0452 - Planet der Pazifisten
unterbrochen!" wies Rhodan den Emotionauten an.
Die Mutanten blieben ruhig. Rhodan atmete auf. Solange Gucky oder Saedelaere nicht warnten, drohte keine unmittelbare Gefahr.
Rhodan schaltete den Interkom ein und befahl der Besatzung, auch nach erfolgter Landung vorläufig auf den Plätzen zu bleiben.
„Es kann sein, daß wir unverhofft wieder starten müssen", schloß Rhodan seine Anweisung. „Bleiben Sie wachsam. Wenn einzelne Besatzungsmitglieder das Schiff verlassen müssen, erwarte ich, daß alles getan wird, um Konflikte mit den Lofsoogern zu vermeiden."
Er wußte, daß er sich auf die geschulte Besatzung verlassen konnte.
Kosum schaltete die Impulstriebwerke ein. Aus den abwärts gerichteten Düsen quollen gelbweiße Wolken. Dann wurden die Antigrav-triebwerke zugeschaltet. Nahezu lautlos sank der Kreuzer auf das Landefeld hinab.
Niemand schien sich um das Schiff zu kümmern. Die rings um das Landefeld gruppierten Gebäude, von denen der größte Teil eingestürzt war, machten einen verlassenen Eindruck. Auf dem Bildschirm war ein Schuppen zu sehen, vor dem ein paar von pferdeähnlichen Tieren gezogene Karren standen.
„Das scheint die Verwaltung zu sein", bemerkte Danton spöttisch, der den Blick seines Vaters bemerkt und richtig gedeutet hatte.
Zehn Kilometer von dem Frachter entfernt setzte die CMP-1 auf. Ihre Landeteller berührten den überall aufgebrochenen Kunststoffbelag des Landefelds. Funk- und Ortungsgeräte blieben still. Kein Lofsooger schien von dem angekommenen Schiff Notiz zu nehmen.
Vielleicht war die Verachtung der Bevölkerung für alles Technische tatsächlich so groß, wie Scholschowo behauptet hatte.
„Was wird jetzt geschehen?" fragte Ovaron. „Wollen wir aussteigen, wenn man uns weiterhin ignoriert?"
„Wir warten zunächst ein paar Stunden", antwortete Rhodan.
„Wenn die Lofsooger nur Pferdewagen zur Verfügung haben, wird es vielleicht einige Zeit dauern, bis sie hier ankommen."
„Warum nehmen wir keinen Funkkontakt zu dem Frachtraumschiff auf?" wollte Oberstleutnant Kuruzin wissen.
„Von der Besatzung könnten wir sicher etwas über die Lofsooger erfahren."
Rhodan lehnte diesen Vorschlag ab, denn er hielt es nicht für klug, wenn sie mit der Besatzung des fremden Schiffes Verhandlungen begannen.
Abgesehen von den Verständigungsschwierigkeiten, die sich zweifellos ergeben würden, versprach ein solches Vorgehen wenig Aussicht auf Erfolg. Rhodan hielt es für besser, die Fremden in dem Glauben zu lassen, daß auch die CMP-1 ein Frachtraumschiff war, das auf Lofsoog gelandet war, um entund beladen zu werden.
Die Zeit verstrich scheinbar unendlich langsam. Rhodan blickte immer wieder auf die Uhr.
Auf den Bildschirmen der Außenbeobachtung veränderte sich nichts.
Gucky berichtete, daß er keine ungewöhnlichen Gedankenimpulse empfing. Alles machte einen friedlichen Eindruck, Lofsoog schien tatsächlich eine Welt zu sein, deren Bewohner sich vom technischen Fortschritt losgesagt hatten.
Wenn sie auch den Raumhafen für ihre Geschäfte zu benutzen schienen, so taten sie doch nichts, um ihn in einem guten Zustand zu halten.
Vielleicht waren die Lofsooger auf ein Intelligenzniveau abgesunken, das es ihnen unmöglich machte, solche Reparaturarbeiten auszuführen.
Die Antwort darauf konnte nur bei einem Zusammentreffen mit diesen Wesen gefunden werden.
„Das Schiff ist gelandet", stellte Mason Grammick erleichtert fest. „Jetzt kann ich dich einschalten, Folly."
Er trat hinter den Roboter und drückte auf den im Rückenteil des Automaten eingelassenen Knopf. Die Beine des Unvollendeten zuckten, dann fuhr der tentakelförmige Arm durch die Luft. Grammick zog sich hastig bis zum Bett zurück.
„Sei doch vorsichtig!" fuhr er den Roboter an. „Du wirst mich noch verletzen, wenn du deine Armbewegungen nicht besser kontrollierst."
Folly Utter versuchte seinen tellerförmigen Kopf zu drehen, aber es gelang ihm nicht.
„Wir brechen jetzt auf", verkündete er mit seiner nur schwer verständlichen Stimme. „Wir werden uns innerhalb des Schiffes nach Teilen umsehen."
Grammick beeilte sich, an die Tür zu gelangen. Er nahm davor Aufstellung und breitete die Arme aus. Folly, der Anstalten gemacht hatte, die Kabine zu verlassen, blieb stehen.
„Was ist los mit dir, Mason?" erkundigte sich Folly. „Ich stelle fest, daß du dich nicht mehr um Teile bemühst."
Allmählich begann Grammick zu wünschen, er hätte den Unvollendeten an Bord der MARCO POLO in den
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