hätte ihm die Story sonst abgenommen.
    Patrick Morgan hatte die Geschichte eines Jungen erzählt, der sich in den gefährlichen Sümpfen der Sierra Volcanica verirrt hatte und durch Strahlungen einen geistigen Schaden erlitten hatte. Durch sein monströses Aussehen hatte er die abergläubische Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt, und die Indios nahmen an, in ihm hätte einer ihrer alten Götter reinkarniert. Das zum Monster gewordene Kind des reichen Haziendero hätte sie zu Menschenopfern angeleitet, und sie wären diesen Befehlen schließlich gefolgt.
    Barry Queens belegte diese Geschichte mit grandiosen Fotos. Jetzt

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