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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der Rüstkammer an. Dort erhielten sie ihre Borduniformen. Alle anderen Habseligkeiten waren bereits in die Kabinen befördert worden.
    „Ihre Dienstwaffen, meine Herren", erklärte der Rollenoffizier.
    „Vorsicht bitte. Scharf geladen, jedoch gesichert. Hier Ihre Spezialausweise. Immer mitführen, bitte. Sie, Mr. Kuruzin, wohnen an Bord des Kreuzers CMP-1. Sie, Mr. Kosum, belegen ein Quartier in unmittelbarer Nähe der inneren Kugelzentrale.
    Die Kammer besitzt eine separate Röh-renverbundleitung zum Kommandostand. Sie können im Alarmfall in drei Sekunden dort sein, vorausgesetzt, Sie schwingen sich schnell genug in das Abstoßschott hinein. Die Offiziersverpflegung entspricht der Mannschaftsverpflegung. Wir..."
    „Ich bin Angehöriger der USO", unterbrach Kosum. „Es ist üblich, daß wir auch die Verpflegung dieser Organisation erhalten."
    „Auf anderen Schiffen - ja! Auf der MARCO POLO nicht."
    „Hören Sie, das ist die letzte Zumutung. Der solare Flottenfraß ist berüchtigt. Ich...!"
    „Befehl des Regierenden Lordadmirals Atlan, Sir. Es gibt keine Ausnahmen. Ich darf Sie jedoch darüber aufklären, daß die MARCO POLO nicht die übliche Synthesenahrung an Bord hat, sondern natürlich herangereifte Nährstoffe. Dazu zählen unter anderem dreihunderttausend dehydrierte und knochenlose Schweinehälften, hunderttausend terranische Ochsen, sechshunderttausend auf Eigröße geschrumpfte Hähnchen und Puten. Gemüse aller Art und so weiter."
    Kuruzin war fassungslos.
    „Ich steige aus!" keuchte er. „Laßt mich gehen. Mir wird unheimlich! Echtes Fleisch auf einem Ultraschlachtschiff? Das hat es überhaupt noch nie gegeben. Ich habe im Bluessektor monatelang Synthobrei und Algengrütze gegessen, und hier soll es nun plötzlich Hähnchen, Schweinebauch und sonstige Leckerbissen geben? Verdammt, Junge, ich sage dir, daß wir in die Hölle fliegen. Gehst du mit?"
    Kosum schüttelte grinsend den Kopf.
    „Dann bleibe ich auch", stöhnte der Afroterraner. „Hören Sie, liebster Rüstkammermensch, wohin fliegen wir eigentlich?"
    Der Major zuckte die Schultern.
    „Vielleicht haben Sie recht, aber wer kann sagen, wo die Hölle beginnt und wo sie endet?"
    „Das ist ein Weiser", lenkte Kosum ab. „In Ordnung, vielen Dank für Ihre Hilfe. Kann ich noch baden?"
    „Natürlich. Die letzte Frischwasserübernahme ist noch nicht angeordnet worden. Verschwenden Sie also das kühle Naß nach Herzenslust."
    Die zuletzt angekommenen Besatzungsmitglieder der MARCO POLO gingen. Sie waren einigermaßen bedient, wie man zu sagen pflegte.
    Die MARCO POLO hatte nach ihrem Start am 3. Juli 3437 das Sonnensystem mit knapp Lichtgeschwindigkeit durchflogen.
    Großadministrator Perry Rhodan, Chef der Expedition, hatte diese Gelegenheit benutzt, um die Ein- und Ausschleusung der großen Beiboote im Grenzbereich relativistischer Geschwindigkeiten nochmals zu erproben. Es hatte tadellos geklappt. Die einzelnen Kommandanten waren „eingeflogen".
    Das blaue Leuchten des gigantischen Paratronschutzschirmes, der das System umhüllte, war immer intensiver geworden. Jenseits der Plutobahn hatte man schließlich jene energetisch bedienbare Strukturschleuse erreicht, durch die man das Solsystem verlassen oder in seinen internen Raum einfliegen konnte.
    Die Strukturschleuse war die einzige ihrer Art! Es gab keinen anderen Punkt, der ein Durchdringen der Paratronschirm-Hohlkugel erlaubt hätte.
    Seitdem der Sonnensatellit vor drei Jahren durch die von Ovaron gezündete Sextadim-Zeitbombe zerstört worden war, hatte das Solsystem den Schutz der Zukunft verloren.
    Das so mühevoll errichtete Anti-temporale-Gezeitenfeld war in sich zusammengebrochen. Die Sonne und alle Planeten waren in die gültige Realzeit zurückgefallen.
    Das Unternehmen LAURIN, das ehemals ins Leben gerufen worden war, um den geplanten Angriff der drei großen Sternenreiche elegant und ohne Blutvergießen abwehren zu können, hatte seinen Zweck erfüllt.
    Die Reserveplanung war im Augenblick des Rücksturzes angelaufen. Ehe die wartende Flotte des Diktators Dabrifa mit Hilfe des neuentwickelten Zeitfeld-Destroyers hatte angreifen können, war über dem Solsystem ein gigantischer Paratronschutzschirm entstanden. Das ZD-Gerät, dafür vorgesehen, das Antitemporale-Gezeitenfeld zu zerstören, war von einer Sekunde zur anderen zwecklos geworden.
    Nur wenige Stunden später war Dabrifa von seinen eigenen Offizieren gestürzt und von einem Roboter getötet worden. Die lange

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