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0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durch Stein schneidet - und nur, wenn ein Mann gleichzeitig alle drei Schwerter einsetzte, konnte er den Schwarzzauberer Amun-Re damit töten. Jenen Amun-Re, der sich selbst den Diener des Krakenthrones des alten Atlantis nannte und der vor keiner Grausamkeit zurückschreckte, der selbst Dämonen opferte, um mit ihrem Blut die Großen Alten in die Welt zurückzurufen.
    Doch Zamorra hoffte, daß Amun-Re noch lange unter dem Eis bleiben würde. Denn wenn er sich jetzt auch noch mit diesem furchtbaren Schwarzmagier zu beschäftigen hätte - es würde vermutlich über seine Kräfte gehen.
    Mit Nicole ging er hinaus in den Innenhof, wo Fenrir bereits wartete. Der Wolf trat wie ein nervöser Mensch ungeduldig von einer Pfote auf die andere. Kommt ihr auch endlich?
    »He, das waren gerade mal zehn Minuten!« protestierte Nicole.
    Siebenundzwanzig, sagte Fenrir. Ich habe mitgezählt.
    Raffael Bois war informiert, daß sie in Kürze das Château mit unbekanntem Ziel verlassen würden. Wenn also jemand nach ihnen fragte, würde er entsprechend hinhaltende Auskunft geben können. Allerdings war das nicht immer von Vorteil - es war erst ein paar Tage her, daß die Killertruppe der Parascience-Sekte auf diese Weise herausgefunden hatte, wo Zamorra sich gerade aufhielt, um ihm dort eine Falle zu stellen. [2]
    »Was geschieht jetzt?« erkundigte sich Zamorra.
    Ich werde Kontakt zu Caermardhin aufnehmen. Entweder Sara Moon oder Merlin selbst werden den Transportvorgang einleiten und durchführen. Weshalb, bei Merlins Speisekammer, mußte es vorhin so regnen, daß ich naß wurde, und jetzt nicht mehr?
    Zamorra lächelte.
    »Das ist sicher eine ganz persönlich gegen dich gerichtete Gemeinheit des Wettergottes«, grinste er.
    In der Tat war die Wolkendecke aufgerissen. Es regnete nicht mehr. Und so, wie es aussah, würde es für den Rest des Tages auch trocken bleiben. Allerdings hatte der Regen noch nicht genug bewirkt. Um die langanhaltende Trockenperiode auszugleichen, hätte es einiger weiterer Tage bedurft.
    Und abgekühlt hatte es sich auch nicht sonderlch. Es herrschte immer noch eine solche Wärme, daß Zamorra in seiner Lederjacke ins Schwitzen geriet und Nicole ihren Overall bis zum Bauchnabel geöffnet hatte.
    Der Transport erfolgte schneller, als sie gedacht hatten.
    Von einem Moment zum anderen verschwand ihre Umgebung. Ein Kraftfeld hüllte sie ein und versetzte sie an einen anderen Ort. Als sie ihre Umgebung wieder sehen konnten, befanden sie sich bereits Hunderte von Kilometern entfernt.
    ***
    Shi Khituu griff mit ihren Kräften in die Vergangenheit, und abermals holte sie ein Geschöpf in ihre Zeit, das eigentlich längst ausgestorben war.
    Der Jungdrache entstand aus dem Nichts heraus. In seiner eigenen Zeit, Millionen von Jahren entfernt, gab es ihn jetzt nicht mehr.
    Er tobte verwirrt. Er registrierte wohl, daß etwas geschehen war, konnte es aber nicht begreifen. Also reagierte der Jungdrache panisch.
    »Ruhig«, sagte Shi Khituu leise. »Ganz ruhig, mein Kleiner. Alles ist gut. Deine Mutter ist hier. Riechst du sie nicht? Du bist in Sicherheit. Sie wird dich beschützen, mein Freund.«
    Sie ging mit ausgestreckten Händen auf ihn zu.
    Rasch beruhigte der junge Drache sich. Er war höchstens ein Viertel so groß wie das Muttertier, aber viermal so lebhaft. Dennoch gelang es Shi Khituu, ihn unter ihre Kontrolle zu bekommen. Mit beschwörenden Worten redete sie sanft auf ihn ein, und sein irres Toben hörte auf. Er erkannte das Muttertier und begab sich in ihre Obhut.
    Shi Khituu lächelte.
    Die Drachendame fühlte sich jetzt nicht mehr einsam. Das kleine Geschöpf - klein für Drachenbegriffe -war bei ihr, sie waren zusammen, alles war in Ordnung.
    Die Herde hatte sich erneut um ein Exemplar vergrößert.
    Shi Khituu lächelte. Sie war zufrieden. Sie brachte das Drachenweibchen dazu, das Maul zu öffnen und die Zunge auszustrecken. Shi Khituu machte es sich auf dieser Zunge bequem. Dann bat sie die Echse, sie heimzubringen in ihre Burg.
    Das Reptil gehorchte. Es trabte los. Der Jungdrache folgte sofort. Shi Khituu lachte leise über die Tolpatschigkeit, die das ›kleine‹ Reptil dabei teilweise an den Tag legte.
    Angst, daß Mutter Drache zwischendurch mal das Maul zuklappen, genüßlich kauen und schlucken könnte, hatte Shi Khituu nicht. Die Schreckechse gehorchte ihr. Und der Transport im Drachenmaul war wesentlich bequemer und besser gefedert als auf dem mit scharfkantigen Schuppen versehenen Drachenrücken,

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