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0451 - Schwarze Träume

0451 - Schwarze Träume

Titel: 0451 - Schwarze Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hakenförmigen Messer am Armstumpf führte er einen schnellen Schlag durch die Luft. Die Deckenlampe explodierte förmlich. Ein Blitz flammte durch das Zimmer. Scherben und aufglühende Metall- und Kunststoffteile wirbelten durch die Luft. John warf sich über das Mädchen, um es mit seinem Körper vor den Teilen zu schützen. Es wurde dunkel - fast. Ein bläuliches Glühen umgab die schwarze Gestalt.
    Das Sirenenheulen verstummte vor dem Haus. Stimmen ertönten. Schritte. John atmete auf. Ein paar Sekunden noch, dann waren die Beamten hier. Wenn der Unheimliche noch solange verharrte… nicht wieder angriff…
    Das Leuchten verschwand, und mit dem Leuchten die Umrisse der schwarzen Gestalt. Der schwarze Killer war verschwunden, wie er aufgetaucht war. Von einem Moment zum anderen.
    Als die Polizisten in das dunkle Zimmer stürmten und es mit ihren Taschenlampen ausleuchteten, fanden sie nur die beiden Menschen vor…
    ***
    Zamorra brauchte den anderen über seinen Fehlschlag nichts zu berichten. Sie hatten ihn ja miterlebt. »Ich frage mich, wie das möglich ist«, brummte Gryf. »Man kann doch nicht einfach ein Stück Zeit auslöschen. Entweder nimmt das Amulett alles auf oder gar nichts. Ein Stück nur - das geht doch gar nicht.«
    »Was machen wir nun?« fragte Nicole.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er sah keine andere Möglichkeit, Julians Spur aufzunehmen. »Wir müssen allerdings davon ausgehen, daß er nicht zum letzten Mal hier war«, sagte er. »Es hat ihn zweimal kurz hintereinander hierher gezogen. Er wird also mit Sicherheit ein drittes Mal kommen. So wie ich's sehe, will er irgend etwas von Ombre.«
    »Wir müssen also nicht nur auf Julian, sondern auch auf Ombre warten«, sagte Nicole. »Wer weiß, wann er zurückkommt.«
    »Bald, schätze ich«, warf Angelique ein.
    »Oder sie haben sich bereits irgendwo draußen getroffen und sind irgendwohin verschwunden«, gab Gryf zu bedenken. Nicole nickte. Sie erinnerte sich, daß Ombre schon einmal in Julians Traumwelt gezogen worden war. War das jetzt wiederum der Fall, dann konnten sie lange warten und suchen.
    Gryf deutete auf Zamorras Amulett. »Ombre besitzt doch auch so ein Teil. Ist es eigentlich nicht möglich, eine Verbindung zwischen den beiden herzustellen? Damit könntest du doch zumindest Ombre aufspüren! Dann wüßten wir wenigstens, wo wir auf Julian zu warten haben!«
    Zamorra lachte freudlos auf.
    »Das funktioniert nicht, mein Lieber«, sagte er. »Versucht habe ich es schon einmal. Sicher kann man andere Amulette orten - aber nur, wenn Merlins Stern das will. Und in diesem Fall ist das mit dem Wollen so eine Sache.«
    »Wozu ist das Blechding dann überhaupt gut?« lästerte Gryf. »Gehört es dir, oder gehörst du ihm? Ein Werkzeug, das einem nicht gehorcht, wirft man weg! Hast du es ihm schon einmal freundlich angedroht?«
    Angelique sah verwirrt von einem zum anderen. Sie begriff nicht, worum es ging. Aber hatte nicht Ombre auch Probleme damit, mit seinem Amulett zurechtzukommen?
    Zamorra winkte ab. »Du hast ein paar sehr vereinfachte Vorstellungen, Gryf«, sagte er.
    »Du könntest das Ding wenigstens fragen, weshalb es diesen Begegnungs-Zeitabschnitt nicht aufgenommen hat«, schlug Gryf mürrisch vor.
    Zamorra brauchte die Frage nicht mehr zu stellen. Lautlos meldete sich die Stimme des künstlich entstandenen Amulett-Bewußtseins in seinem Kopf.
    Weil diese Zeit nicht stattfand!
    ***
    Die Polizisten sahen sich um. »Und wo ist nun Ihr ominöser Berserker?« erkundigte sich der Streifenführer. Er sah nur zu gut, daß es aus dem Wohnzimmer keine andere Möglichkeit gab zu entkommen, als durch die Tür, durch die die beiden Beamten gerade hereingekommen waren. Das große Fenster war zwar geborsten, aber die Rolläden waren heruntergelassen. Wenn der Unheimliche entwischt war, hätte er den Beamten über den Weg laufen müssen.
    So mußten die Beamten davon ausgehen, daß der Täter entweder schon längst wieder verschwunden war, oder daß sie genarrt worden waren. Dem zweiten Uniformierten fiel auf, daß der Telefonhörer am Kabel neben dem Gerät baumelte. Kein Freiton war zu hören, da war also noch jemand in der Leitung. Der Beamte meldete sich und stellte fest, daß er mit der Notrufzentrale verbunden war, die seinen Wagen hierher beordert hatte.
    Düster sah er dann im Taschenlampenlicht John und Candice an, nachdem er aufgelegt hatte, um die Leitung für andere Notrufe freizugeben. Der Streifenführer roch derweil den

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