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0454 - Plünderer der Sterne

Titel: 0454 - Plünderer der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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welche Riesenstadt einstmals an dieser Stelle gestanden hatte.
    Das Gelände wurde unübersichtlicher, je näher sie der Gebirgskette kamen. Täler mußten durchquert und Hügel überstiegen werden. Einmal begegneten sie Angehörigen einer fremden Sippe, die von Süden hergezogen kam. Normalerweise wäre es zu einem Kampf gekommen, aber diesmal wurde darauf verzichtet. Karal war sehr froh darüber, denn die Fremden befanden sich in der Überzahl.
    Wenige Kilometer vor den Bergen erreichten sie den Rand der Senke. Marek blieb stehen und deutete in die Tiefebene hinab. ‘ „Dort sind sie, die Götter. Siehst du ihr Schiff, Karal?"
    Karal sah das Schiff.
    Es besaß die Form eines riesigen Eies und stand mit dem spitzen Ende nach unten in einem Gerüst, das vor der Landung ausgefahren worden sein mußte. Es war mindestens zweihundert Meter hoch, und ein Dutzend Meter über dem Boden klafften (Öffnungen, von denen aus Leitern nach unten führten und den Ausstieg ermöglichten. Unter dem Schiff und in der näheren Umgebung erkannte Karal aufrechtgehende Gestalten in silbern schimmernden Anzügen. Andere wiederum waren schwarz oder gar bunt gekleidet. Es handelte sich dabei also nicht um Uniformen.
    Menschen?
    Oder Götter?
    Waren es vielleicht jene Götter, die vor undenklichen Zeiten auf diese Welt gekommen waren, um sie zu vernichten? So wenigstens wurde es in den Sagen berichtet. Kamen sie nun zurück, um sich davon zu überzeugen, daß ihr Werk geglückt war?
    Oder waren es andere Götter, vielleicht bessere Götter, die helfen wollten? Jene Götter, die alles gebaut hatten?
    „Gehen wir zu ihnen?" fragte Marek.
    Karal zögerte mit der Antwort, dann sagte er: „Wir wissen nicht, ob sie uns freundlich gesinnt sind. Das müßten wir wissen, ehe wir uns sehen lassen. Es gibt kein Versteck in der Nähe, in das wir flüchten können."
    „Dann schicken wir zwei Männer vor, du einen und ich einen. Sie sollen zu ihnen gehen. Wir können von hier aus beobachten, was geschieht."
    „Vielleicht schicken wir sie in den sicheren Tod."
    Marek nickte.
    „Das ist möglich, aber es ist besser, wenn nur zwei sterben, als wenn wir alle umkämen."
    Das klang vernünftig.
    „Gut, einverstanden. Wir bleiben hier zurück."
    Die beiden ausgewählten Männer waren nicht gerade glücklich, aber die Häuptlinge verfügten über uneingeschränkte Befehlsgewalt. Entweder mußten sie ihnen gehorchen, oder sie starben gleich hier. Sie legten ihre Waffen nieder und gingen wortlos davon. Ohne auf eine Deckung zu achten, stiegen sie ins Tal hinab.
    Das Schiff war etwa drei Kilometer entfernt, trotzdem konnten Karal und Marek jede Einzelheit genau erkennen. Sie hatten scharfe Augen, und die Luft war klar.
    Sie sahen, wie ihre beiden Männer den Talgrund erreichten und weitermarschierten, genau auf das Schiff zu. Streckenweise liefen sie sogar auf allen vieren, weil sie das gewohnt waren und schneller vorankamen.
    Und dann wurden sie von den Göttern entdeckt.
    Zuerst geschah überhaupt nichts, aber dann lösten sich drei oder vier Gestalten in den Silberanzügen von einer Gruppe und, gingen den mutierten Eingeborenen entgegen.
    Karal sah, daß sein Krieger sich aufrichtete und beide Hände zum Gruß erhob, wie es üblich war. Auch Mareks Mann erhob sich auf die Beine und hob die waffenlosen Hände.
    Die Antwort der Götter war schrecklich und jagte ihnen kalte Schauer über den Rücken.
    Selbst auf eine Entfernung von dreitausend Metern war der Lichtblitz so grell, daß Karal die Augen schließen mußte, um nicht geblendet zu werden. Neben ihm stieß Marek einen entsetzten Schrei aus. Die anderen acht Männer warfen sich erschreckt auf die Erde und blieben liegen.
    Als Karal die Augen wieder öffnete, war von den beiden Kriegern nichts mehr zu sehen. Sie waren verschwunden, als hätte es sie niemals gegeben. Nur die Männer in den silbernen Anzügen waren noch da. Sie betrachteten einen schwarz verbrannten Fleck auf der Erde, ehe sie wieder umdrehten und langsam zum Schiff zurückgingen.
    „Götter!" sagte Marek grimmig. „Es sind keine Götter, es müssen Teufel sein! Sie haben unsere beiden Männer getötet."
    „Es sind sicher dieselben Götter wie jene, die unsere Welt vernichteten. Nun kommen sie, um auch uns zu töten. Wir müssen die anderen warnen. In der Stadt sind wir sicher." Karal sah Marek auffordernd an. „Ihr kommt zu uns in den Bunker, wo die Lebensmittel lagern. Dort halten wir es solange aus, bis die Götter wieder

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