0458 - Im Arsenal der Androiden
Endlos-Abspielmarkierung.
Vom Vorbereitungsraum konnte allerdings kein Spruch ausgestrahlt werden.
Kaltblütig ging Major Freyer in die Funkzentrale zurück, stellte den großen Hyperkom auf die takerische Flottenfrequenz ein und schob den Kristallrahmen mit dem vorbereiteten Spruch in den Schlitz der Sendeautomatik.
Erst da wurde der andere Diensthabende mißtrauisch. Aber Freyer war sein Vorgesetzter, also bat er höflich um Information, anstatt sofort die Energieversorgung des Hyperkoms zu unterbrechen.
Donald Freyer gab eine ausweichende Antwort. Damit gewann Vavischon Zeit genug, um den Funkspruch mindestens hundertmal wiederholen zu lassen.
Inzwischen hatte der andere Offizier begriffen, was vorging. Er zog seinen Impulsstrahler.
Vavischon zweifelte keinen Augenblick daran, daß die Terraner kaltblütig den Übernommenen mit ihm zusammen töten würden, um ihren Feind auszuschalten.
So etwas war für den Chef der Takerischen Exekutionsflotte ganz selbstverständlich.
Deshalb verließ er Freyers Körper fluchtartig, als er eine Waffe auf sich gerichtet sah.
„Dieser Kamashite ...", rief Major Donald Freyer anerkennend und angelte mit der Linken nach einer imaginären Flasche.
Natürlich vergeblich.
„Suchen Sie etwas, Sir?" fragte sein Untergebener.
Donald Freyer blickte sich verständnislos in der Funkzentrale um, begriff plötzlich, was geschehen war und sprang zur Rundrufanlage.
„Halt!" rief der Mann mit der Waffe unsicher. „Wenn Sie von Vavischon übernommen sind, muß ich Sie erschießen."
„Das ist klar", erwiderte Freyer zögernd. „Aber erstens wissen Sie nicht, ob aus meinem Mund Vavischon oder Major Freyer spricht, und zweitens will ich den Großadministrator darüber unterrichten, daß die Takerische Flotte unterdessen unseren Aufenthaltsort kennt.
Haben Sie wenigstens die Energie für den Hyperkom abgedreht?"
Der Mann nickte.
„Ja, und für die Rundrufanlage auch, Sir. Und jetzt beweisen Sie mir, daß Sie nicht übernommen sind."
Freyer seufzte ergeben.
„Gut, Sohn. Holen Sie über Armband-Telekom' Merceile oder Saedelaere oder Gucky!"
„Alaska Saedelaere ist draußen, Major", sagte Perry Rhodan, der soeben mit Ras Tschubai materialisierte. „Stimmt das mit dem Hyperkomspruch?" Er deutete auf Whisper, der wieder als Umhang über seine Schultern hing. „Ich fing ihre Gedanken auf, Major."
Donald Freyer bestätigte verlegen.
Der Großadministrator schaltete seinen Armband-Telekom ein und sagte: „Ich rufe Atlan. Hallo, Arkonide! Du kannst mit der Großoffensive beginnen. Es eilt.
Vavischon hat seine Flotte unterrichtet."
3.
Neunhundertvierzig Lichtjahre vom Taimay-System entfernt fingen die Antennenblöcke eines takerischen Patrouillenkreuzers den gerafften Hyperkomspruch Vavi-schons auf.
Der Kommandant ließ den Spruch dehnen und in Klartext übersetzen. Nachdem er ihn sich angehört hatte, ließ er ihn erneut raffen und befahl, ihn über Dakkarkom an das Hauptquartier der Takerischen Flotten weiterzuleiten.
Ovarons sechsdimensionaler Ich-Anteil regte die Hirnzellen eines biosynthetischen Gebildes zum Aufbau des bewußtseinserhaltenden Spiegelfeldes an.
Bisher nicht viel mehr als ein auf vegetativer Stufe existierender Leichnam, schaltete der Einfluß des sechsdimensionalen Ich-Anteils die Zellen zu Verbänden und die Zell-Verbände zu einer in sich geschlossenen Funktionseinheit zusammen.
Der Biosyntho wurde „beseelt"
*
Vom Standpunkt der terranischen Psychologie aus betrachtet, war das Monstrum jetzt identisch mit dem Ganjasen Ovaron. Der biosynthetische Körper spielte dabei keine bedeutendere Rolle als ein Kleidungsstück für einen Menschen. Wie man beispielsweise das gleiche Wesen blieb, wenn man die Schuhe wechselte, so blieb man die gleiche Persönlichkeit, wenn man einen anderen Körper übernahm.
Ovaron war nicht gerade angenehm berührt, als er sich der zahllosen Unzulänglichkeiten des biosynthetischen Körpers bewußt wurde. Das monströse Gebilde hielt keinem Vergleich mit seinem ursprünglichen Körper stand.
Nachdem er aus dem Erhaltungstank entlassen worden war, beförderte ein Transportband ihn in einen gekachelten Raum, in dem Roboter ihn wuschen, massierten, ankleideten und speisten.
Erst nach einer halben Stunde kam der Ganjo dazu, sich in einem Feldspiegel zu betrachten.
Er sah ein unförmiges Monstrum, etwa zweieinhalb Meter hoch, mit rotem Gesicht und stumpfblickenden Augen. Das Monstrum war in einen derben
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