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045 - Das verschwundene Volk

045 - Das verschwundene Volk

Titel: 045 - Das verschwundene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Metall mehr, nur noch den Geruch der Wüste. Die Menschen, die Felder und die weite Ebene waren verschwunden, hatten einer Schlucht mit hohen Felswänden Platz gemacht.
    Aruula sprang hastig auf und erlebte eine Schrecksekunde, als sie den Gleiter nirgendwo sah. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie ihn in der anderen Welt auf das Plateau gebracht hatte. Dort müsste er auch noch immer stehen. Schließlich war er ein Gegenstand aus ihrer Welt.
    Sie hatte den Gedanken noch nicht vollendet, da kletterte sie bereits auf den Höhleneingang zu. Mühsam zwang sie sich zu langsameren, kontrollierteren Schritten und sicherte sich sorgfältig mit dem Seil. Wenn sie abstürzte, würde sie Maddrax nicht helfen können.
    Trotzdem überwand sie die Steigung so schnell, dass sie mit klopfendem Herzen und schwer atmend oben ankam. Sie ergriff eine Fackel, brauchte drei fluchende Anläufe, um sie zu entzünden und lief in die Höhle hinein.
    Die Leiche des grau gekleideten Mannes saß immer noch an einen Felsen gelehnt neben einer kalten Feuerstelle. Einige Biegungen später stolperte Aruula über einen fast vollen Wasserschlauch und dachte daran, wie sie ihn für Maddrax gefüllt hatte. Warum hatte er ihn zurückgelassen?
    Sie fand seine zertrümmerten Krücken neben Löchern, die er im Gang gegraben hatte. Zwischen den Symbolen an der Wand prangten blutige Handabdrücke.
    Dann stand sie vor der tiefen Grube. Aruulas Hände begannen zu zittern, als sie begriff, dass sie zu spät gekommen war. Zwei der Wände waren abgerutscht, mussten wie eine Lawine über alles hereingebrochen sein, das sich im Inneren befand - über die Leichen und über Maddrax. Die Grube war zu ihrem Grab geworden.
    »Nein!«
    Aruula hörte ihren eigenen Schrei nicht. Mit einem Sprung landete sie in der Grube, rammte die Fackel in den Boden und begann damit zu graben. Erde und Steine flogen ihr entgegen, ihre Füße suchten immer wieder neu nach Halt und rutschten doch ab.
    Aber sie gab nicht auf, kletterte erneut zu der Stelle, wo sie Maddrax vermutete, und grub weiter.
    Aruula schrie auf, als sie plötzlich eine von Dreck und Blut verkrustete Hand freilegte. Sie ließ die Fackel fallen, rutschte auf Knien auf die andere Seite und warf lockere Erde hinter sich.
    Endlich berührte sie einen Kopf. Unter dem Dreck spürte sie nicht, ob der Körper noch warm war. Die Erde ist locker, dachte sie mit verzweifeltem Optimismus. Er könnte noch leben.
    Sie schaufelte mehr Dreck weg, legte vorsichtig ihre Hand unter den bewegungslosen Kopf und hob ihn an. Erdklumpen rieselten aus langen schwarzen Haaren. Dunkle tote Augen starrten ihr aus einem pockennarbigen Gesicht entgegen.
    Aruula ließ den fremden Kopf los, begann ohne nachzudenken an einer anderen Stelle zu graben.
    Er ist tot, flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf, gib endlich auf…
    »Nein!«, schrie sie. »Er ist nicht tot!«
    Ihre Hände schaufelten Dreck zur Seite und bedeckten den Toten, den sie eben noch für Maddrax gehalten hatte. Sie achtete nicht darauf, war verloren in der stetig kleiner werdenden Hoffnung, ihn lebend in die Arme zu schließen.
    »Hey…«
    Aruula fuhr hoch, wischte sich mit einer dreckigen Hand den Schweiß von der Stirn. Für einen Moment hatte sie tatsächlich geglaubt, eine heisere, leise Stimme zu hören.
    »Hey…«
    Aruula ließ die Hand sinken und griff nach der Fackel. Sie hielt sie hoch, leuchtete über die Wände hinweg. Der Feuerschein fand einen Körper, der auf dem Rand lag, mit einem Arm noch in der Grube.
    » Hör auf zu graben «, sagte Maddrax so leise, dass sie ihn kaum verstehen konnte. » Es gibt kein Geheimnis …«
    Als Aruula endlich aus der Grube geklettert war und ihre Arme um ihn legte, war er bereits eingeschlafen.
    * Drei Tage später Matt schob den Krug mit Antilopenblut zur Seite.
    »Ich werde das nicht opfern«, sagte er mit vollem Mund.
    »Weder dem Schwarzen Gott, noch dem Adler oder Wudan. Ich bin nicht von einem übernatürlichen Wesen gerettet worden, sondern von dir.«
    Er balancierte eine halb leere Suppenschale zwischen seinen bandagierten Händen und trank sie genussvoll aus. Zwei Tage lang hatte er fast nur gegessen und geschlafen, während Aruula auf die Jagd ging und sie mit dem Gleiter weit weg von dem Pueblo und der Felswand brachte. Wie sie es geschafft hatte, das Fluggerät auf die andere Seite der Schlucht zu schaffen, war ihm noch immer nicht ganz klar.
    Jetzt kehrten seine Kräfte zurück und er fühlte sich langsam wieder

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