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0461 - Lupina gegen Mandragoro

0461 - Lupina gegen Mandragoro

Titel: 0461 - Lupina gegen Mandragoro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lippen fest zusammengepreßt und atmete nur durch die Nase. Kalter Schweiß lag auf seiner Stirn. Manchmal überkam ihn auch ein Schwindel.
    Dann hatte er das Gefühl, als würde sich der Rest der Küche vor seinen Augen karussellartig drehen.
    Wann kamen sie?
    Bill wartete. Mit jeder Minute, die verging, fühlte er sich mieser. Die Kraft schien mit jedem fallenden Blutstropfen aus seinem Körper zu fließen. Wenn sie ihn zu lange sitzen und warten ließen, kippte er noch vor Schwäche um.
    Jedes Warten hat einmal ein Ende. Auch Bill Conolly erging es so. Durch seinen Körper schien ein Stromstoß zu rieseln, als er das Geräusch vernahm.
    Er konnte nicht in den Flur hineinsehen, die Küchentür war fast wieder zugeschwungen. Sie stand nur spaltbreit offen. Ausgerechnet diese Öffnung befand sich nicht in Bills Blickwinkel.
    Aber er hatte die Schritte gehört.
    Und nicht nur sie. Auch das böse Flüstern aus dem Mund der Mutter. Sie sprach mit ihrem Sohn Ronny. Was sie ihm erklärte, konnte Bill nicht verstehen.
    Jedenfalls durchsuchten sie das Haus. Der Reporter vernahm das Zuschlagen der Nebenzimmertür und hörte endlich, was die Frau ihrem Sohn mitteilte.
    »Er muß hier in der Nähe sein, mein kleiner Liebling. Wir haben seinen Wagen gesehen. Ja, er steckt noch im Haus. Der gibt nicht auf.« Sie lachte plötzlich. »Hast du das Blut gesehen? Vielleicht ist er auch verblutet. Auf der Treppe sind keine Spuren. Wahrscheinlich ist er hier unten irgendwo. Da bleibt nur die Küche, mein Kleiner. Dort werden wir nachschauen und ihm das geben, was ihm zusteht.«
    »Von wegen!« flüsterte Bill. »Von wegen. So leicht bringt man mich nicht um. Kommt nur, kommt nur rein…«
    Zunächst einmal blieben sie vor der Küchentür stehen. Bill hörte Ednas Kommentar. »Da liegt ein Blutfleck, und an der Tür schimmert es auch so rot. Ich glaube, wir sind hier richtig, mein kleiner Liebling. Du wirst vorgehen. Wenn er schießt, fängst du die Kugeln auf, ja?«
    Die Tür bewegte sich bereits. Wahrscheinlich hatte das Monstrum schon die Klinke umklammert.
    Nach innen ließ sie sich öffnen. Und sie wurde aufgedrückt.
    Bill kantete die rechte Hand an. Er hatte das Geschirr so zur Seite geschoben, daß nichts in der Schußbahn stand. Er fühlte sich in diesem Augenblick besser, als die Spannung fast ins Unermeßliche stieg und er sah, wie die Tür nach innen schwang.
    Ronny, das Monstrum, stand auf der Schwelle.
    Abgrundtief häßlich, widerlich, eine perfekte Ausgeburt der Hölle. Das schwarze, dünne Haar hing strähnig um seinen Schädel, die Augen leuchteten voller Gier.
    Seine langen Arme hielt er ausgestreckt, und er duckte sich zum Sprung, als die Stimme des Reporters aufklang.
    »Keine Bewegung!«
    ***
    Bill hatte die Worte ächzend und mühevoll hervorgestoßen. In seinen Augen spürte er das Brennen.
    Wahrscheinlich war der kalte Schweiß hineingelaufen.
    Ronny erstarrte.
    Hinter ihm stand seine Mutter wie ein böse Statue. Sie sah aus, als wäre sie eingefroren, und so etwas wie Enttäuschung zeichnete ihre Gesichtszüge.
    Allerdings hatte sie sich wieder rasch gefangen. »Du bist nicht verblutet.«
    »Nein, so leicht mache ich es euch nicht.«
    »Trotzdem sind wir stärker.«
    Bill wollte den Kopf schütteln, ließ es aber in Anbetracht der Schmerzen bleiben. Jede heftige Bewegung hätte nur geschadet. Seine rechte Hand allerdings lag ruhig auf dem rechten Küchentisch.
    Er wunderte sich, daß sie nicht zitterte.
    »Hast du nicht schon einmal geschossen?« fragte die Frau.
    »Ja.«
    »Und keinen Erfolg gehabt.«
    Bills Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Er mußte seinem Triumph einfach Ausdruck geben.
    Dann sagte er: »Dies hier ist eine andere Waffe. Ich habe sie aus meinem Wagen geholt.«
    »Na und?«
    »Gehen Sie weg, Edna!« warnte Bill. »Ich sage es nicht umsonst, aber verschwinden Sie. Nur so können Sie Ihr Leben retten. Haben Sie mich gehört?«
    »Sicher.«
    »Dann gehen Sie endlich!« schrie Bill.
    »Nein, ich werde bleiben. Ronny braucht mich. Er benötigt meinen Schutz gegen diese verdammte Welt, die voller Ignoranten steckt. Ich habe auf metaphysischem Wege Kontakt mit ihm bekommen. Ich wußte, daß er zurückkehren würde. Niemand hat mir geglaubt, doch das hat sich zum Glück geändert. Die ganze Welt soll erfahren, daß es Dinge gibt, die man nicht mit dem normalen Verstand…«
    »Gebrauchen Sie endlich Ihren Verstand!« schrie Bill. »Und verschwinden Sie aus der Küche!«
    Edna Seymour ließ sich

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