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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschen, die darin lebten. Niemand dachte daran, daß es auch eine Zeit geben konnte, in der die Gefahr nicht von außen, von den Sternen, sondern von innen kommen konnte.
    „Ich höre...", riß ihn der Großadministrator aus seiner Versunkenheit.
    „Sie wollen Bildmaterial ausstrahlen. Das bedeutet für uns, daß wir auf jedem Planeten erkannt werden, der in der Nähe unserer Flugbahn liegt."
    Rhodan sagte beschwichtigend: „Der Effekt ist relativ gering, Ovaron. Die Planetensysteme, an denen wir vorbeigeflogen sind, die MARCO POLO ebenso wie die takerische Flotte, interessieren uns nur noch sehr wenig. Und die Streuwirkung durch Sekundärinformation wird in der nächsten Zeit ziemlich gering sein.
    „Zugegeben", antwortete der Ganjo. „Trotzdem ist das ein ernster Schlag für uns alle. Wir sind bekannt. Mit dem Moment der Überraschung werden wir nicht mehr handeln können. Eine weitere Möglichkeit des Handelns, die uns genommen wurde."
    Rhodan nickte.
    „War das alles?"
    „Ja. Diese Nachrichten, die Ankündigung von Bildmaterial und eine Nachricht an die wartende zweite Flotte. Sie lauern uns auf - wir haben nicht mehr viel Abstand zu ihnen, wenn wir Zielstern Gelcher Lambda erreichen. Erreichen wir ihn überhaupt?"
    Rhodan lachte und sagte: „Darauf verwette ich meinen Zellaktivator!"
    Lordadmiral Atlan trat in diesem Moment in die Zentrale, kam zu der Personengruppe und hörte die letzte Bemerkung.
    „Du machst ausgesprochen leichtsinnige Bemerkungen, mein Freund", meinte er sarkastisch.
    „Waringer rief mich eben an und bat um Unterstützung eines alten Hundes, der von vielen Hasen gejagt worden ist. Er meinte mich."
    „Benützt du auch schon die Cascalsche Terminologie vom Klan der Meldehunde?", fragte Rhodan humorvoll.
    Grinsend gab Atlan zur Antwort: „So sehr unrecht hat Cascal gar nicht."
    Ovaron versuchte ein Lächeln und erwiderte beipflichtend: „Besonders die letzten hundert Lichtjahre unserer Flucht sah es so aus. Werden Sie Waringer helfen, Atlan?"
    Atlan ging zu dem Tisch, auf dem die Sternenkarte des vorläufig festgelegten Zielgebietes projiziert war und suchte eine Weile herum, nahm zwei flüchtige Messungen vor und holte sich dann von der Bordpositronik die Daten des Zielsternes.
    Er las sie einmal, prägte sie seinem photographischen Gedächtnis ein und drehte sich dann herum.
    Er sagte: „Selbstverständlich helfe ich Waringer. Ich brauchte nur noch genaue Daten. Ein uralter Trick der alten arkonidischen Flotten, Perry, den du dir da ausgedacht hast."
    Rhodan gab zurück: „Ich bin pragmatisch genug, den Takerern nicht die Herkunft unserer psychologischen Abwehrmaßnahmen zu verraten. Oder sollte ich das tun?"
    „Nein, keinesfalls", sagte Atlan. „Waringer und ich melden uns in fünf Stunden wieder. Bis dahin erwarten wir, daß der Zielstern unverändert erreicht werden kann und wird."
    Rhodan sagte leise: „Auch das kann ich versprechen."
    „Gut."
    Atlan verließ die Zentrale wieder.
     
    *
     
    Perry Rhodan saß in seiner Kabine. Vor ihm, auf dem kleinen Klappbrett des Pultes, standen die Teile eines ausgiebigen Essens. Er war hungrig geworden in den letzten Stunden. Zwei große Interkome waren eingeschaltet und verbanden ihn mit der Kabine und dem kleinen Hangar, in dem Atlans und Waringers Mannschaften arbeiteten.
    Während Rhodan aß und trank, überlegte er.
    Er war mit einem klar umrissenen Auftrag in diese Galaxis gekommen. Mit der Mannschaft der MARCO POLO wollte und mußte er erfahren, ob die Cappins eine Masseninvasion in die heimatliche Milchstraße planten. Dieser Invasion mußte zuvorgekommen werden - dabei war die Frage, wie weit der echte Ganjo die Milchstraße einigen und mit den Terranern Friedensverträge abschließen konnte, sehr wichtig. Beide Teile dieser Aufgabe gingen zwar nicht gleichzeitig, aber streckenweise Hand in Hand.
    Jetzt wurde diese Aufgabe in Frage gestellt.
    Dreitausend Schiffe einer Verfolgerflotte rasten der MARCO POLO nach. Durch den Normalraum und durch die Pfade des Linearraumes. Auf der Achse, an der entlang sich die MARCO POLO ihrem Ziel, dem Kern dieser Sombrero genannten Galaxis, zubewegte, erwartete eine zweite Flotte das Schiff, um es abzufangen und zu vernichten - das war hundertprozentig sicher.
    Der Zielstern Gelcher Lambda lag zwei Lichtjahre vor der Warteposition der zweiten Flotte.
    Rhodan fühlte sich weder zu optimistisch, noch zu sehr pessimistisch. Er wußte, daß es genügend Möglichkeiten gab, der drohenden

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