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0450 - Sukos Totenfeier

0450 - Sukos Totenfeier

Titel: 0450 - Sukos Totenfeier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der sie auch mit seinen Anrufen auf die Totenfeier eingestellt hatte.
    Shao streckte einen Arm aus, bekam einen Griff zu fassen und zog die Tür ins Schloss. Das schwappende Geräusch hatte etwas Endgültiges an sich.
    Der Raum im Fond war sehr breit.
    An der anderen Seite hockte der Mann, doch Shao wagte es nicht, den Kopf zu drehen und nach ihm zu schauen. Sie wirkte verkrampft, hölzern und hörte ein leises Summen. Gardinen schoben sich vor die getönten Scheiben.
    Der Wagen fuhr an.
    Gleichzeitig bewegte sich der Mann neben ihr. Wieder streckte er seine Hand aus, berührte Shaos Arm, die zusammenzuckte, denn sie hatte das Gefühl, von einem Toten angefasst worden zu sein.
    Und wie die Stimme eines Toten hörte sich auch das Organ des anderen an, der aus dem Dunkel heraus die Chinesin ansprach.
    »Willkommen bei uns, Shao. Willkommen im Dunklen Reich…«
    ***
    Nach unserem letzten Fall - das Schreckgespenst hatten wir vernichtet - waren Suko und ich nicht nach Hause, sondern in unser gemeinsames Büro gefahren, wo wir noch einige Fragen klären wollten. Wir hatten weniger Zeit benötigt, als veranschlagt worden war, so dass es noch nicht richtig dunkel war, als wir eintrafen.
    Mich hatte man mittlerweile von der Zwangsjacke befreit. Aber es war tatsächliche eine Aufnahme von mir geschossen worden, als ich in der ungewöhnlichen Kleidung steckte. Das hatten sich Sir James und Suko einfach nicht nehmen lassen.
    Ich gönnte ihnen den Spaß und hatte mich auf den Schreibtischstuhl fallen lassen. Die Hände lagen hinter dem Nacken verschränkt, wo es mich erwischt hatte und sich allmählich eine Schwellung ausbreitete.
    »Wie geht es dir?« fragte Suko.
    »Bis auf den Druck im Kopf ganz gut.«
    Er lachte. »Dass du auch immer wieder deinen Schädel so hinhältst, dass man dich erwischt.«
    »Ich kneife eben nicht.«
    Mein Freund lachte. »Nein, das stimmt.« Sein Gesicht wurde wieder ernst. »Was ist mit dieser Reporterin? Wie schwer war sie eigentlich verletzt?«
    »Florence?« Ich hob die Schultern. »Lebensgefährlich wohl nicht, wie der Arzt nach einer ersten Untersuchung feststellte. Ich werde sie trotzdem anrufen.«
    »Wo liegt sie?«
    Das bekam ich auch heraus. Man hatte Flo Denning in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Ich sprach mit dem diensthabenden Arzt, der mich kannte und mir deshalb nur erklärte, dass Florence zwar einige Wunden habe, die aber nicht tief seien.
    »Sie hat Glück gehabt, Mr. Sinclair.«
    »Das meine ich auch.«
    »Wenn Sie mit ihr reden wollen, müssen Sie sich noch gedulden. Sie schläft im Augenblick.«
    »Das ist auch nicht nötig. Ich wollte mich nur über ihren Zustand informieren. Sie haben noch zwei Verletzte bekommen.«
    »Ja, die Angeschossenen. Bei einem sieht es kritisch aus. Der zweite hat eine Fleischwunde im Oberschenkel abgekommen. Um ihn braucht man sich keine Sorgen zu machen.«
    »Ich danke Ihnen, Doc.«
    Die beiden Pfleger, gleichzeitig auch die Helfer des Dr. Ampitius, waren von Suko durch zwei Schüsse außer Gefecht gesetzt worden. Das hatte sein müssen, denn sie waren drauf und dran gewesen, den Inspektor zu töten. Ich berichtete Suko von den Auskünften des Arztes, und er war auch froh darüber, keinen Toten hinterlassen zu haben.
    »Die Anstalt werden wir noch genauer unter die Lupe nehmen müssen«, sagte ich.
    »Glaubst du, dass Ampitius ein Erbe hinterlassen hat?«
    »Wenn ja, wäre das fatal.«
    »Wann willst du hin?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    Suko schaute auf seine Uhr. »Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich etwas vergessen. Ich will noch bei Shao anrufen, dass ich mich jetzt auf den Weg mache.«
    »Ja, tu das.«
    Während Suko zum Hörer griff, holte ich eine Zigarette aus der Packung.
    Ich schaute dem blauen Rauch nach und hatte die Beine dabei auf den Schreibtisch gelegt.
    Es gibt Tage, da hat man - zu welchen Dingen auch immer - irgendwie keinen Bock. So erging es mir auch. Ich verspürte einfach keine Lust, nach Hause zu fahren, statt dessen blieb ich im Büro und starrte die Wände und die Decke an.
    Dass Suko telefonierte und dabei etwas murmelte, bekam ich zwar mit, achtete aber nicht auf die Worte. Erst als Suko sagte »Das ist aber komisch«, horchte ich auf und nahm die Beine vom Schreibtisch, während ich mich gleichzeitig auf dem Stuhl drehte.
    »Was ist komisch?«
    »Shao meldet sich nicht.«
    »Und?«
    Suko verzog die Lippen. »Du bist gut, John. Sie hatte auf mich warten wollen.«
    »Vielleicht hat sie es sich anders überlegt

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