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045 - Die Blut GmbH

045 - Die Blut GmbH

Titel: 045 - Die Blut GmbH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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gelinde ausgedrückt, aufregend. Die braunen Cord-Jeans zeigten leider nichts von ihren Beinen, aber bereits ihr Gesicht und ihr Gang machten mir klar, daß sie mein Fall war, und ich beschloß, meinen Kopf in die Schlinge zu stecken, auch wenn ich noch nicht wußte wie.
    Ich war nie besonders einfallsreich, was solche Dinge anbelangt, aber als Detektiv hat man da ein paar Möglichkeiten. Und das Mädchen war einen unbezahlten Auftrag wert.
    Automatisch setzte ich mich in Bewegung und ging in einiger Entfernung hinter ihr her, wobei ich mir einen erfolgversprechenden Plan zurechtlegte. Ich wußte aus Erfahrung: wenn man einmal abblitzte, war es doppelt schwierig, erneut ran zukommen. Ich mußte also ihr Interesse gleich von Anfang an erregen.
    Zwar sind Privatdetektive als Persönlichkeiten an und für sich interessant, vom weiblichen Standpunkt aus gesehen. Aber das Mädchen sah nicht besonders neugierig aus, im Gegenteil, es war ihre zielbewusste Art, sich durch die Menge zu schlängeln, die mich irritierte.
    Als ob sie zu einem Rendezvous ginge! Ein schmerzlicher Gedanke. Aber andererseits war es direkt absurd anzunehmen, daß ein Mädchen von ihrem Kaliber nicht wenigstens ein halbes Dutzend von meiner Sorte auf dem Terminkalender hatte.
    Jedenfalls konnte ich vorerst auf ihrer Spur bleiben und herausfinden, wer sie war.
    Einmal sah sie sich um, als spürte sie, daß ihr jemand folgte. Ich weiß nicht; ob sie mich bemerkte, aber ich hatte das Gefühl, daß sie daraufhin noch eiliger durch die Straßen rannte.
    Kurz darauf spähte sie wieder um, sich, und zwar ziemlich genau in meine Richtung. Ihre Züge zeigten Erschrecken. Unwillkürlich blickte ich mich ebenfalls um, sah aber nichts Auffallendes, außer einem großen, unfreundlich aussehenden Typ, der mich überholte. Meinte sie den?
    Die Sache schien plötzlich interessant zu werden. Wurde sie verfolgt?
    Sie hatte Angst, das war deutlich zu sehen. Ich versuchte, sowohl sie als auch den großen Kerl im Auge zu behalten, was ziemlich schwierig war, weil sie plötzlich vor einer Kreuzung zu laufen begann und um die Ecke verschwand. Mit blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls zu laufen. Dabei überholte ich den Großen wieder, der keinerlei Anstalten machte, sein Schritttempo zu beschleunigen.
    Ich hastete um die Ecke. Ziemlich weit vor mir ging das Mädchen. Ihr anfangs so schwungvoller Schritt war nun in eine hastige, unregelmäßige Bewegung übergegangen.
    Sie blickte sich um, und was sie gewahrte, erzeugte neuerliche Panik, die sie vorwärts jagte. Ich sah mich ebenfalls um, aber mir fiel an den Leuten nichts Ungewöhnliches auf. Der Große war noch immer nicht aufgetaucht.
    Wovor mochte sie wohl Angst haben?
    Ich ging rascher und bemühte mich, sie im Auge zu behalten, was bei dem Gedränge recht schwierig war.
    Plötzlich war sie verschwunden, und ich raste vorwärts. Verdammt! Die Kleine würde mich in meinen Träumen verfolgen. Ich wußte nicht mal ihren Namen. Wenn ich sie jetzt wirklich verlor, sah ich sie wahrscheinlich nie wieder. In solche Panik versetzte mich der Gedanke, daß ich einen Mann beinah über den Haufen rannte und über einen Hund fiel.
    Aber noch während der Mann schimpfte und der Hund bellte, sah ich sie wieder, und ein Stein fiel mir vom Herzen.
    Sie stand in einer Telefonzelle und hob gerade den Hörer ab. Ich näherte mich unbemerkt so weit, bis ich die Scheibe genau sehen konnte. Sie wählte Sechs-Sechs-Vier-Sieben-Drei-Fünf, und ich hielt unwillkürlich den Atem an.
    Sie lauschte eine Weile in den Hörer, dann legte sie auf. Der Teilnehmer hatte sich nicht gemeldet.
    Natürlich! Es war ja meine Nummer!
    Sie sah sich gehetzt um, öffnete die Tür und erstarrte buchstäblich vor Entsetzen, als sie mich davorstehen sah. Ihre Augen waren weit aufgerissen.
    „Nein, bitte …“, stammelte sie.
    Ich lächelte beruhigend und sah mich kurz um, was so Schreckliches hinter mir sein mochte. Doch da war niemand. Das Mädchen aber nützte den Augenblick und stürzte an mir vorbei. So rasch ich auch reagierte, ich war nicht schnell genug. Ich erwischte sie noch am Ellenbogen, aber sie riß sich los und verschwand unter der Menge. Ich wollte schon hinterher, da bemerkte ich die kleine Umhängetasche in der Telefonzelle. Rasch griff ich danach, was mir einen mißtrauischen Blick von einer alten Dame eintrug. Ich war nicht sicher, ob sie mich nun für einen Dieb oder einen Hippie hielt, wahrscheinlich für beides. Als ich mich ziemlich grob

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