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0464 - Die grüne Göttin

0464 - Die grüne Göttin

Titel: 0464 - Die grüne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwache telepathische Begabung drang nicht durch.
    Zamorra lächelte Smith an. »Setzen Sie sich doch wieder«, bat er.
    Doch Smith machte keine Anstalten, der Bitte Folge zu leisten. Noch schwankte er zwischen Angriff und Flucht, das zumindest konnte Zamorra deutlich spüren. Bevor er sich entschieden hatte, hob Zamorra seine Hand und rief das Amulett, das sofort zwischen seinen Fingern erschien. Smith zuckte abermals heftig zusammen. Wie hypnotisiert starrte er auf die Silberscheibe.
    »Das Medaillon der Macht «, keuchte er überrascht.
    Noch ehe Zamorra und Stevens reagieren konnten, griff er zu und riß es Zamorra aus der Hand. Dann stürmte er los, stieß den Tisch beiseite, rannte einen hereinkommenden Gast über den Haufen und spurtete davon.
    Stevens sprang auf.
    »Verdammt, der klaut Ihnen das Ding«, schrie er. Mit der rechten Hand riß er bereits seine Dienstpistole aus dem Holster und wollte hinter Smith herstürmen.
    Zamorra stoppte ihn mit einem schnellen Handgriff.
    »Daß ihr amerikanischen Polizisten immer so hektisch sein müßt«, tadelte er. »Smith läuft uns nicht davon.«
    Stevens steckte die Waffe wieder ein, deren Anblick ihm einige markige Bemerkungen und böse Blicke aufmerksam gewordener Gäste eingebracht hatte, denen es gar nicht gefallen wollte, daß jemand in der Bar mit einer Schußwaffe herumfuchtelte. Immerhin war das »Excelsior« nicht eine billige Absteige im Hafenviertel, wo Waffengebrauch fast schon zum guten Ton gehörte.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er in die Runde. »Kommt nicht wieder vor. Aber der Mann, der eben davonrannte, ist gefährlich.«
    »Dann verhaften Sie ihn doch, Wyatt Earp«, spottete der Mann, der eben die Kernigsten Bemerkungen vom Stapel gelassen hatte.
    Stevens grinste schulterzuckend. »Dafür habe ich meine Leute«, sagte er spöttisch. Er sah Zamorra fragend an. »Wie meinen Sie das, daß er uns nicht davonläuft?«
    »Dieses Amulett«, sagte der Meister des Übersinnlichen, »kehrt auf meinen gedanklichen Ruf jederzeit zu mir zurück. Es kann mir einfach nicht gestohlen werden. Und Smith wird von selbst wiederkommen. Schließlich will er etwas von mir, sonst hätte er mich nicht aufgesucht. Gehen wir lieber hoch in meine Suite, damit ich Ihnen das Bild von Shedo zeigen kann.«
    »Trotzdem hätte die Sache anders laufen können, Zamorra«, knurrte der Lieutenant.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wollen wir uns jetzt mein Zimmer ansehen?«
    Stevens preßte die Lippen zusammen. Einige Sekunden lang überlegte er und nickte dann. »Also los.«
    ***
    Charly Grissom war durch das Tor gegangen. Jetzt kniete er vor seiner Göttin. In beiden Händen hielt er den Sternenstein im aufgeschlagenen Tuch.
    Er brauchte kein Wort zu sagen.
    Shedo begriff, was diese Beute zu bedeuten hatte. Ihr Gesicht zeigte Betroffenheit. Aber auch eine grenzenlose Enttäuschung.
    »Ein Ewiger«, sagte sie leise. »Das Medaillon der Macht ist jetzt im Besitz eines Ewigen.«
    Für eine endlos scheinende Weile schwieg sie. Dann sagte sie mit geschlossenen Augen: »Versucht, ihm das Medaillon abzunehmen. Wenn es euch nicht gelingt, wird euch niemand dafür tadeln. Aber tötet ihn.«
    Grissom, der vorhin im Gespräch mit Smith noch vorgeschlagen hatte, dem Urteil der Göttin vorzugreifen und Zamorra sofort auszuschalten, hatte auf dem Weg zu Shedo Zeit gefunden, nachzudenken. »Göttin, sollten wir nicht vorher versuchen, ihn zu befragen und aus ihm herauszupressen, warum die Dynastie wieder nach der Macht greift, und wo ihr jetziger Hauptstützpunkt ist?«
    Die Göttin öffnete wieder ihre Augen. Sie sah Grissom erstaunt an.
    »Das würde ihm nur helfen, Zeit zu gewinnen, zu entfliehen und die anderen zu alarmieren. Es ist zu gefährlich. Tötet ihn, und wenn ihr könnt, nehmt ihm vorher oder hinterher das Medaillon der Macht ab. Es ist gut, daß wir nun wissen, daß die Dynastie wieder aktiv geworden ist. Wenn ich mir vorstelle, was geschehen könnte, wenn einer von euch den Körper eines Ewigen zu übernehmen versuchte…«
    Grissom erschauerte. An diese Gefahr hatte er noch überhaupt nicht gedacht.
    »Der Ewige, der sich nicht verdrängen läßt, würde selbst die Kontrolle übernehmen. Er würde erfahren, daß es uns noch gibt… und das wäre unser aller Ende«, keuchte er. »Herrin… sollten wir nicht gerade deshalb zu erfahren versuchen, wie stark die Ewigen jetzt wieder geworden sind?«
    Shedo überlegte. Grissom sah bestürzt, daß sie in einer Art Rausch war. Sie hatte

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