Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0451 - Schwarze Träume

0451 - Schwarze Träume

Titel: 0451 - Schwarze Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hierher träumte , versuchen, ihm zu helfen, statt gegen ihn zu kämpfen. Wir sollten ihn befreien, nicht auf ihn einprügeln!«
    Gryf seufzte.
    »Julian ist kein böser Mensch«, sagte Angelique.
    Nicole berührte ihre Hand. »Das wissen wir«, sagte sie.
    »Aber er scheint das nicht zu wissen. Ich glaube, ich sollte ihn hinauswerfen.« Sie zeigte auf Gryf, dessen Gesicht sich mit der Zeit immer mehr verfinsterte.
    »Hat einer von euch eine Idee, was wir tun können?« fragte Nicole.
    Zamorra seufzte. »Vorhin hat mir keiner widersprochen, als ich sagte, er würde Ombres wegen hierher kommen. Nun, falls die beiden sich nicht schon außerhalb dieser Wohnung getroffen haben, sollten wir versuchen, einen Köder auszulegen, ihn anzulocken.«
    »Und wie soll das funktionieren?« wollte Angelique wissen. »Willst du dich schwarz anmalen, die Haare und Handflächen einfärben und dich als Ombre ausgeben?«
    »Kein schlechter Gedanke«, gestand Zamorra, »zumal ich mit dem Amulett auch noch ein wichtiges Requisit für diese Rolle bei mir hätte. Aber das dürfte wohl alles etwas zu laienhaft sein. Wir müssen es anders anpacken.«
    »Und wie?«
    In diesem Moment machte sich die Türklingel bemerkbar.
    Angelique sprang auf und eilte zur Tür, öffnete sie einen Spalt weit. Draußen stand ein Negerjunge. »Buddy schickt mich«, sagte er. »Ich soll dir ausrichten, daß dein Bruder eine Flugreise angetreten hat. Kann ein paar Tage dauern, bis er wieder hier ist.« Er wandte sich ab und verschwand wieder.
    »Ach du Schande«, seufzte Angelique.
    ***
    Das diabolische, heisere Lachen des Unheimlichen raubte John Ivory fast den Verstand. Er kämpfte gegen die Versuchung an, sich blindlings auf diesen Schwarzen zu stürzen. Doch sein Verstand sagte ihm, daß er den Kürzeren ziehen mußte. Der Unheimliche war ihm auf jeden Fall überlegen.
    Auf dem Wohnzimmertisch brannte Feuer. Verzweifelt fragte sich John, was da brannte. Das Feuer, das fast bis zur Zimmerdecke emporloderte, verstrahlte Licht, aber keine Hitze, und es griff auch die Tischplatte nicht an. Nur das, was auf dem Tisch gestanden hatte, verbrannte oder schmolz. Es stank teuflisch.
    Diesmal griff der Unheimliche nicht an. Er stand einfach nur da.
    John näherte sich Candice. Er vergewisserte sich, daß sie noch atmete, daß der Schreck sie nicht umgebracht hatte. Dann richtete er sich wieder auf.
    »Wer bist du?« fragte er. »Was willst du?«
    Der Unheimliche lachte wieder. »Warum fragst du? Es ist doch klar, was ich will! Ihr werdet mir gehorchen!«
    »Warum?« fragte John. Er wunderte sich, daß er so reden konnte. Warum versuchte er nicht, mit Candice die Flucht zu ergreifen? Warum ließ er Candice nicht einfach im Stich und floh allein? Er hatte doch Angst, tierische Angst vor diesem Schwarzen! Aber mehr Angst als um sich selbst hatte er um Candice, die diesem schwarzgekleideten, maskierten Ungeheuer doch als erste begegnet war.
    »Weil ich es will«, sagte der Unheimliche.
    »Dir gehorchen? Niemals«, sagte John leise.
    »Wirst du noch so reden, wenn deine Freundin einen langsamen Tod stirbt? Oder wenn ich sie in den Wahnsinn treibe? Oder was wird sie davon halten, wenn ich anders herum dich zerstöre?«
    »Du bist ein Teufel!« stieß John hervor.
    »Sieh in mir das Licht der Hölle«, bestätigte der Schwarze. »Sieh in mir die Macht. Gehorche, und ihr beide werdet leben.«
    »Du bist wahnsinnig«, flüsterte John. »Ich hetze dir die Polizei auf den Hals!« Kaum gesprochen, duckte er sich in Erwartung eines Schlages. Doch dieser Schlag kam nicht.
    »Die Polizei?« Der Schwarze lachte wieder. »Hast du das nicht gerade vergeblich versucht? Versuche es noch einmal! Dann wird man nicht mehr über dich lachen, sondern dich für verrückt halten! Begreife, daß ich die Macht bin. Gehorche.«
    John schluckte.
    »Was verlangst du?« fragte er.
    Abermals lachte der Schwarze.
    »Du wirst es zu gegebener Zeit erfahren«, sagte er - und verschwand.
    Im gleichen Moment erlosch auch das Feuer auf dem Wohnzimmertisch. John Ivory sank in die Knie.
    Verdammt , dachte er. Vor dir Mistkerl krieche ich nicht zu Kreuze! Wer auch immer du bist und über welche verfluchten Tricks du verfügst - uns kriegst du nicht! Es muß eine Möglichkeit geben, dich auszutricksen!
    »Da irrst du dich«, sagte der Unheimliche hinter ihm. John sprang auf und fuhr herum. Er sah gerade noch den Unheimlichen erneut im Nichts verschwinden.
    Da wußte er, daß es so gut wie keine Chance mehr gab, sich

Weitere Kostenlose Bücher