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0461 - Lupina gegen Mandragoro

0461 - Lupina gegen Mandragoro

Titel: 0461 - Lupina gegen Mandragoro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand, zu so etwas fähig war. Dennoch nickte ich. »Das hättest du wahrscheinlich auch mit uns versucht, oder nicht?«
    »Es kommt darauf an.« Sie drehte den Kopf und schaute schräg über ihre Schulter. »Ihr könnt mitgehen, dann zeige ich euch, was von dieser Kreatur zurückgeblieben ist.«
    »Wir verzichten«, erwiderte Suko. Er hatte auch in meinem Sinne gesprochen.
    Morgana lächelte mokant. »Ihr habt jetzt erlebt, wo es langgeht. Wollt ihr noch bleiben?«
    »Natürlich.«
    Sie deutete in die Runde. »Auch Lupina ist hier und noch ein anderer. Habt ihr ihn schon gespürt?«
    »Wenn du von Mandragoro sprichst«, sagte ich. »Ihn haben wir leider noch nicht gesehen.«
    »Leider?« Sie lachte auf. »Freut euch, daß er sich euch noch nicht gezeigt hat.«
    »Wieso?«
    »Das ist ganz einfach. Er hat alles unter Kontrolle. Ihr habt ihn nicht gesehen, aber er hat euch längst im Visier, das könnt ihr mir glauben. Er bekommt alles mit, und er wird dann zuschlagen, wann er es für richtig hält.«
    »Schließlich ist es seine Welt!«
    »Sie wird bald uns gehören.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Machst du nicht einen Fehler, dich auf Lupinas Seite zu schlagen?«
    Morgana Layton schaute mich unergründlich an, als sollte ich in ihren Augen versinken. Eine Antwort bekam ich nicht. Sie drehte sich einfach um, ließ uns stehen und ging davon. Der Dunst schluckte sie wie ein wallendes Maul.
    Suko schüttelte den Kopf. »Verdammt, John, das sieht ihr wieder ähnlich. Typisch.«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Du traust ihr immer noch?«
    »Wenn sie ein Werwolf ist, nicht, aber als Mensch gebe ich ihr einen Vorsprung an Vertrauen.«
    »Der ist bei mir bereits geschmolzen.«
    Wir sahen Morgana zwar nicht mehr, aber wir konnten sie hören, denn sie bahnte sich zielstrebig wieder ihren Weg und brach störende und hemmende Zweige ab.
    Es gibt gewisse Fälle, die löst man glatt und sicher. Dabei hat man auch ein gutes Gefühl. Hier war es anders. Wir erlebten eine verdammt böse Sache, die gewaltige Folgen für die Zukunft haben konnte, und kamen uns vor wie die Dritten.
    Leider nicht wie die lachenden Dritten, und das wiederum ärgerte mich. Bisher war für uns alles gutgegangen, auch Mandragoro, der eigentliche Herrscher hatte sich noch nicht gezeigt. Ihn kannte ich ebenfalls. Vor Jahren einmal hatte er London zu einer Todeszone machen wollen und ein internationales Hotel angegriffen. Tötende Pflanzen waren in den Gängen gewachsen und hatten sich ausgebreitet.
    Ich hatte ihn und seinen Diener stoppen können, aber Mandragoro blieb. Wahrscheinlich würde man ihn nicht vernichten können. Schon oft genug hatte ich mir über ihn den Kopf zerbrochen, vor allen Dingen über seine Herkunft, und manchmal hatte ich das Gefühl, daß er aus einer geheimnisvollen Welt stammte, die in einem Zwischenbereich lag und den Namen Aibon trug.
    Mit Aibon war auch mein Schicksal verknüpft, allein durch den Dunklen Gral, aber wie alles genau zusammenhing und welche Verbindungen es noch gab, wußte ich nicht.
    Morgana führte uns nicht nur tiefer in den Wald hinein, sondern auch in eine Region, die wir bisher noch nicht betreten hatten. Leider blieb das Horrorbild der Zerstörung. In der Umgebung sahen wir die toten Bäume, die vernichteten Pflanzen, das sich zu einem Brei auflösende Unterholz und den grauen Dunst, der lautlos darüber hinwegglitt.
    Wenn ich tief Atem holte, spürte ich das Kratzen im Hals. Gleichzeitig hatte ich wiederum den Eindruck, von irgendeiner Seite beobachtet zu werden.
    Ich drehte mich ein paarmal um, Suko erging es ebenfalls so, und er handelte auch wie ich, aber beide konnten wir nur die Schultern heben. Der immer dichter werdende Abendnebel ließ keinen genauen Blick zu.
    Längst hatte sich auch der Himmel verdunkelt. Wenn wir an den Bäumen vorbei in die Höhe schauten, sahen wir eine mattgraue Fläche, die an gewalztes Blei erinnerte und dabei sehr glatt war, weil sie von keiner Wolke getrübt wurde.
    »So allmählich beginnt seine Zeit«, meinte Suko leise. »Irgend was muß doch geschehen. Ich frage mich nur, wie wir aus diesem Wald wieder herauskommen sollen. Wärst du ein Mädchen, John, würde mich das an Hänsel und Gretel erinnern.«
    »Und wer spielt die Hexe?«
    Suko lachte leise. »Vielleicht Lupina.« Sekunden später lachte er nicht mehr. Da hörte ich seinen Fluch und sah auch, daß er nicht mehr weiterging.
    »Was hast du?«
    Suko bückte sich. »Verdammt, mein Fuß. Ich hänge in irgendeinem

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