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0451 - Drei Gräber bis Soho

0451 - Drei Gräber bis Soho

Titel: 0451 - Drei Gräber bis Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben sich die Vorzeichen geändert. Ich muss die drei Kämpfer schicken. Zudem lebte Shao damals noch, heute aber ist sie tot.«
    »Deshalb muss auch Susanoo vernichtet werden, zum Teufel!« Ich hatte laut gesprochen, konnte den Chinesen damit allerdings nicht beeindrucken Er ließ mich einfach stehen und ging auf die ungewöhnlichen Geiervögel zu. Neben ihnen stoppte er seine Schritte und streckte einen Arm aus. Mit der Hand streichelte er die Köpfe der Vögel. Er sprach auch mit ihnen. Ich verstand die Worte nicht, denn er hatte seine Lippen dicht an die Schnäbel gebracht, und der erste Vogel hüpfte mit plump wirkenden Bewegungen von seinem Grabstein auf den Dachfirst, breitete seine Flügel aus und schwebte wenige Sekunden später über dem Haus, wobei er mit trägen Bewegungen seiner Schwingen in den nachtdunklen Himmel hineinstieß.
    Chu Tang wandte sich schon an den nächsten Vogel. Auch mit ihm redete er einige Worte. Es dauerte nicht lange, da verließ der Geier ebenfalls seinen Grabstein. Mit den gleichen trägen Bewegungen wie sein Vorgänger startete auch er, und beim dritten dauerte es ebenfalls nicht lange, bis die Dunkelheit ihn verschluckt und meinen Blicken entrissen hatte.
    Ich stand da und starrte hinein in die Schwärze. Dabei dachte ich daran, dass man mich zwar nicht eben reingelegt, aber dennoch zurückgehalten hatte. Vielleicht hätte ich in der Zwischenzeit etwas erreichen oder sogar die Rückkehr Susanoos stoppen können.
    Allmählich stieg der Zorn in mir hoch. Besonders auf Chu Tang, der wieder zu mir kam.
    »Weshalb haben Sie mich zurückgehalten? Wie lauten Ihre Pläne, Chu Tang? Was steckt dahinter?«
    »Wir müssen es unter uns ausmachen. Ich habe nur nach den alten Gesetzen und Regeln gehandelt. Die Vernichtung oder der Kampf gegen Susanoo ist Sache meiner drei Helden. Da müssen sich Fremde einfach heraushalten. Begreifen Sie das nicht?«
    »Nein, das will ich auch nicht begreifen«, erwiderte ich heftig. »Tut mir leid. Für mich haben Sie einiges zerstört. Ich hoffe, dass ich es noch reparieren kann.«
    »Sie wollen also zum Friedhof?«
    »Natürlich.«
    »Ich kann Sie nicht daran hindern. Sie sind ein freier Mensch, und wir leben hier in einem freien Land. Aber ich möchte Sie warnen. Es ist nicht so einfach, wie es aussieht, Mr. Sinclair. Nein, das ist es bestimmt nicht.«
    »Dann bedanke ich mich für die Warnung. Sie hören noch von mir, Mr. Chu Tang.«
    »Hoffentlich, Mr. Sinclair, hoffentlich…«
    Es waren unsere Abschiedsworte. Ich tauchte durch die Dachluke, erreichte die Leiter und kletterte wieder in den Hausflur. Ob Chu Tang nur um mich besorgt gewesen war oder ein falsches Spiel trieb, wusste ich nicht. Jedenfalls hatte mich der Besuch bei ihm Zeit gekostet, die wahrscheinlich fehlen würde.
    Deshalb beeilte ich mich so sehr.
    Niemand hielt mich auf, ich stieg in meinen Rover und musste auf dem engen Hof noch drehen. Nach einigen Versuchen klappte es schließlich. Sehr langsam und vorsichtig rollte ich durch die schmale Einfahrt der Straße entgegen.
    Im nachhinein ärgerte ich mich darüber, wie sehr ich mich hatte reinlegen lassen. Dann sah ich die Sache anders. Vielleicht war es sogar besser so. Jemand, der urplötzlich erschien, konnte seine Überraschung besser ausnutzen…
    ***
    Nach dieser Eröffnung hielt Suko die Augen geschlossen. Er wollte plötzlich nichts mehr sehen, die anderen, auch wenn es seine Feinde waren, störten im Moment nur. Selbst an Shao dachte er nicht mehr. Buddhas Stimme hatte in seinem Innern einen gewaltigen Aufruhr verursacht. Zudem musste er sich konzentrieren und darüber nachdenken, was Buddha mit seinen Worten wohl gemeint haben könnte.
    Er hatte zwar von einer Gefahr gesprochen, gleichzeitig aber auch erklärt, dass es nur eine Möglichkeit gäbe. Suko wusste nicht, was er damit meinte, wahrscheinlich kam es da auf ihn allein an und natürlich auf Susanoo.
    Dieser Dämon war ihm bekannt. Er erinnerte sich nur genau an dessen Auftauchen auf einem Rummelplatz und im Freibad, als er Shao geholt hatte. Damals war es zwischen Susanoo und dem Goldenen Samurai zum Kampf um Tokatas Schwert gekommen, und Shao war gewissermaßen zwischen die beiden rivalisierenden Dämonen geraten. Durch einen magischen Trick war es einem Dr. Ganasaro gelungen, die Elemente, die Susanoo befehligte, zu stoppen, sonst hätte eine gewaltige Wand aus Wasser das Haus der Conollys mit Mann und Maus verschlungen. [2]
    Mit einem Spiegeltrick, der eine magische

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