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0465 - Heute Engel - morgen Hexe

0465 - Heute Engel - morgen Hexe

Titel: 0465 - Heute Engel - morgen Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Richtung, wo das Yard Building lag. Dort hatte ich die Informationsmöglichkeiten zur Verfügung, die ich benötigte.
    Auf dem Gang lief mir Sir James über den Weg. Der Superintendent hatte seinen Mantel übergestreift und wollte schon gehen. Er trug eine vornehm wirkende Kleidung, wahrscheinlich musste er zu einem Empfang.
    »Sie sind wieder da, John?«
    »Ja, haben Sie einen Moment Zeit?«
    »Klar.«
    Wir gingen in sein Büro. Dort rückte ich mit der Geschichte heraus, und Sir James hörte aufmerksam zu. Als Kommentar meinte er nur: »Da scheinen Sie in ein Wespennest gestochen zu haben.«
    »Das Gefühl habe ich auch. Was mich am meisten dabei berührt, ist nicht die Person der Gitty Oldman, sondern dieses Geistwesen, das aus ihrem Mund drang und in gewissem Sinne eine Wiedergeburt erlebt hat.«
    »Es war aber nicht die Große Mutter?«
    »Nein, doch es schien mit Lilith in Kontakt zu stehen und sprach mich sogar auf mein Kreuz an.«
    »Es war uns klar, dass wir mit ihr noch Schwierigkeiten bekommen würden, John.«
    »Natürlich. Ich hätte die Person auch gern gefangen oder auf eine andere Art und Weise aus dem Verkehr gezogen. Das war nicht möglich. Sie verwandelte sich zu schnell.«
    »In was genau?«
    »Wenn ich das wüsste, Sir.«
    Der Superintendent rieb nachdenklich sein Kinn. »War es vielleicht eine winzige Fledermaus, zusammengeschrumpft auf die Größe einer Fliege?«
    »Kann sein.«
    »Und Sie wissen auch nicht, mit wem Sie es genau zu tun hatten oder?«
    »Einen Namen habe ich nicht gehört. Nur die Große Mutter wurde erwähnt. Das hat mir natürlich zu denken gegeben. Wahrscheinlich steckt sie als Oberdämonin hinter dieser Verwandelten.«
    »Und Gitty Oldman?«
    »Über sie bin ich mir ebenfalls noch nicht im Klaren. Deshalb kam ich ja zurück. Ich möchte herausfinden, ob wir sie bei uns gespeichert haben und sie irgendwann einmal negativ aufgefallen ist.«
    Sir James warf einen Blick auf seine Uhr. »Ich hätte gern gewartet, aber das ist leider nicht möglich, weil ich einen Termin habe. Ich muss zu einem Essen. Es ist ja nicht so dringend, als dass Sie mich dort wegholen. Vielleicht geben Sie mir morgen Bescheid.«
    »In Ordnung, Sir!«
    Ich ließ Sir James allein fahren, weil ich noch einen Kaffee trinken wollte.
    Leider nicht von Glenda gekocht, so musste ich mich an die Automatenbrühe halten. Sie schmeckte zum Wegkippen. Ich trank den Becher auch nur halbleer und fuhr anschließend in die Unterwelt des Yard Building, wo die technischen Abteilungen ihren Platz hatten.
    Man kannte mich und begrüßte mich mit einem säuerlichen Grinsen auf den Lippen.
    »Eilt es wieder?«
    Der Kollege schaute auf seine Uhr. »Eigentlich ist Schichtwechsel. Die Wunder vollbringen die anderen Kollegen.«
    »Ich brauche nur eine Auskunft.«
    »Die kenne ich, Sinclair.«
    »Ein Name. Lasst ihn mal durch euren Hauptcomputer laufen. Vielleicht spuckt der Schreiber was aus.«
    »Kommen Sie mit.«
    In den Räumen fühlte ich mich nicht wohl. Da war mir einfach zuviel Technik. Vielleicht verstand ich auch zu wenig davon. Jedenfalls war ich froh, dass diese Abteilung existierte, ohne sie hätten wir manchen Fall nicht so schnell lösen können.
    »Wie lautet denn der Name?«
    »Gitty Oldman.«
    Der Kollege grinste. »Neue Flamme von Ihnen?«
    »Daran würde ich mich unter Umständen verbrennen.«
    »Wenn das so ist, wollen wir mal schauen.« Der Kollege nahm vor dem Bildschirm Platz und tippte den Namen in die Tastatur. Auf dem Monitor erschienen die Buchstaben, reihten sich aneinander, verschwanden wieder, und wir warteten.
    Es dauerte eine Weile und trotzdem nicht sehr lange, bis die Antwort erschien. Sie war ziemlich umfangreich, was mich erstaunte. Sie nahm fast den ganzen Monitor ein.
    Gitty Oldman, geboren am 17.08 1956. Beruf Redakteurin. Militante Person. Zwei Festnahmen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bei Demonstrationen. Eine Geldstrafe, eine Verwarnung. Gehört zur Gruppe WOMEN'S WITCH.
    »Reicht Ihnen das, Sinclair?«
    Ich nickte. »Verdammt, das ist mehr, als ich erwarten konnte.«
    »Wollen Sie es noch mal schriftlich?«
    »Nein, ich habe das Wichtige behalten.«
    Der Kollege stand auf und grinste. »War wohl der letzte Begriff - oder nicht?«
    »So ist es.«
    »Kennen Sie die Gruppe?«
    »Nein.«
    »Aber ich.« Er winkte ab. »Ich hatte mal eine Bekannte, die gehörte auch dazu. Das sind vielleicht Weiber, kann ich Ihnen sagen. Die trauern einer alten Zeit nach und laufen auf der Straße hin

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