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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hier hatte er die Überraschung auf seiner Seite. Und nachdem er Zamorra mehr oder weniger unsanft zurückgestoßen hatte, konnte er sich um Ted Ewigk kümmern.
    Um Sid Amos kümmerten sich andere.
    Jene, die einmal einem anderen Herrn gehorcht hatten: Die Skelett-Krieger des Leonardo deMontagne!
    Währenddessen konnte er versuchen, herauszufinden, weshalb Ted Ewigk so aggressiv auf ihn reagierte. Damals schon, beim ersten Kennenlernen im Château Montagne, hatte Ted Ewigk seine Abneigung offen zum Ausdruck gebracht. Aber jetzt war es noch viel schlimmer, intensiver.
    Amos trat gerade den Machtkristall Ted Ewigks in den Boden. Das konnte absolut nicht schaden. Ewigk mochte auf die Idee kommen, diesmal seinen eigenen Kristall gegen Julian einzusetzen. Das würde Julian Peters zwar auch nicht sonderlich schaden, aber es mußte nicht unbedingt sein - allein der unkalkulierbaren Nebeneffekte wegen.
    Dennoch galt es nun, Amos und Ewigk voneinander zu trennen, um sich in Ruhe um Ewigk kümmern zu können. Und Julian, der Fürst der Finsternis, schritt ans Werk.
    ***
    Stygia war Julian bis hierher gefolgt. Er hatte sich zwar vorübergehend unsichtbar gemacht, was für keinen Dämon und auch keinen mächtigen Zauberer ein wirklich großes Problem war. Ebensowenig war es allerdings für Stygia ein Problem, ihn dennoch zu sehen. Allerdings nahm sie ihn nur als schattenhafte Gestalt wahr, und das auch nur, weil sie sich vorher auf seine Bewußtseinsschwingungen eingestellt hatte. Einem Menschen gegenüber hätte er auch diese unterdrücken können. Aber ein paar Tricks kannte auch die Dämonin.
    Sie orientierte sich und erkannte, wo sie sich befand. Es war ein Bereich der Hölle, der fast schon gar nicht mehr zu den Schwefelklüften gehörte. Ein Randgebiet, von nahezu allen Dämonen gemieden, weil es hier fast schon zu menschlich anheimelte.
    Sie sah die Skelett-Krieger.
    Die Dämonin grinste. Hierhin also hatte er sie befördert. Er hatte sie nicht übernehmen wollen, diese untoten Vasallen seines Vorgängers. Julian hatte sich nicht die Mühe machen wollen, sie alle zu zerstören, sondern hatte sie einfach in diesen Bereich verbannt. Hier waren sie in eine Art Zombie-Schlaf gefallen, aus dem sie nur erwachten, wenn sie merkten, daß sie nicht mehr allein waren.
    Das war jetzt der Fall.
    Stygia war sich nicht sicher, was Julian damit bezweckte, daß er jene Personen, um die er sich kümmern wollte, ausgerechnet hierher gezogen hatte. Aber welcher Dämon verstand ihn schon?
    Es wäre besser gewesen, wenn vor über einem Jahr das Attentat des damaligen Fürsten gelungen wäre, dachte Stygia. Dann brauchten die Dämonen sich jetzt nicht mit diesem Problem herumzuschlagen. Schon lange vorher war Julians Kommen prophezeit worden, und die Prophezeiung sprach auch von einer unglaublich großen Gefahr für das Dämonenreich, aber niemand hatte voraussehen können, in welcher Form diese Gefahr sich zeigte: Nämlich darin, daß Julian nicht zum unbesiegbaren Streiter auf der Seite Merlins, Zamorras und seiner Mitkämpfer wurde, sondern daß er selbst die Macht in der Hölle übernahm - und alles auf den Kopf stellte.
    Vielleicht konnten sie noch froh sein, wenn er es nur dabei beließ und nicht alles zerstörte…
    Stygia hielt sich noch im Hintergrund zurück.
    Aber sie beobachtete sorgfältig. Und plötzlich kam ihr eine Idee.
    Die Skelett-Krieger!
    Die Zeiten, in denen Leonardo deMontagne unbegrenzt Nachschub aus dem Nichts holen konnte, waren vorbei. Damals wie heute waren die Gerippe wie Roboter, die ihrem Herrn blindlings gehorchten und sich in jede Gefahr stürzten, ohne Rücksicht auf ihre eigene Existenz zu nehmen. Das hatte sie stets so gefährlich gemacht. Sie kämpften und gehorchten bis in ihren Untergang, und der fand nur statt, wenn man ihnen den Schädel von den Halswirbeln trennte. So, wie es Sid Amos eben aus der Ferne gemacht hatte.
    Sid Amos! Er war also wieder da, der alte Asmodis! Und er besaß immer noch diese künstliche Hand, die ihm der Schwarzzauberer Amun-Re angefertigt und mit starker Magie versehen hatte, nachdem Asmodis' eigene Hand bei einem Kampf in den Felsen von Ash'Naduur durch einen Hieb mit dem Zauberschwert Gwaiyur abgetrennt worden war.
    Amun-Re hatte damals gehofft, er könne über diese künstliche Hand Gewalt über Asmodis erhalten. Doch das war ein Irrtum gewesen; so einfach legte man den alten Fuchs nicht herein. Stygia gestand sich ein, daß ihr Asmodis als Fürst der Finsternis wesentlich

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