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0457 - Die Operationsbasis

Titel: 0457 - Die Operationsbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bezahlt. Er holte von niemandem die Erlaubnis zu dem ein, was er tat.
    Zuerst zog er seinen Impulsstrahler und gab einen Schuß auf die Stelle in der Decke ab, wo Korom-Khans SERT-Hauben-Anschlüsse verschwanden. Mit einer grellen Entladung verglühten die Anschlüsse.
    Korom-Khans Impulswandler empfing keine Befehle mehr.
    Doch das Vakuum hielt nicht lange an. Mentro Kosums SERT-Haube war inzwischen aktiviert worden. Die silbrig glänzende Schale schloß sich um den Schädel des Zweiten Kosmonautischen Offiziers.
    Gedanken, in Emotio-Impulse umgewandelt, jagten in die SERT-Haube und zum Befehlsumsetzer.
    Die Triebwerke der MARCO POLO wurden erneut bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit belastet, als sie umschalteten und entgegengesetzt beschleunigten.
    Draußen im HÜ-Schirm tobten fürchterliche Entladungsgewitter. Die rote Sonne war gefährlich nahe. Ein neuer Emotio-Impuls Kosums aktivierte die Paratronschirm-Projektoren. Eine Protuberanz von etwa fünffachern Erddurchmesser raste an der MARCO POLO vorbei in den freien Raum. Ihre Randzone streifte den Paratronschirm des Schiffes und bewirkte durch den Übersättigungseffekt einen Strukturriß im vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum.
    Die MARCO POLO war plötzlich von einem unbeschreiblichen schwarzen Wallen umgeben - und als die Ortungsgeräte wieder den normalen Raum zeigten, befand sie sich auf der anderen Seite der Sonne.
    Mentro Kosum schaltete die Triebwerke ab, wandte sich um und zielte mit dem Impulsstrahler auf Korom-Khans Brust.
    „Stirb, Vavischon!" schrie er und bewegte den Zeigefinger.
    Insgeheim hoffte er, daß der Takerer in Korom-Khan nicht an seiner Tötungsabsicht zweifelte, denn in Wirklichkeit hätte er niemals auf seinen Kömmandantengeschossen.
    „Sind Sie verrückt, Kosum?" fragte Oberst Korom-Khan entgeistert. „Was ist hier überhaupt los?"
    Er riß die SERT-Haube vom Kopf und betrachtete die abgeschmorten Kabel.
    Hastig schob Mentro Kosum seine Waffe ins Gürtelhalfter zurück. Seine Stirn bedeckte sich plötzlich mit kaltem Schweiß, und die Glieder begannen unkontrolliert zu zittern. Er öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus.
    Zwischen den beiden Männern flimmerte die Luft, und Gucky materialisierte zusammen mit Perry Rhodan.
    „Der Sprüchemacher hat Sie von Vavischon befreit, Korom-Khan", lispelte der Ilt. Seine Barthaare zitterten erregt.
    „Beinahe hätten Sie unsere Nußschale in die Sonne gesteuert. Mir ist jetzt noch ganz übel, wenn ich daran denke, wie ich alles miterlebt habe, ohne eingreifen zu können. Ich mußte stillhalten, um Mentro nicht durcheinanderzubringen."
    Korom-Khan fluchte lästerlich, und sein Gesicht rötete sich.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Sir", sagte er zu Perry Rhodan.
    Die Situation wirkte grotesk. Da „geisterte irgendwo im Schiff die Übsef-Konstante eines Takerers herum, niemand konnte etwas tun, solange er nicht wieder jemanden zu übernehmen versuchte, und diese relative Hilflosigkeit wurde durch banale Bemerkungen kompensiert.
    ;,Der Vavischon ist ei... eitel! W...Wortne", stotterte Mentro Kosum mit klappernden Zähnen, „Korom-Khan steuert i... in die Sonne."
    Gucky kicherte hemmungslos. Auch er hatte einiges abzureagieren.
    Perry Rhodan und Korom-Khan blickten sich ernst an. Sie dachten beide das gleiche. Solange Vavischons Pseudokörper spurlos verschwunden blieb, würden sich Situationen wie die eben überwundenen ständig wiederholen.
    Und irgendwann einmal würde man es zu spät bemerken ....
    Vavischon war erschrocken. Er -wenn man davon ausgeht, daß der Geist das Wesentliche ist, kann man über ihn sprechen wie über die vollständige Person - war überstürzt in Alaska Saedelaere zurückgekehrt; Nachdem er sich von dem Schreck erholt hatte, dachte er nach. Die Übernahme Korom-Khans war so überstürzt erfolgt wie die spätere Flucht. Er hatte seine Maßnahmen nicht genügend durchdacht, und beinahe wäre es dem anderen Emotionauten gelungen, ihn mitsamt dem Trägerkörper zu vernichten.
    Der Chef der Takerischen Exekutionsflotte ahnte nicht, daß er sich die Niederlage auf Grund seiner eigenen Mentalität beigebracht hatte. Er war Mitglied einer Art von technisiertem Feudalismus, einer Gesellschaftsform, die durch unablässige Kriege verroht und zur Mißachtung allen anderen Lebens erzogen worden war. In diesem Sinne war er sowohl Opfer als auch Täter.
    Vavischon kam überhaupt nicht auf den Gedanken, an der Tötungsabsicht Mentro Kosums zu zweifeln. Er

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