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0459 - Der Archivplanet

Titel: 0459 - Der Archivplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Finsternis. Die Sonne Taimay schrumpfte zu einem Lichtpunkt unter unzähligen anderen zusammen. Eine unbarmherzige Hetzjagd begann sich abzuzeichnen.
    Die Verfolger warteten, und der Verfolgte raste mit halber Lichtgeschwindigkeit auf sie zu.
    Der Hochenergie-Überladungsschirm wurde aufgebaut.
    Auch er umschloß die Kugel wie ein hauchdünner Ballon, aber in einiger Entfernung von der schillernden, fast durchsichtigen innersten Blase. Jetzt war es schon eine grüne, wie Phosphor leuchtende Kugel, die dem Abwehrring entgegen jagte. Dann richtete sich der dritte, stärkste Schirm ein.
    Der Paratronschirm, unter dessen Schutz auch das heimatliche Sonnensystem lag.
    Während der grünschillernde, schemenhaft glühende HÜ-Schirm auf fünfdimensionaler Basis funktionierte, also das Schiff und alles, was sich innerhalb des schützenden Schirmes befand, gegen rein mechanische Angriffe unverwundbar machte und gegen Strahlungen aller Art schützte, die auf der Basis von vier Dimensionen arbeiteten, war der Paratronschutzschirm - in seiner Anwendungsstruktur ebenfalls fünfdimensional - durch die Überladung mit Energie eine Verbindung mit der Sextadim-Halbzone. Er leitete sämtliche Kampf strahlen in diese Halbzone ab.
    Der Paratronschutzschirm war aufgebaut und stabilisiert, und jetzt erfaßten die optischen Geräte des Schiffes auch die wartenden und sich formierenden Angreifer. Es bildete sich zunächst ein Ring aus, auf dessen Zentrum das große Schiff zustrebte, bereits weit außerhalb des Taimay-Systems. Vom inneren Rand dieses Ringes aus rasten einzelne Schiffe dem Zentrum entgegen, und binnen einiger Minuten hatte sich ein riesiger, runder Schild ausgeprägt, der sich jetzt dem einzelnen Schiff entgegenwölbte, also begann, eine konkave Schale zu bilden.
    Und - plötzlich änderte das Riesenschiff seinen Kurs. Die lautlose Jagd begann.
    Joaquin Manuel Cascal, die Ärztin Claudia Chabrol und Penka Manis-he, der Chef der Dritten Kreuzer-Flotille, befanden sich zur Zeit des Durchbruchversuchs in der privaten Kabine Manishes.
    Der Kreuzer war das Schiff mit der Nummer CMP-21, Sie alle trugen die Bordkleidung - es konnte sich jede Sekunde eine umfassende Lageänderung ergeben, die die Schiffe zum schnellen Start zwang.
    Die drei Terraner lagen in den zurückgeklappten Sesseln, schauten halb schläfrig wegen der vorangegangenen Anstrengungen, halb wach wegen der bevorstehenden Aktionen, in die sie im Augenblick nicht eingreifen konnten und die sie völlig passiv über sich ergehen lassen mußten, auf die beiden Schirme, die in die Instrumentenwand eingearbeitet waren.
    Claudia äußerte erschöpft: „Ich habe Angst, Joak ... nein, das ist nicht ganz die richtige Bezeichnung. Ich habe eine Reihe von Befürchtungen, ,die ich eigentlich nicht laut aussprechen sollte."
    Joaquin sagte: „Fürchten Sie sich vor mir, Schönste?"
    Manishe gestattete sich ein schläfriges Grinsen und drehte den Kopf so, daß er die Schirme weiterhin im Auge behalten konnte.
    „Keineswegs, auch nicht vor einem anderen Mann. Nein, ich fürchte um die Idee. Um die zentrale Bedeutung dieses .Fluges der Achttausend'."
    „Also um Ovaron und Rhodan?"
    Manishe hatte sich aufgerichtet und sah die dunkelhaarige Ärztin überrascht an.
    „Mehr um Ovaron. In erster Linie um den Cappin, ja. Sehen Sie... er ist der Ganjo. Der Mann, der in der Lage ist, diese politisch zerrissene, teilweise verwüstete und von rücksichtslosen Takerern unterjochte Galaxis zu befreien und zu einigen."
    „Richtig!" sagte Penka Manishe.
    „Er kommt mit Fremden in einem fremden Schiff, kämpft sich durch alle möglichen Gefahren und findet trotzdem wenig Echo und wenig Glauben. Bisher war es jedenfalls so. Er wird es auch die nächsten tausend Lichtjahre sehr schwer haben. Was geschieht, wenn er bei einem der waghalsigen Unternehmen das Opfer eines Angriffs, eines Attentats wird? Alles ist umsonst, und die Invasion der Takerer nach Terra findet dann statt."
    Cascal warf ein: „Und es gibt einen Krieg zwischen zwei Galaxien. Etwas, was wir uns aus keinem Grund leisten können. Sie haben den Kern des Problems erfaßt, Claudia - darum geht es. Wir sollten den Cappin heil und unversehrt bis an seinen Thron bringen und profitieren davon selbst am meisten. Nämlich durch einen Frieden zwischen den beiden Galaxien."
    Manishe sagte trocken: „Wenn ich diese Versammlung von Takerern dort auf den Schirmen ansehe, dann glaube ich, daß Claudias Theorie sehr schnell zur furchtbaren

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