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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verzerrten.
    Ihm blieb nur eine Möglichkeit.
    Und er handelte.
    Er schleuderte seine rechte Hand einen Gedanken weit .
    Die Hand löste sich vom Gelenk, durchraste gedankenschnell die Luft und erreichte Carlotta. Ganz gleich, welche seltsamen Einflüsse Amos und seine Gefangene voneinander getrennt hatten und ihnen gegenseitig vorgaukelten, sie hätten sich voneinander entfernt - für die Hand und ihre magische Kraft galt dieser Einfluß nicht.
    Die Hand packte zu!
    Amos steuerte sie mit seinem Willen. Blitzschnell schloß sie sich um den Schädel des Skelett-Kriegers, übte Druck aus und drehte diesen Schädel um hundertachtzig Grad. Plötzlich starrten die toten Augenhöhlen nach hinten.
    Etwas knackte leise, hakte aus.
    Von einem Moment zum anderen zerfiel der Skelett-Krieger zu Staub. Der Helm mit dem in ihm zerbröselnden Schädel rollte zur Seite, das Knochengerüst wurde zu einer graubraunen, stinkenden Pulverwolke und sank über dem Mädchen zusammen. Nur ein paar Kleidungsfetzen, halbvermodert und zerlumpt, sanken auf ihren Körper, der immer noch reglos dalag.
    Dalag?
    Amos verzog das Gesicht. Er hatte doch vorhin gesehen, daß Carlotta von ihm fortgegangen war! Wieso lag sie? Warum war ihm das nicht schon eher aufgefallen?
    Er befahl seiner Hand, Carlotta zu packen und zu ihm zu bringen.
    Aber das funktionierte nicht.
    An sich besaß Sid Amos immer noch weitaus größere Körperkraft als jeder Mensch. Doch diese Kraft, auf seine Hand übertragen, reichte dennoch nicht aus, Carlottas Gewicht zu tragen, zumindest nicht, ohne ihr Schmerzen zuzufügen. Und das wollte Amos nicht. Zumindest in diesem Punkt war er nicht mehr Asmodis. Zudem brachte es ihm nichts, seine Gefangene zu verletzen. Er wollte vordringlich nicht sie, er wollte Ted Ewigk. Carlotta war nur ein Mittel zum Zweck.
    Jetzt blieb ihm nur noch die andere Methode.
    Er schrie den Zauberspruch, drehte sich um die eigene Achse und stampfte mit dem Fuß auf.
    In einer Schwefelwolke verschwand er.
    In einer Schwefelwolke tauchte er wieder auf. Direkt neben Carlotta, und seine rechte Hand verband sich wieder nahtlos mit dem Armstumpf.
    Dicht neben ihm war jetzt aber auch nicht nur Carlotta, sondern Ted Ewigk, und der bückte sich gerade nach seinem Dhyarra-Kristall.
    Eiskalt setzte Sid Amos den Fuß darauf!
    ***
    Julian Peters war eigentlich nur an Ted Ewigk interessiert.
    Also hatte er ihn beobachtet, nachdem der Dhyarra-Schock ihn und Zamorra und auch - leider! - Ombre wieder aus der Hölle hinaus geschleudert hatte. Er wollte herausfinden, was Ted Ewigk dazu brachte, sich so vehement gegen Julian zu stellen.
    Dieser Narr! Warum war er nicht wie Zamorra? Warum blickte er nicht tiefer? Es paßte nicht zu ihm. Es hätte zu dem Druiden Gryf gepaßt, der schon Sid Amos mit äußerstem Mißtrauen gegenübertrat. Aber Ted Ewigk hätte wesentlich toleranter sein müssen.
    Er war es nicht.
    Er hatte versucht, Julian zu töten.
    Zamorra hatte versucht, das zu verhindern. Aber er war nicht schnell genug gewesen. Beide hatten allerdings nicht gewußt, daß Julian die Berührung selbst eines verschlüsselten Machtkristalls problemlos überstehen konnte. Welche Energien dabei freigeworden waren, hatte allerdings auch Julian nicht gewußt. Fasziniert hatte er beobachtet. Aber immer noch waren die Nachwirkungen nicht hundertprozentig abzusehen.
    Es war Julian entgegengekommen, daß Sid Amos Ted Ewigk ebenfalls an den Kragen wollte. Unwillkürlich lächelte der Fürst der Finsternis. Der gute alte Sid… auch er schien nicht geahnt zu haben, daß der Dhyarra-Anschlag auf Julian keine Wirkung haben würde. Ahnte Amos überhaupt wirklich, was für ein Geschöpf Julian geworden war?
    Er spielte mit seiner Macht, er kostete sie aus, erforschte sie. Er wollte wissen, wie seine Fähigkeiten ausgeprägt waren und wo seine Stärken und Schwächen lagen. Das konnte er aber nur im Experiment.
    Er war neugierig, fest entschlossen, so viele Erfahrungen wie möglich so schnell wie möglich zu sammeln, und dazu war ihm fast jedes Mittel recht.
    Und vor allem wollte er sich nach der Zeit der Bevormundung durch seine Eltern und später durch Zamorra die Fäden niemals wieder aus der Hand nehmen lassen. Wenigstens nicht ohne seine ausdrückliche Einwilligung.
    Deshalb hatte er kurzerhand das Weltentor errichtet und dafür gesorgt, daß Amos und Ewigk nicht dorthin gerieten, wo Amos sich mit Ewigk auseinandersetzen wollte. Hier dagegen hatte Julian Heimspiel. Hier kannte er sich aus,

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