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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hob den Kristall und konzentrierte sich auf die bildliche Vorstellung, das Skelett solle sich spontan in Nichts auflösen.
    Der Kristall leuchtete zwar auf. Doch noch ehe er seine Energie nach Teds Vorstellung wirksam werden lassen konnte, griff etwas zu. Ein harter Schlag traf Teds Unterarm. Der Reporter schrie gellend auf. Der Angreifer hatte genau die Stelle getroffen, an der jener schwarze Riesenvogel Ted mit seinem Schnabelhieb verletzt hatte. Der Dhyarra-Kristall wurde ihm aus der jäh kraftlos werdenden Hand geprellt.
    Carlotta! durchzuckte es Ted, der ihr jetzt nicht mehr helfen konnte, und Angst um sie, Wut und Haß auf den Unsichtbaren durchflammten ihn in einer heißen Welle, die beinahe noch schmerzhafter war als die Armverletzung.
    Da hörte er die Stimme abermals. Sie wiederholte die Worte, die Julian schon in den Schwefelklüften zu Ted gesagt hatte, als der ihm Sara Moons Machtkristall zuwarf, um ihn damit auszuschalten, und der Fürst der Finsternis unbegreiflicherweise unversehrt blieb.
    » So nicht, mein Feind! «
    ***
    Zamorra brauchte ein paar Sekunden länger, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Aber diese paar Sekunden wurden ihm nicht gewährt.
    Das Amulett warnte ihn nicht!
    Von einer Sekunde zur anderen war jemand da. Grelles Licht flammte, und er hörte Julian sagen: »Mit dir habe ich keinen Streit!«
    Im nächsten Moment war er nicht mehr dort, wo er hingewollt hatte.
    Er befand sich wieder in Italien.
    War einfach zurückgeschleudert worden durch das Weltentor, durch das er gekommen war. Er taumelte unter dem Schwung, den ein anderer ihm gegeben hatte, stürzte und schaffte es gerade noch, sich mit den Händen abzufangen, ehe er mit dem Gesicht auf harten Boden schlug. Er verlor dabei das Amulett, das er in der Hand gehalten hatte. Aber das war weiter nicht schlimm, denn er konnte es jederzeit mit einem Gedankenbefehl wieder in seine Hand zurückrufen.
    In eine zerschrammte Hand!
    Beide Handballen hatte er sich bei dem Sturz aufgeschürft, rollte sich jetzt herum und sah das angebliche Taxi, aber er sah jetzt auch das Weltentor und darin das silbrige, gleißende Licht, das ihn auf der anderen Seite eingehüllt hatte.
    Das Licht jagte flirrende Lanzen aus hellster Energie in die Welt, aber dieser Energie fehlte zerstörerische Kraft. Sie blendete nur leicht und wurde auch schon in den nächsten Augenblicken schwächer und schwächer. Anfangs noch ein übermannsgroßes Oval, schrumpfte sie mehr und mehr zusammen.
    Von einem Moment zum anderen begriff Zamorra, was das bedeutete.
    Das Weltentor schrumpfte, um sich dabei völlig zu schließen!
    Wenn das geschah, gab es keine Möglichkeit mehr, Ted zu helfen. Es gab auch keine Möglichkeit mehr, ihn und Carlotta wieder in diese Welt, zur Erde, zurückzuholen! Denn Zamorra besaß selbst keine Möglichkeit, es wieder zu öffnen. Dazu bedurfte es einer dermaßen starken Energie, wie sie nur ein Dhyarra-Kristall 13. Ordnung besaß: Teds Machtkristall!
    Was aber Ted auf der anderen Seite zustieß, war etwas, das Zamorra nicht abschätzen konnte. Er konnte nicht darauf bauen, daß der Reporter es aus eigener Kraft schaffte, seines Gegners Herr zu werden.
    Gegner?
    Julian? Seine Stimme war es gewesen! Zamorra verschenkte keine weitere Zeit an Überlegungen. Nachdenken konnte er später. Jetzt mußte er handeln. Er konnte nicht verhindern, daß das Weltentor, das künstlich sein mußte, sich schloß.
    Deshalb mußte er hindurch, solange es noch ging. Jede Zentelsekunde zählte jetzt.
    Zamorra schnellte sich vom Boden hoch, ungeachtet seiner schmerzenden, blutenden Handballen und einiger blauer Flecken, die er davongetragen hatte. Noch im Sprung rief er das Amulett. Er schrie auf, als es im nächsten Augenblick in seiner Hand erschien und schmerzhaft gegen den Ballen drückte. Dann flog er im Hechtsprung in das Weltentor hinein.
    Aber es reichte nicht mehr.
    Er war nicht schnell genug gewesen.
    Und das Nichts verschlang ihn. Das künstliche Weltentor schloß sich im Augenblick des Sprunges um Zamorra herum. Es gab ihn nicht mehr.
    ***
    Aus der Ferne hatte Sid Amos das Geschehen am Weltentor verfolgt. Er sah, wie Ted Ewigk hervorstürmte. Dann kam das Aufblitzen, und Amos sah, wie jemand zurückgestoßen wurde. Aber er konnte nicht erkennen, um wen es sich handelte. Alles ging viel zu schnell vonstatten.
    Amos sah aber auch, daß auf jeden Fall seine Geisel in Gefahr war, ganz gleich, was dort drüben geschah und wie sich hier die Dimensionen

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