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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu.
    „Da!" triumphierte Dephin. „Das ist unsere Chance."
    Mit gezogenen Waffen ließen sie sich in Höhe des Türbalkens sinken.
    Der Pfleger öffnete die Tür. Ein ätzender Geruch drang auf den Gang heraus. Dephin und Hulos flogen unter dem Türbalken durch. Sie gelangten in einen langen Raum, an dessen Wänden flache Betten aufgestellt waren. Die Betten waren bis auf eines leer. Dephin wunderte sich darüber. Schließlich befand sich das FeldronffReich mit der Föderation Karschal im Kriegszustand. Auf beiden Seiten gab es viele Verletzte. Der Behandlungsraum dieser Klinik hätte normalerweise überfüllt sein müssen.
    Hatten von Takerern beeinflußte Oldonen veranlaßt, daß dieser Raum vor Eintreffen des Kriegsaufsehers geräumt worden war?
    Neben dem Bett des Kriegsaufsehers standen zwei Ärzte. Sie untersuchten den Verletzten. Wenn es beeinflußte Oldonen waren, würden sie sich über die Art der Verletzungen Gedanken machen.
    Der Pfleger blieb neben dem Bett stehen. Er konnte nicht ahnen, daß einen Meter über ihm zwei winzige Menschen schwebten.
    „Er wird jetzt zu sich kommen", sagte einer der Ärzte. „Dann werden wir seine Wunden reinigen und ihn verbinden. Er ist nicht allzu schlimm verletzt."
    Die drei Oldonen warteten. Plötzlich richtete sich der Kriegsaufseher im Bett auf und begann zu schreien. Die Ärzte hielten ihn fest.
    „Soll ich eine Injektion vorbereiten?" fragte der Pfleger.
    Einer der Mediziner schüttelte den Kopf.
    „Ob er sich erinnern kann?" flüsterte Hulos dem General zu.
    Dephin antwortete nicht. Er blickte gespannt nach unten. Sein Mißtrauen hatte sich noch nicht gelegt.
    Irgend etwas stimmte hier nicht.
    „Wie komme ich hierher?" erkundigte sich der Kriegsaufseher, der sich allmählich beruhigte.
    „Ein Spion der Föderation hat auf Sie geschossen!" erklärte einer der Ärzte. „Sie wurden sofort in die Klinik gebracht."
    „Wie lange war ich bewußtlos?"
    „Zwei Stunden."
    Der Kriegsaufseher schüttelte verwundert den Kopf.
    „Ich kann mich an nichts erinnern." Seine Stimme stockte. „Aber ... ich habe ein paar verrückte Befehle gegebendas weiß ich noch."
    Er preßte die Hände gegen sein Gesicht. „Ganjo möge mir verzeihen, daß ich ..."
    Einer der Ärzte beugte sich über ihn. Dephin war einen Augenblick die Sicht versperrt. Als der Arzt sich aufrichtete, lag der Kriegsaufseher bewegungslos im Bett.
    Dephin fluchte erbärmlich.
    „Was ist los?" erkundigte sich Hulos.
    „Er ... ist tot!" rief der Pfleger entsetzt und enthob damit den General einer Antwort. „Es ging ganz plötzlich."
    „Er muß krank gewesen sein", sagte einer der Ärzte bedauernd. „Ein gesunder Mann hätte diese Verletzungen überstanden."
    „Um Himmels willen!" Hulos hatte nun begriffen.
    „Sie haben ihn umgebracht!"
    Dephin nickte grimmig. Die Takerer waren zu allem entschlossen. Sie würden ihren Plan unter allen Umständen verwirklichen.
    „Was können wir tun?" fragte Hulos.
    „Nichts!" Das Gesicht des Generals blieb unbeweglich.
    „Wir sind mitschuldig am Tod dieses Mannes", sagte Hulos in ohnmächtiger Wut.
    „Ja", sagte Dephin. „Das ist richtig."
    Hulos richtete seine Waffe auf die beiden Ärzte, aber Dephin flog an die Seite des Waffenwarts und drückte den Strahler zur Seite.
    „Lassen Sie diesen Unsinn, Dart."
    Als der Kriegsaufseher eine halbe Stunde später hinausgetragen wurde, nutzten die beiden Siganesen die Chance zum Verlassen der Klinik.
     
    4.
     
    In der folgenden Nacht war der Himmel klar.
    Amos Rigeler feuerte ein paar schwache Schüsse aus seinem Thermostrahler ab, um die Luft innerhalb der Dachhöhle zu erwärmen. Er wartete ungeduldig auf die Rückkehr Dephins und Hulos. Er fühlte sich wohler als am Morgen und hoffte, daß er am nächsten Tag seine beiden Freunde wieder unterstützen konnte.
    Rigeler richtete sich auf und kroch zum Ausgang des Verstecks. Der Schnee auf dem Dach war tagsüber bis auf wenige Reste geschmolzen.
    Rigeler blickte zum Himmel hinauf.
    Da sah er den Kometen.
    Er stieß einen überraschten Pfiff aus. Der Gasschweif des Kometen mußte mehrere Kilometer lang sein. Der Strahlungsdruck der Sonne Leykeo hatte dafür gesorgt, daß der Kometenschweif in eine dem Stern entgegengesetzte Richtung wies. Das führte dazu, daß der Kopf des Kometen kaum zu erkennen war. Der Schweif sah gekrümmt aus und erinnerte Rigeler an einen kleinen Regenbogen.
    Rigeler kletterte aus dem Versteck. Jetzt konnte er den Lärm auf den Straßen hören.

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