0452 - Planet der Pazifisten
war.
Roi Danton legte seinen Waffengürtel ab und ließ sich in einen bequemen Sessel sinken.
„Da wir zu den friedfertigsten Intelligenzen dieser Galaxis unterwegs sind, werde ich die Waffe bestimmt nicht brauchen."
Rhodan hörte den spöttischen Unterton aus der Stimme seines Sohnes heraus. Nach Ansicht Dantons hatte Scholschowo ihnen falsche Informationen geliefert.
Merkosh, der sich stets an Dantons Seite hielt, hockte sich neben dem ehemaligen Freihändler auf den Boden.
„Was hältst du von der Sache, Stimmbrüchiger?" fragte Danton.
Der Frequenzwandler dachte einen Augenblick nach.
„Wrrrir müssen vrrrorsichtig sein", sagte er dann. „Wrrrir haben die Erfahrung gemacht, daß man niemand vrrrertrauen soll."
Danton wußte, daß dies eine Anspielung ihrer gemeinsamen Abenteuer auf Titan war, aber er ging nicht darauf ein. Der Gläserne konnte stundenlang über Ereignisse diskutieren, die schon lange zurücklagen. Außerdem vvar er sehr rechthaberisch.
Die Zeit bis zum Start verstrich mit Diskussionen. Ovaron beteiligte sich nicht daran. Seine kurzen Gespräche mit Scholschowo hatten ihn derart beeindruckt, daß er nachdenklich und nervös geworden war. Rhodan hoffte, daß sich Ovarons Zustand während ihres Besuchs auf Lofsoog ändern würde. Sie mußten unter allen Umständen versuchen, Kontakt zu den Lofsoogern zu bekommen. Von diesen Wesen konnten sie vielleicht erfahren, wer die Moritatoren waren.
Genau um 14.28 Uhr Bordzeit brach der Interkomkontakt zum Mutterschiff ab. Die Hangarschleuse öffnete sich. Die CMP-1 schwang sich in den Weltraum hinaus und nahm Kurs auf das Hydepolosch-System.
3.
Lofsoog ähnelte einer blauen Perle, die in einem schwarzen Meer schwamm. Als die CMP-1 langsam näher an den Planeten herankam, änderte sich das Bild. Lofsoog war ein erdähnlicher Planet. Die Kommandanten der fünfzig Korvetten, die das Hydepolosch-System zuerst angeflogen hatten, waren von der Schönheit dieser Welt beeindruckt gewesen. Sie hatten von kleinen Meeren, Savannen und Steppen berichtet, die auf Lofsoog vorherrschten. Große Städte und Industriegebiete waren von diesen Raumfahrern nicht entdeckt worden.
Auch die Massetaster der CMP-1 sprachen nicht an, als sich das Schiff der fremden Welt näherte.
Oberstleutnant Kuruzin, der zusammen mit Perry Rhodan die Ortungsgeräte beobachtete, schüttelte den Kopf.
„Keine Spur von Frachtschiffen, Sir", sagte er.
„Wir dürfen nicht davon ausgehen, daß es ständig zu Anflügen von Frachtraumschiffen kommt", erwiderte Rhodan.
„Vielleicht hatten die Kommandanten Glück, als sie die Frachter orteten."
Kuruzin nickte.
„Glücklicherweise kennen wir den Funkspruch, den die Frachter ausstrahlten, bevor sie auf Lofsoog landeten. Das wird unsere Landung erleichtern."
Sie beobachteten weiter, während das Schiff mit Unterlichtgeschwindigkeit tiefer in das System eindrang. Schon hatte die CMP-1 die äußeren Planeten passiert. Fernortungen bewiesen, daß es dort kein Leben gab. Es handelte sich um Eisoder Staubwelten, die vielleicht früher einmal als Stützpunkte gedient hatten.
Rhodan hörte ein Geräusch und drehte sich im Sessel um.
Ovaron stand hinter ihm.
„Haben Sie schon etwas herausgefunden?"
„Nichts Ungewöhnliches", antwortete Perry. „Auf diese Entfernung wirkt Lofsoog wie ein Landwirtschaftsplanet. Das ist er vielleicht auch. Denken Sie an Scholschowos Behauptung, daß alle Lofsooger den Fortschritt verabscheuen. Es würde mich nicht wundern, wenn wir auf ein Volk von Farmern treffen würden."
Als sie näher kamen, schienen sich Rhodans Vermutungen zu bestätigen, denn über die Fernortung konnten sie jetzt deutlich die Umrisse riesiger Felder und Plantagen ausmachen. Der Massetaster schlug nur schwach aus. Das bedeutete, daß es auf Lofsoog keine größeren Energiestationen gab. Trotzdem existierten auf dem Planeten größere Ansammlungen von Metall. Außerdem gab es kleinere Energiequellen.
„Das sieht tatsächlich alles sehr friedlich aus", meinte Roi Danton. Er warf dem Transmittergeschädigten einen fragenden Blick zu. „Spüren Sie etwas, Alaska?"
Saedelaere schüttelte den Kopf. Sie waren noch zu weit von Lofsoog entfernt, als daß er die Frage hätte beantworten können, die die Besatzung des Kreuzers in erster Linie beschäftigte. Wenn die Bewohner dieser Welt. Pedrotransferer waren, durfte das Schiff nicht landen, denn die Gefahr, daß einzelne Besatzungsmitglieder übernommen werden konnten, war zu
Weitere Kostenlose Bücher