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0462 - Der Wissende

Titel: 0462 - Der Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn man das Mutterschiff keiner Gefahr aussetzen wollte.
    Endlich erreichte er die Kommandokabine. Sie bot höchstens drei Männern genügend Platz, einigermaßen bequem hier ihren Dienst zu versehen.
    Für ihn allein genügte der Raum vollauf.
    Es hatte wenig Sinn, ohne Vorbereitungen zu starten - vorausgesetzt, er kam mit den Kontrollen klar. Also setzte er sich in den mittleren Sessel und betrachtete die Instrumente vor sich unter dem kleinen Panoramaschirm. Ja, er begann sich zu erinnern ...
    Der Startknopf! Eigentlich sollte er erst betätigt werden, wenn der Kurs programmiert worden war, aber notfalls verließ das Boot auch dann den Hangar, wenn kein Kurs feststand. Es konnte dann manuell bis zu Lichtgeschwindigkeit gesteuert werden.
    Die Handsteuerung! Sie war einfach zu bedienen und würde ihm keinen Kummer bereiten.
    Der Programmierungskomputer für Linearflug!
    Das war schon schwieriger, hatte aber noch Zeit.
    Notfalls würde er einfach ohne Programmierung in den Linearraum eintauchen. Ob er sich hier oder an einem anderen Ort orientierte, das blieb sich gleich.
    Ja, die Sternkarte. Er fand sie in einem Fach unter den Kontrollen und legte sie griffbereit.
    Schekonu lehnte sich zurück. Bis jetzt war alles gut verlaufen, und eigentlich konnte er jetzt starten.
    Ihm wurde klar, daß dann sofort eine Alarmanlage ansprechen würde. Unbemerkt konnte er das Schiff der Takerer niemals verlassen, so wie er sich das ursprünglich vorgestellt hatte. Da war er wohl ein wenig zu optimistisch gewesen.
    Also erst einmal Start, und dann Linearflug; Und zwar auf Sicht!
    Er stand noch einmal auf, um einen kurzen Inspektionsgang zu unternehmen. Vor allen Dingen wollte er sich davon überzeugen, daß genügend Lebensmittelvorräte vorhanden waren. Unter Umständen konnte es Wochen dauern, bis er einen bewohnten Planeten fand oder ein Schiff der Moritatoren auf die Orterschirme bekam.
    Er öffnete die Tür zum Lagerraum und blieb wie erstarrt stehen.
    Entweder waren die Takerer furchtbar schlampig, oder das Beiboot war erst kürzlich für einen längeren Einsatz gebraucht worden und man hatte die Lebensmittel noch nicht erneuert. Jedenfalls reichte der klägliche Rest, den er vorfand, für höchstens eine Woche. Wenn er hungerte, vielleicht zwei.
    Wasser war zum Glück noch genügend vorhanden.
    Er überlegte, ob er es mit einem anderen Boot versuchen sollte, aber dann wurde ihm die Entscheidung darüber abgenommen.
    Über, alle Lautsprecher des Mutterschiffes schrillte der Alarm.
    Schekonu schlug die Tür zu und rannte zurück in die Kontrollkabine.
    Jetzt half ihm nur noch die eilige flucht.
    Ungehalten schaltete Kommandant Farenda sein Videogerät ab und den interkom ein. Sein Stellvertreter in der Kommandozentrale meldete sich sofort. „Der Gefangene - er ist nicht mehr in seiner Kabine. Dafür sitzt der Wächter auf Schekonus Bett und singt ein Schlummerliedchen."
    Farenda holte tief Luft.
    „Sind Sie verrückt geworden, Mann? Was ist passiert?"
    „Es ist schon ein Suchkommando unterwegs, Kommandant. Es ist alles so, wie ich sage. Über Interkom kontrollierte ich die Mannschaften und die Zellen. Da entdeckte ich den Wärter an Schekonus Stelle. Ich gab sofort Alarm, er muß noch im Schiff sein."
    „Wo soll er denn sonst sein?" erkundigte sich Farenda wütend. „Ich bin gleich bei Ihnen."
    Auf dem Weg zur Kommandozentrale fiel ihm ein, wo Schekonu sonst noch sein konnte.
    „Beiboot-Alarm!" schrie er dem Offizier zu, als er in den Raum stürmte. „Aber schnell!"
    Die Alarmanlagen der ALTAON verfügten über unterschiedliche Programmierungen, die wiederum entsprechend mit der Feuerleitzentrale verbunden waren. So gab es eine spezielle Programmierung, die jeden Flugkörper, der ohne Einverständnis des Kommandanten das Mutterschiff verließ und sich von ihm entfernte, automatisch unter Beschuß nahm.
    Das galt vor allen Dingen für die Beiboote.
    Das große Handikap Farendas war, daß er es jetzt nicht wagen konnte, den Orterschutz der blauen Sonne zu verlassen. Es mußte ihm also gelingen, falls Schekonu überhaupt die Absicht hatte, mit einem Beiboot zu fliehen, das kleine Schiff lahmzuschießen, ehe es außer Reichweite geriet.
    Der Offizier, der den Kommandanten vertreten hatte, drückte hastig auf mehrere Knöpfe.
    Zur gleichen Zeit, als er das tat, flammte ein rotes Warnlicht auf.
    Farenda erstarrte. Er wußte, was das Licht zu bedeuten hatte.
    Eine der Hangarschleusen hatte sich geöffnet, und die Luft war ins

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