0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo
heran, um das Feuer aufzunehmen.
Die wartende zureite Flotte setzte sich in Bewegung und kam von Osten her auf die Sonne zu, schwenkte kurz davor nach Südwesten ab.
Dann begann der Beschuß.
*
Atlan wischte sich die Hände ab und sagte: „Die Jet ist startklar."
Der Hangar war leer, die letzten Männer der Arbeitskommandos verließen ihn, die Robots zogen sich zurück, und die meisten der Lampen wurden reihenweise abgeschaltet.
Waringer rollte seine Pläne zusammen und deutete auf die ölverschmierten Arme Cascals.
„Alle wichtigen Geräte sind dreimal vorhanden. Zwei von ihnen können ausfallen, und dann funktioniert das Maschinchen noch immer. Ich sehe gerade, Sie haben sich beschmutzt, Joak.
Widerspricht dies nicht Ihrer Arbeitsmoral? Stets im Galaanzug Heldentaten vollbringen!"
„Werter Herr Professor", sagte Cascal, ‘wenn es dern Imperium dient - bitteschön. Da kann sich auch selbst ein Cascal die Finger schmutzig machen."
Sie hatten sehr exakt gearbeitet und schnell.
Die Ladekapazität der Space-Jet 49 war bis zum letzten Kilogramm ausgenutzt worden. Die Bomben hatte man hineingeschichtet und geschärft. Der Hypertronzapfer war in fieberhafter Eile installiert und angeschlossen worden, und an die Steuerpulte hatte man eine narrensichere Fernsteuerung angeschlossen - die Jet stand schon jetzt mit einigen Kontrollpunkten der Funkabteilung in Verbindung.
„In zwei Minuten wird der Hangar abgeriegelt", sagte Atlan warnend.
Langsam verließen die letzten Männer den Schleusenhangar.
Sämtliche Ausgänge, die in den Schiffsraum führten, wurden geschlossen. Millimeterweise bewegten sich die Flügel der inneren Schleuse, die in den Raum hinausführten, in die Aussparungen hinein. Der Ausschleusvorgang konnte dann mit erheblicher Schnelligkeit durchgeführt werden.
Cascal sah noch einmal auf dieses tödliche Geschoß, das in einer kleinen Schleuse im Triebwerkswulst stand und wartete.
„Davon hängt das Leben von achttausend Menschen ab", sagte er halblaut.
„Davon und von der Qualität unserer Arbeit", fügte der Lordadmiral hinzu.
Hinter ihnen schloß sich das letzte Schott.
Der Hypertronzapfer war natürlich wesentlich leistungsschwächer als das Großgerät, von dem die MARCO POLO versorgt wurde. Alle Systeme an Bord der Jet wurden jetzt eingeschaltet um eventuell noch einige Korrekturen ausführen zu können.
Nach einigen Sekunden kam aus den Minikomen der Männer, die sie am Arm trugen, die Meldung von der Leitzentrale, daß sämtliche Schaltungen einwandfrei funktionierten.
Geräte zur Funkstörung waren eingebaut worden.
Sie würden, einmal eingeschaltet, mit gewaltiger Energie einige Minuten lang arbeiten, bis auch die letzten Transistoren zerstört waren. Auch das war nur ein Punkt in der Planung.
Atlan sagte: „Ausführung beendet. Die Verantwortung geht jetzt an die Fernsteuerzentrale über."
Im gleichen Augenblick meldete sich Perry Rhodan über die Rundspruchanlage. Seine Stimme klang hart.
„Hier spricht Rhodan.
Innerhalb der nächsten fünf Minuten hat jedes Besatzungsmitglied seinen schweren Kampfanzug anzulegen.
Auf ein zweites Kommando oder auf das Signal Vollalarm hin werden die HÜ-Schirme der Kampfanzüge eingeschaltet.
Es ist wichtig - jedermann weiß, wie gefährlich unsere Manöver sein werden."
Dann klickten die Lautsprecher.
„Das gilt auch für uns!" sagte Atlan.
„Einverstanden!" meinte Cascal. Ich bin in der Fernsteuerzentrale zu finden, also in der Funkabteilung."
Er nickte den beiden Männern zu, rannte die wenigen Schritte bis zum Eingang in jenen Schleusenhangar, in dem sein Leichter Kreuzer stand und ging eilends an Bord. Überall sah er Besatzungsangehörige, die aus den Schränken die Kampfanzüge hervorrissen und sich gegenseitig in die starren Schutzanzüge halfen.
Er kam in seine Kabine, zog sich. nachdem er sich die Hände gewaschen hatte, um und rannte dann auf einen Lift zu, der ihn zur Zentrale bringen sollte.
Er war sicher, daß in seinem Schiff niemand ohne Schutzanzug herumlief - nicht einmal Takvorian, der Pop-Zentaur. ‘ Dann warteten alle.
Während überall Rhodans Befehle wiederholt wurden, und nervöse Chefs ihre Teams anbrüllten, nur weil die Männer mit dem Anlegen der unbequemen Anzüge sich mehr als normal Zeit ließen, während das Schiff den blauen Überriesen anflog, wartete Cascal neben dem Pult der Jet-Fernsteuerung.
„Nervös?" fragte der Leiter.
„Nicht sehr. Ich kenne Sie, weiß, wie gut Sie
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