0452 - Planet der Pazifisten
fest. „Schade, daß Don Redhorse schon so lange tot ist. Er würde in diesen Spuren lesen wie in einem Buch."
Rhodan untersuchte die Spuren. Vor nicht allzulanger Zeit mußte hier ein vierrädriger Wagen vorbeigekommen sein.
Neben den Radspuren entdeckte Rhodan die Eindrücke von dreizehigen Tierfüßen.
„Der Wagen wurde von Tieren gezogen", sagte der Großadministrator. „Also waren unsere Beobachtungen, die wir von Bord aus durchgeführt haben, richtig. Auf Lofsoog scheint es keine Maschinen zu geben."
„Davon bin ich nicht überzeugt", antwortete Danton. „Wir sind uns darin einig, daß es nicht viele Lofsooger geben kann, denn wir konnten keine Städte finden. Die riesigen Felder, die wir gesehen haben, können unmöglich allein von Hand bestellt worden sein."
Dieses Argument war zweifellos richtig. Rhodan überlegte, ob die Lofsooger trotz ihrer konventionellen Einstellung bei der Bearbeitung ihrer Plantagen vielleicht Ausnahmen duldeten.
„Da kommt Ovaron", bemerkte Tschubai und deutete in Richtung des Schiffes.
Der Cappin hatte den Kreuzer verlassen und näherte sich jetzt den drei Männern. Rhodan ging ihm entgegen.
„Wir haben Spuren entdeckt, Ganjo. Sie müssen erst vor kurzer Zeit entstanden sein. Hier fuhren Wagen vorbei, die von Tieren gezogen wurden."
Ovaron blickte an Rhodan vorbei.
„Wagen wie diese?" fragte er.
Rhodan fuhr herum.
Drei Wagen näherten sich dem Schiff. Der an der Spitze fahrende wurde von sechs Tieren gezogen, die auf diese Entfernung wie die Kreuzung eines Pferdes und eines Nashorns aussahen. Die nachfolgenden Wagen besaßen nur vier Zugtiere. In jedem Wagen ständen drei Männer. Sie trieben die Tiere an. Rhodan hob den Arm mit dem kleinen Sprechgerät.
„Gucky soll sich bereit halten. Wir bekommen Besuch. Auch Kosum soll sich auf einen eventuell notwendig werdenden Blitzstart vorbereiten."
Oberstleutnant Kuruzin antwortete.
„Verstanden, Sir! Wir beobachten die Vorgänge über die Bildschirme."
Zweihundert Meter vom Schiff entfernt hielten die beiden kleineren Gespanne an, während das größere weiterfuhr. Die drei Männer, die auf dem Wagen standen, trugen Lederumhänge. Ihre Beine waren nackt. Rhodan konnte wegen des Wagenaufbaus nicht sehen, ob sie Schuhe trugen.
Die Lofsooger blickten starr geradeaus. Der Anblick des fremden Schiffes schien sie nicht zu beunruhigen.
„Reden Sie mit ihnen, Ovaron", bat Rhodan den Cappin.
„Sagen Sie ihnen, daß wir in friedlicher Absicht kommen und einen Handelsvertrag abschließen möchten."
In den Lagerräumen der CMP-1 befanden sich genügend Gegenstände, die man gegen Waren der Lofsooger eintauschen konnte. Rhodan würde gern ein Verlustgeschäft hinnehmen, wenn er die Informationen bekam, die er sich erhoffte.
Auf dem Wagen, der jetzt anhielt, standen zwei junge Leute und ein älterer Mann. Rhodan erkannte, daß der alte Cappin eine bedeutende Persönlichkeit sein mußte. Das zeigte sich in seiner stolzen Haltung. Sein zerfurchtes Gesicht drückte Intelligenz und Erfahrung aus.
Die Tiere scharrten unruhig mit den Füßen. Ihre Körper waren mit achteckigen fellbewachsenen Platten bedeckt, die in drei verschiedenen Farben leuchteten. Der Kopf der Tiere war relativ klein; anstelle von Augen ragte ein dreißig Zentimeter langes Sehorgan aus der Stirn.
Die Tiere interessierten Rhodan weniger. Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Anführer der Lofsooger zu, der jetzt trotz seines offensichtlich hohen Alters gewandt vom Wagen stieg.
Rhodan sah, daß der Mann einfache Ledersandalen trug.
Der Cappin musterte die kleine Gruppe, die vor dem Schiff stand. Rhodan versuchte zu erraten, was dieser Mann dachte oder fühlte.
Ovaron trat vor.
„Ich bin Kommandant Ovaron", stellte er sich vor. „Ich bin mit meinem Schiff auf diese Welt gekommen, um Waren zu verkaufen."
Der Lofsooger vollführte eine kreisende Bewegung mit der Hand. Dieses Zeichen war offenbar für seine Begleiter bestimmt, denn sie sprangen jetzt ebenfalls vom Wagen und beschäftigten sich mit den Tieren.
Rhodan bewertete dies als gutes Zeichen. Die Lofsooger führten keine Waffen mit sich. Vielleicht waren sie tatsächlich so friedfertig, wie Scholschowo behauptet hatte.
Als der Lofsooger Ovaron antwortete, wurde Rhodan vom harten Klang der Stimme überrascht.
„Ich bin der Lofkano! Meine Aufgabe besteht in der Erhaltung des Friedens und in der Verhinderung wissenschaftlicher Experimente. Wir verachten euch, denn ihr seid Sklaven der
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