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0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Professor Zamorra getroffen. Damals hatte er Zamorra aus der Zukunft jener ihm seinerzeit noch fremden Ebene zu sich geholt. Im Auftrag jenes Leonardo deMontagne. Um Zamorra, den Magier, als Hexer auf dem Scheiterhaufen brennen zu lassen.
    Das war fehlgeschlagen.
    Später war Eysenbeiß in Zamorras und Leonardos Ebene gelandet, und ein jahrelanger Kampf hatte begonnen.
    Aber jetzt war Eysenbeiß wieder zu Hause.
    Es wunderte ihn nicht einmal.
    War es nicht logisch, daß nur seine Ebene die Para-Fähigkeit hervorbringen konnte, in eine andere Zeit zu greifen und Dinge zu sich zu holen?
    Nun war Eysenbeiß wieder hier.
    Die Person, auf deren magischer Fährte er war, befand sich nicht vor Ort. Aber das war nicht weiter schlimm. Er würde sie finden und aufspüren. Vieles mochte sich geändert haben, auch was den Gebrauch der Magie anging. Es waren immerhin Jahre vergangen.
    Der Mann, der in einem Körper, welcher ihm nicht wirklich gehörte, die Hölle verlassen hatte, lächelte.
    Das Schwierigste hatte er geschafft.
    Die ihm noch fremde Person zu überreden oder unter seinen Willen zu zwingen, dürfte nun nicht mehr besonders schwer sein.
    Er mußte sie nur noch finden.
    ***
    Das ist doch wirklich pervers! protestierte der Wolf. Gerade ist mein Fell wenigstens wieder halbwegs trocken geworden , da geht dieses Elend schon wieder los!
    Es regnete nicht; es schüttete aus Badewannen! Und ringsum war nirgendwo ein Platz festzustellen, an dem sie sich unterstellen konnten. Der Boden war aufgeweicht und ähnelte in seiner schlickigen Nachgiebigkeit Moorland. Es wuchs kniehohes Gras, es wuchsen jede Menge Sträucher in einer Ebene, die am Horizont vom dunklen Grau eines Bergzuges begrenzt wurde. Auf der anderen Seite lockte das Laubdach eines größeren Waldes. Aber feste Wege schien es hier nicht zu geben. Große Überlandmasten, die Stromleitungen von Ort zu Ort trugen, waren auch nicht zu erkennen. Aber dafür schien die Luftfeuchtigkeit enorm hoch zu sein. Was daheim in der eigenen Welt an Regen fehlte, schien es hier im Überfluß zu geben.
    Ihre schützende Lederkleidung half den beiden Menschen wenig. Auch wenn Zamorras Jacke und Nicoles Overall gegen Feuchtigkeit imprägniert waren - diesen Wassermengen war der Nässeschutz nicht gewachsen. Innerhalb weniger Minuten waren sie beide bis auf die Haut durchnäßt. »Möchte wissen, weshalb wir uns überhaupt angezogen haben«, murrte Nicole. »Es wäre effektiver gewesen, die Kleidung in einem wasserdichten Plastiksack mitzunehmen und auf das Ende dieser Sintflut zu warten.«
    »Die biblische hat vierzig Tage gedauert«, spöttelte Zamorra. »Trage es mit Fassung. Ändern können wir ohnehin nichts mehr dran. Wenigstens ist es nicht kalt.«
    Er sah den Wolf an.
    »Frage eins: Wieso bist du eigentlich mit von der Partie? Es war von Nicole und mir die Rede. Frage zwei: Wie sind wir überhaupt hierher gekommen? Ich kann mich nicht erinnern, selbst wirklich etwas dazu beigetragen zu haben. Frage drei: Wie geht es jetzt weiter, wieviel Zeit haben wir, wo finden wir den Burschen, in dessen Kielwasser wir hierhergekommen sind, damit wir seine Rückkehr beziehungsweise den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen, und wo gibt’s hier Drachen, denen wir eine Schuppe abhandeln können?«
    Fenrir schüttelte sich Wasser aus dem Fell, aber viel half’s nicht; es kam ja immer wieder Nachschub aus den weit geöffneten Himmelsschleusen, und das dichte graue Wolkenband wollte weder rechts noch links ein Ende finden. Danach kalkuliert, konnte es noch Stunden so weiterregnen.
    Wenn das noch Stunden so weiterregnet, wachsen mir Schwimmhäute an den Pfoten, unkte Fenrir. Antwort eins: Du gönnst mir wohl überhaupt keinen Urlaub in einer anderen Umgebung, wie? Außerdem seid ihr doch ohne mich völlig aufgeschmissen. Das zeigt sich schon an Antwort zwei: Ich habe ein wenig nachgeholfen. Antwort drei: Augen auf und suchen.
    »Wir werden in die nächste Stadt gehen und ein Inserat in die Zeitung setzen lassen: Drache gesucht. Abzuliefern bei Zamorra & Co, Drachenjäger-GmbH«, merkte Nicole an.
    Der Wolf trottete einige Meter weit über den nachgiebigen Boden. Seine Pfoten sanken immer wieder im Morast ein. Auch Zamorra und Nicole mußten sich in ständiger Bewegung halten. Schließlich lernten sie, nur noch auf die dichten Grasbüschel zu treten, die ihnen einen gewissen Halt gaben. Aber der Boden federte unter dem Bewuchs. Fenrir witterte, beschnüffelte die Pflanzen, sog die Luft ein. Immer

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