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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Niemand in Mysonga schien in dieser Nacht schlafen zu wollen.
    Der Siganese schleppte sich zum Dachrand. Auf der Straße standen Oldonen und diskutierten. Viele von ihnen trugen Fackeln und GanjoffStatuetten.
    Auch auf den Dächern der gegenüberliegenden Gebäude brannten Fackeln.
    In dieser Nacht würde die Stadt nicht zur Ruhe kommen.
    Rigeler kehrte in das Versteck zurück. Der kurze Ausflug hatte ihn weniger erschöpft, als er befürchtet hatte. Das bestärkte ihn in seiner Hoffnung, am nächsten Tag zusammen mit Dephin und Hulos gegen den falschen Ganjo vorgehen zu können.
    Rigeler beobachtete den Kometen. Er war noch so weit von Oldon entfernt, daß seine Bewegungen mit bloßen Augen kaum zu erkennen waren.
    Die Takerer hatten sich einen günstigen Zeitpunkt für den Einsatz des falschen Ganjos ausgesucht.
    Eine halbe Stunde, nachdem Rigeler in das Versteck zurückgekehrt war, landeten Dephin und Hulos auf dem Dach.
    Rigeler begrüßte sie erleichtert.
    „Wir haben noch Informationen gesammelt", berichtete Dephin. „Ganz Mysonga ist auf den Beinen." Rigeler deutete nach oben.
    „Haben Sie den Kometen gesehen?"
    „Wir sind nicht blind", erwiderte Dart Hulos mürrisch.
    Rigeler sah den General fragend an.
    „Dart gibt uns die Schuld am Tod des Kriegsaufsehers", erklärte Dephin. „Er kann sich nicht damit abfinden."
    Hulos verschwand mit finsterem Gesicht in der Dachhöhle.
    „Was halten Sie davon?" erkundigte sich Rigeler und deutete in Richtung des Kometen.
    „Das ist der Komet Schwebdron", berichtete Dephin. „Vor einhundertzwanzig Jahren passierte er schon einmal die Planetenbahn. Die oldonischen Astronomen rechneten damals aus, daß es bei der nächsten Rückkehr des Kometen zu einer Katastrophe kommen würde."
    „Das wäre diesmal zu erwarten."
    „Hm!" machte Dephin. „Aber die Katastrophe wird nicht eintreten, weil die Takerer mit fünftausend Schiffen im LeykeoffSystem stehen und den falschen Ganjo zum Einsatz bringen wollen. Das Auftauchen des Kometen ist ihr Signal."
    „Sie werden ihn vernichten!" rief Hulos aus der Höhle.
    „Warten wir ab", meinte Dephin. „Auf jeden Fall werden die Takerer nicht zulassen, daß Schwebdron und Oldon kollidieren."
    Hulos streckte den Oberkörper aus der Höhle.
    „Die Oldonen fürchten sich nicht vor dem Kometen. Sie halten ihn für den sicheren Beweis, daß der Ganjo kommen wird."
    Dephin brach die Diskussion ab.
    „Wahrscheinlich müssen wir in dieser Nacht wieder aufbrechen. Deshalb werden wir jetzt schlafen."
    „Ich werde Sie begleiten", verkündete Rigeler.
    „Kurz vor Ihrer Rückkehr bin ich bis zum Dachrand gegangen. Es hat mich nicht angestrengt."
    Dephin betrachtete ihn nachdenklich.
    „Wir haben nur noch zwei Aggregate. Sie sind sicher damit einverstanden, daß sie von den beiden gesündesten Männern getragen werden."
    Rigeler unterdrückte eine heftige Antwort. Er mußte zugeben, daß Dephin die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Dephin und Hulos legten sich in der Höhle zum Schlafen nieder. Rigeler blieb im Freien. Wenn er sich an den bevorstehenden Aktionen nicht beteiligen konnte, wollte er wenigstens über den Schlaf seiner Freunde wachen.
     
    *
     
    Kommandant Imanschol blickte auf den Bildschirm, wo sich der Kopf des Kometen abzeichnete. Sein Gesicht war gerötet, als er sich endlich abwandte.
    „Wunderbar!" sagte er leise. „Eigentlich schade, daß wir ihn zerstören müssen."
    Der Einsatzleiter, der neben ihm stand, stimmte ihm zu.
    „Uns entgeht ein großartiges kosmisches Schauspiel, Kommandant. Der Komet befindet sich auf Kollisionskurs."
    Imanschol hatte die entscheidenden Befehle bereits gegeben. Hundert takerische Schiffe näherten sich dem Kometen, um ihn zu vernichten. Sie würden ihn mit Thermowaffen unter Beschuß nehmen.
    Gleichzeitig würde ein Spezialschiff den Platz des Kometen einnehmen. Vor den Augen der Oldonen würde sich ein gigantisches kosmisches Feuerwerk abspielen. Es würde sie nicht mißtrauisch machen, sondern ihren Fanatismus noch steigern.
    Jetzt, da das Unternehmen in seine entscheidende Phase trat, begann es Imanschol Spaß zu machen.
    Endlich konnte er Aktivität entfalten. Einen Augenblick dachte er an Gratlon, der in diesen Minuten von Wissenschaftlern verhört wurde.
    Welches Ergebnis das Verhör auch bringen würde, Imanschol war entschlossen, den falschen Ganjo auf Oldon abzusetzen.
    Die hundert Großkampfschiffe erschienen in geschlossener Formation auf dem Bildschirm der

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