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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von der ganzen Sache hielt. Jede weitere Minute, die sie noch auf Oldon verbrachten, war verlorene Zeit.
    „Ich bin sicher, daß dieses leuchtende Raumschiff in einen Orbit gehen wird", sagte Dephin. „Die Takerer werden Wert darauf legen, daß die Oldonen auf der anderen Halbkugel des Planeten die Leuchterscheinung ebenfalls zu sehen bekommen."
    „Das würde bedeuten, daß sich die Ankunft des Ganjos verzögert", meinte Hulos.
    „Ich bin fast sicher." Dephin wandte sich vom Dachrand ab und lehnte sich gegen einen Moosbrocken. „Die Takerer werden die Spannung der Oldonen bis zur Unerträglichkeit steigern. Das ist die Voraussetzung für den Erfolg. Ich nehme an, daß jetzt zwei oder drei Tage lang auf Oldon die verschiedensten >Wunder< geschehen werden. Die beeinflußten Priester werden dies auf die Nähe des Ganjos zurückführen. Das Volk wird ihnen gern glauben. Auf dem Höhepunkt des Wahns wird dann der Ganjo sein Schiff verlassen."
    „Das bedeutet einen Zeitgewinn für uns", warf Rigeler ein.
    „Nein!" widersprach Dephin. „Wir können erst handeln, wenn der Ganjo auf Oldon angekommen ist, da wir nicht wissen, was die Takerer bis zu seiner Ankunft alles vorhaben. Wie können wir ihre Pläne durchkreuzen, wenn wir sie nicht kennen? Vielleicht geschieht in diesem Augenblick ein paar hundert Meilen von hier entfernt eines der vorbereiteten >Wunder<. Wie wollen wir es verhindern?" Er machte eine entschiedene Bewegung. „Unsere Chance liegt in einem direkten Angriff auf den falschen Ganjo. Ihn können wir vielleicht der Lächerlichkeit preisgeben."
    Rigeler und Hulos sahen sich an.
    „Das ist ein harter Brocken, Sir", meinte Rigeler.
    Eine Stunde später verschwand der „Komet" am Horizont. Dephins Vermutung, daß das takerische Schiff eine Kreisbahn um Oldon eingeschlagen hatte, bestätigte sich.
    „Es fliegt ziemlich schnell", bemerkte Dephin.
    „Wenn wir Glück haben, sehen wir es in dieser Nacht noch einmal."
    „Sofern dieser Anblick überhaupt Glücksgefühle in uns wecken kann", fügte Dart Hulos grinsend hinzu.
    „Wir haben Zeit, Amos ins Hauptquartier zu bringen", entschied Dephin. „Tyn wird an seiner Stelle mit uns nach Mysonga zurückkehren."
    „Aber ich bin vollkommen in Ordnung!"
    protestierte Rigeler schwach. „Alles, was mir fehlt, ist ein Aggregat."
    „Schon gut", sagte Dephin besänftigend. „Dart und ich nehmen Sie in die Mitte, dann fliegen wir los."
    Rigeler verwünschte sein Pech. Er wußte, daß Dephin sich nicht umstimmen lassen würde.
     
    5.
     
    Zuerst bemerkte Drof Retekin das Verschwinden Jamenkous. Als er aus der Höhle trat und den Telepathen nicht sah, machte er sich zunächst keine Sorgen. Er kehrte in die Höhle zurück, um sein Aggregat anzulegen. Tyn und Aracan schliefen noch.
    Retekin weckte sie nicht. Er glaubte, daß Jamenkou einen kleinen Spaziergang unternahm, um seine Kräfte zu prüfen.
    Retekin schaltete sein Aggregat ein und hob vom Boden ab. Als er dreißig Meter über dem felsigen Hochplateau schwebte, konnte er Jamenkou noch immer nicht sehen.
    Der Oldone mußte sich weit entfernt haben. Das konnte nur bedeuten, daß er auf eigene Faust handeln wollte.
    Retekin flog zur Höhle zurück und weckte seine beiden Freunde. Er berichtete ihnen vom Verschwinden Jamenkous.
    „Wir müssen ihn suchen", sagte Aracan sofort.
    Tyn, der während Dephins Abwesenheit den Befehl übernommen hatte, hob einen Arm.
    „Wartet!" sagte er. „Meiner Ansicht nach besteht kein Grund für uns, diesen Stützpunkt zu verlassen.
    Wir haben unsere Befehle. Wenn Jamenkou gegangen ist, so ist das seine Sache. Er war verletzt und wird sicher nicht weit kommen. Ich muß ehrlich zugeben, daß ich über das Verschwinden Jamenkous eher erleichtert als besorgt bin."
    Retekin blickte den Major mit offenem Mund an.
    „Jamenkou hätte früher oder später Suchmannschaften angelockt", fuhr Tyn fort. „Dann hätten wir um unsere lebenswichtige Ausrüstung bangen müssen."
    „Das hört sich fast an, als wollten Sie den armen Burschen unseretwegen opfern", empörte sich Aracan.
    Tyn sagte schroff: „Jamenkou ist freiwillig gegangen. Wir haben ihn nicht verjagt. Meiner Ansicht nach hat er uns damit einen Gefallen getan.
    Es wäre Gefühlsduselei, wollten wir das nicht anerkennen."
    Aracan rannte wütend in die Höhle.
    „Wie denken Sie darüber, Drof?" fragte Tyn den Mathelogiker.
    Retekin antwortete nicht, aber sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel an seiner Einstellung

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