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045 - Das Kind des mordenden Götzen

045 - Das Kind des mordenden Götzen

Titel: 045 - Das Kind des mordenden Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Elliot
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essen.«
    Patrick Morgan gab es auf. Außerdem mußte er seine ganze Aufmerksamkeit der Straße widmen, wenn er nicht mit einem Achsenbruch liegenbleiben wollte.
    »Ich hoffe, in diesem Nest gibt es wenigstens ein anständiges Hotel«, sagte Queens und streckte sich, so gut er das in einem Porsche Carrera konnte. »Wie heißt das Nest doch gleich wieder?«
    »Viricota«, antwortete Patrick Morgan und wich einem knietiefen Schlagloch aus. »Wenn es in dieser Gegend überhaupt so etwas wie ein Hotel gibt, dann dort. In fünfzig Kilometer Umkreis findest du nur mehr kleine Dörfer, in denen du nicht einmal Zigaretten kaufen kannst.«
    »Und wie steht’s mit Weibern?«
    Morgan grinste. »Auch in dieser Beziehung wird der Schnabel sauber bleiben. Vielleicht findest du einige peyotekauende Indionutten, doch die dürften nicht nach deinem ’Geschmack sein. Als Schönheitsmittel reiben sie sich mit ranzigem Ziegenfett ein.«
    »Hör auf und laß mich aussteigen. Ich gehe wieder zurück.«
    »Später. Ich fahre dich sogar zurück. Aber zuerst sehen wir uns einmal an, was hier läuft.«
    »ich muß heute früh besoffen gewesen sein, als ich zu dir ins Auto stieg«, meinte Barry Queens. »Total besoffen.«
    Patrick Morgan antwortete nicht. Dafür kannte er Barry schon zu lange. Der Ire stand zwar ständig unter Strom, doch betrunken hatte er ihn noch nie erlebt. Queens wußte haargenau, auf welches Abenteuer er sich eingelassen hatte, und er würde nicht abspringen, bevor er nicht seine Aufnahmen im Kasten hatte. Auch den Fotografen hatte das Jagdfieber gepackt, und seine Rederei diente nur dazu, seiner inneren Aufregung ein Ventil zu verschaffen. In Wirklichkeit konnte auch er es kaum erwarten, bis sie auf der Suche nach dem geheimnisvollen Mörder zu ersten handgreiflichen Ergebnissen kamen. Viricota sollte die Ausgangsbasis für ihre Recherchen sein. Patrick hatte erklärt, was er sich von dieser Fahrt in die Sierra versprach. Sie hatten sich geeinigt, als abenteuerlustige Touristen aufzutreten.
    Noch ein Kilometer bis Viricota.
    Als sie in die Dorfstraße einfuhren, begann es bereits zu dunkeln. Trotzdem wunderten sie sich, daß auf dem Marktplatz Fackeln entzündet waren.
    »Feiern die uns zu Ehren ein Fest?« wunderte sich Queens. »Wir haben uns doch gar nicht angekündigt.« Er wußte wie auch Patrick Morgan, daß die Indios sich meist mit den Hühnern schlafen legten oder zumindest in ihren Häusern verschwanden, sobald die Nacht hereinbrach.
    Doch an diesem Abend war der runde Platz in der Mitte des Dorfes voller Menschen. Sie schauten feindselig auf den kanariengelben Sportwagen und bahnten ihm nur widerwillig eine Gasse.
    Patrick Morgan kurbelte das Fenster herunter und fragte den abgezehrten Indio, der ihm am nächsten stand: »Was wird denn hier gefeiert?«
    Der Indio wandte sich wortlos ab. Morgan zupfte ihn an seinem durchlöcherten Umhang. Mit der anderen Hand hielt er ihm einige Pesetas unter die Nase.
    »Was ist denn hier los?« wiederholte er seine Frage.
    Doch Indio reagierte nicht einmal auf die Münzen in Morgans Hand, und das war zumindest höchst außergewöhnlich.
    Morgan ließ das Fenster unten und fuhr langsam weiter. Sie ließen die Mengen hinter sich. Am Rand des Platzes standen die Menschen nicht so dicht gedrängt.
    Endlich machte Morgan eine verwaschene Schrift über einen Hauseingang aus. »El Meson del Verano« — Herberge zum Sommer. Das Haus sah wenig vertrauenerweckend aus. Es hatte im Gegensatz zu den umliegenden Lehmhütten ein zweites Stockwerk, in dem blind schmutzige Fensterhöhlen glotzten. Ins Restaurant kam man durch einen Perlenvorhang. Im Erdgeschoß waren die Fenster nicht verglast. Das Restaurant war leer, wie Morgan vom Auto aus zu sehen glaubte. Der Journalist parkte den Wagen unter einer niedrigen Toreinfahrt. Die beiden Männer stiegen aus. Queens hatte aus dem Aluminiumkoffer, den er auf den Notsitz geworfen hatte, eine Kamera geholt. Sie pendelte in seiner wuchtigen Hand, als sie die Perlenschnüre am Eingang beiseite räumten.
    Es war doch jemand im Lokal. Der Mann stand am einzigen Fenster, das zum Marktplatz hinausging, und renkte sich halb den Hals aus, um etwas sehen zu können.
    »Buenastardes«, sagte Morgan laut, und der Mann fuhr herum. Er war kein Indio. Dafür war er erstens zu gut genährt, und zweitens kündeten sein fettiger schwarzer Schnurrbart und sein feistes Gesicht, daß weißes Blut in seinen Adern pulsierte. Indios haben keine Bärte. Der Mexikaner

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