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046 - Xendarro, der Vampir

046 - Xendarro, der Vampir

Titel: 046 - Xendarro, der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sein!
    Der Colt Diamondback lag bereits in meiner Hand, doch ich griff in das Geschehen nicht ein. Erst den, der übrigblieb, würde ich aufs Korn nehmen.
    Der Höllenscherge hatte sich von Xendarros weitem Umhang befreit und sprang auf die kurzen Beine. Der Vampir überragte seinen Gegner um einen Kopf.
    Schlank war er, und seine Wangen sanken unter den Backenknochen ein. In der Blässe seines Gesichts loderten haßerfüllte, blutunterlaufene Augen.
    Da Marra und der Junge die Ruine verlassen hatten, hatte es Xendarro sehr eilig, mit seinem Gegner fertigzuwerden. Der Vampir legte es auf einen Blitzsieg an, um der weißen Hexe und ihrem Begleiter folgen zu können.
    Solange der Scherge lebte, war das nicht möglich, deshalb griff Xendarro ihn grimmig an. Der Gedrungene ließ die Höllenpeitsche pfeifen, und Xendarro kam nicht schnell genug zur Seite.
    Das schwarze Leder streifte ihn und ließ ihn aufbrüllen. Er faßte sich an die Schulter und brauchte mehrere Sekunden, um sich zu sammeln.
    Diese kurze Zeitspanne versuchte Magos Scherge in einen Sieg zu verwandeln. Er drang auf Xendarro ein. Der Vampir rettete sich nur mit Mühe und Not vor den vielen Schlägen.
    Aber dann fing er sich wieder und drehte den Spieß um. Sein Faustschlag warf den Schergen gegen die Wand. Xendarro trat auf den Strang der Höllenpeitsche.
    Abermals schlug er in die grün glänzende Fratze, und der Scherge ließ die Peitsche los. In wenigen Augenblicken mußte es einen Sieger geben, das stand für mich fest, und darauf bereitete ich mich vor.
    Im Moment sah es danach aus, als ob Xendarro gewinnen würde, und ich irrte mich nicht. Der Blutsauger legte seinen ganzen Haß in diesen Kampf.
    Er wollte sich die weiße Hexe von Magos Schergen nicht streitig machen lassen. Da sie aber so vermessen gewesen waren, sich mit ihm anzulegen, sollten sie seine Kraft zu spüren bekommen.
    Xendarro und das Höllenwesen stürzten, wälzten sich über den staubigen Boden von mir weg, ich vernahm ein kurzes Knirschen, und dann war das gedrungene Wesen erledigt.
    Ich hob sofort den Diamondback, um dem Vampir die Siegesprämie zukommen zu lassen. Xendarro erhob sich, und im nächsten Moment weiteten sich meine Augen, denn hinter dem Blutsauger bildete sich ein Feuerkegel, und ich wußte, was das zu bedeuten hatte.
    Jetzt kam Mago, der Schwarzmagier, persönlich!
    ***
    Der Jäger der abtrünnigen Hexen griff selbst in das Geschehen ein!
    Er materialisierte in diesem feuerroten Kegel, dessen Licht das Innere der verfallenen Mühle erhellte.
    Wie stets trug er seinen braunen Lederwams. Seine Haut war granitgrau, er hatte spitze Ohren und eine schwarze gespaltene Zunge, die in diesem Moment aus seinem Maul flatterte.
    Ich erinnerte mich an die kräfteraubenden Kämpfe, die ich dem Jäger der abtrünnigen Hexen geliefert hatte.
    Seit unserem letzten Zusammentreffen war viel Zeit vergangen, und Magos Macht hatte stark zugenommen, denn er war im Besitz des Höllenschwerts, jener ungeheuer starken Waffe mit dem gefährlichen Eigenleben.
    Ammorgh, der Geierdämon, hatte sie besessen, und Mr. Silver hatte sie ihm abgenommen. [3]
    Ammorgh starb durch das Höllenschwert, und mein Freund kämpfte sich damit zum Tunnel der Kraft auf der Prä-Welt Coor durch.
    Aber Mr. Silver blieb nicht allzu lange im Besitz des Schwerts.
    Während unserer Abwesenheit verwüstete Mago mein Haus und holte sich die Waffe, die ich nicht anfassen durfte, denn mein Wille war nicht stark genug, mir das Höllenschwert Untertan zu machen.
    Es war einst auf dem Amboß des Grauen für den Dämon Loxagon geschmiedet worden, und es hieß, daß derjenige den Namen der Waffe erfahren würde, der die Klinge in Loxagons Grab stieß.
    Der Haken an der Geschichte war nur, daß niemand wußte, wo sich dieses Grab befand. Roxane und Mr. Silver hatten es bereits vergeblich gesucht, und mit Sicherheit hatte auch Mago schon alle Anstrengungen unternommen, um es zu finden.
    Erst der, der den Namen des Höllenschwerts kannte, konnte es völlig unterwerfen, ansonsten bestand immer die Gefahr, daß die Waffe mit dem gefährlichen Eigenleben sich in einem Moment der Unachtsamkeit sogar gegen ihren Besitzer wandte.
    Ich ließ den Colt Diamondback sinken.
    Mago war gekommen, um Xendarro zu bestrafen. Der Vampir wollte die abtrünnige Hexe für sich haben, hatte verhindert, daß Magos Schergen sie fassen konnten.
    Dafür sollte er nun büßen.
    Der Schwarzmagier trat aus dem roten Feuerkegel, der hinter ihm langsam in

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