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0463 - In den Fängen eines Teufels

0463 - In den Fängen eines Teufels

Titel: 0463 - In den Fängen eines Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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größte Teil der Scherben war nach innen gefallen. Durch gezielte Schläge verkürzte ich die spitzen Scheibenreste an den Ecken, konnte gefahrlos den Griff erreichen und das Fenster öffnen.
    Sekunden später stand ich im Raum. Im Strahl der Lampe durchquerte ich ihn und suchte den Lichtschalter. Neben der Tür befand er sich an der Wand. Als ich ihn kippte, geschah nichts. Verdammt, jemand hatte auf dieser Etage den Strom abgestellt!
    War die Tür verschlossen?
    Nein, sie war es nicht. Ich konnte sie völlig normal öffnen. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Das Schlüsselloch der Tür zum Nebenzimmer war nämlich von der Gangseite her verstopft worden.
    Wahrscheinlich hatte Kenneth Dalton dies getan.
    Ich war durch die Aktivitäten des Orlocks gewarnt und stürmte nicht wie ein Wilder auf den Flur. Sehr vorsichtig handelte ich und blieb auf der Schwelle stehen.
    Auch im Flur waren sämtliche Lichter ausgefallen. Düstere Schatten herrschten vor. An der linken Seite befand sich die Treppe.
    Von dort kroch ein fahler Lichtschein in den Gang.
    Sicherheitshalber wartete ich noch einige Sekunden ab. Erst dann schob ich mich vor.
    Natürlich hätte ich gern den Orlock gejagt, doch der würde sich bestimmt nicht mehr auf dem Dach aufhalten. Suko war jetzt wichtiger. Der Raum lag links von dem, den ich verlassen hatte.
    Sehr leise bewegte ich mich, leuchtete wieder in den leeren Gang.
    Vor der Zimmertür stehend, drehte ich die linke Hand, strahlte das Schloß direkt an.
    Um meine Lippen huschte ein hartes Grinsen. Es hatte tatsächlich jemand von außen her etwas hineingestopft.
    Irgendein Stück Kunststoff, das ich mühsam wieder herauszog.
    Suko klopfte von innen. Er mußte mich schon gehört haben. »Bist du in Ordnung?« fragte ich.
    »Alles klar.«
    »Hat dich das Messer erwischt?«
    »Na ja…«
    Diese Antwort gefiel mir nicht. Wahrscheinlich hatte Suko etwas abbekommen. Er wollte es nur nicht zugeben.
    Als das Schloß endlich frei war, öffnete ich es mit dem Dietrich.
    Suko stand einige Schritte entfernt, fast schon in der Mitte des Zimmers. Zwischen Kinn, Wange und Handfläche sah ich ein helles Taschentuch. Demnach hatte es ihn doch erwischt.
    »Laß mal sehen«, sagte ich und leuchtete ihn an.
    Suko nahm das Taschentuch weg. Blut rann durch das Gesicht.
    »Eine halbe Sekunde später, John, und du hättest mich ohne Nase und vielleicht auch Kinn sehen können.«
    »Wir hätten dir schon was angeklebt.«
    »Danke, darauf kann ich verzichten, aber nicht auf den Orlock. Er war es doch – oder?«
    »Ja, er hockte oben auf dem Dach und erwartete mich. Phantasie hat er, das muß man ihm lassen.«
    »Wann holen wir ihn uns?«
    »So schnell wie möglich, aber erst möchte ich mit einem anderen Typen einige Takte reden.«
    »Ich freue mich auch schon auf Dalton«, sagte Suko. Er begleitete die Worte durch sein entschlossenes Nicken.
    Den Weg zu Daltons Büro kannten wir. Nachträglich war ein Lift in das Schloß eingebaut worden. Wir hatten ihn auf dem Hinweg genommen und wollten auch jetzt mit ihm in die tieferen Stockwerke fahren, aber der Lift funktionierte nicht. Irgend jemand hatte ihn stillgelegt, wie auch die Beleuchtung in unserer Etage.
    Suko schüttelte den Kopf. »Ich möchte gern wissen, was uns hier noch alles erwartet.«
    Ich blickte mich um. In dieser Schloßetage war es still. Sämtliches Leben schien ihr entrissen worden zu sein. Die Atmosphäre paßte.
    Sie konnte mit dem Begriff Angst umschrieben werden.
    Wir suchten den Orlock, aber ich hatte ihn leider nur einmal sehr schwach gesehen. Auch die Szene auf dem Dach konnte ich nicht zählen. Der Orlock war brandgefährlich und vor allen Dingen heimtückisch. Er setzte seine Klingen rücksichtslos ein.
    Suko hob die Schultern. »Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, daß wir die einzigen außer unseren speziellen Freunden hier im Schloß sind. Wenn ich da an Internate denke, da ist es längst nicht so still wie in diesem Bau.«
    »Wochenende«, sagte ich.
    »Oder tot.«
    Ich sah Suko an. Im Düstern wirkte sein Gesicht kalt und die Augen fremd.
    »Hoffentlich hast du nicht recht«, hauchte ich. »Hoffentlich nicht. Das wäre fatal.«
    »Dalton«, erinnerte er mich.
    Ich nickte. Wir nahmen den Fußweg. Erst jetzt, wo wir den Weg allein finden mußten, stellten wir fest, wie weiträumig das Schloß war. Durch mehrere Seitentrakte führte uns der Weg. Vorbei an zahlreichen Türen, hinter denen die Schulungsräume lagen, wie die Türschilder

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